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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dann aber im letzten Moment wieder zurück und starrte aus entsetzt geweiteten Augen auf das apokalyptische Schauspiel, das sich auf den Bildschirmen bot. »Was ... was tun Sie hier?« stammelte Krämer. »Sie sind bereits in der Station!« schrie Charity. »Krämer, wir müssen zu Gyell! Geben Sie uns eine Maschine! »Unmöglich!« rief Krämer. »Sie lügen. Wir ... wir sind hier vollkommen sicher. Sie können nicht hier herein! Sie kommen nie durch die Tore!« Charity tauschte einen alarmierten Blick mit Skudder. Beide begriffen, daß Krämer kurz davor stand, den Verstand zu verlieren. »Ich kann sie aufhalten«, sagte Charity. »Vielleicht kann ich sie daran hindern, sie alle umzubringen. Bitte, Krämer - wir brauchen einen Hubschrauber!« »Nein«, antwortete Krämer. »Sie ... Sie lügen. Was tun Sie überhaupt hier? Sie ... Sie sind meine Gefangene!« Plötzlich sprang er auf, fuhr herum und deutete heftig gestikulierend auf Hartmann. »Nehmen Sie sie fest! Erschießen Sie sie, wenn sie fliehen wollen! Sie sind Verräter! Es ist ... es ist alles ihre Schuld!« Skudder riß ihn mit einer zornigen Bewegung in die Höhe. »Sie...« »Hören Sie auf!« Skudder erstarrte, und auch Charity blickte einen Moment lang ungläubig auf die Pistole, die plötzlich in Hartmanns Hand lag. Dann fing sie Hartmanns Blick auf und begriff. »Lassen Sie ihn los, oder ich erschieße Sie gleich hier!« sagte Hartmann. Sofort« »Tu, was er sagt«, sagte Charity hastig. »Er hat recht, Skudder. Es ist alles unsere Schuld. Aber wir sind hier sicher. Krämers Leute werden sie besiegen.« Skudder schien immer noch nicht zu begreifen. Eine Sekunde lang starrte er auch sie fassungslos an, aber dann fing er ihren fast verzweifelten Blick auf und ließ den kleinen Mann endlich los. Krämer taumelte mit einem Keuchen zurück und fiel schwer in seinen Sessel. »Bringen Sie sie weg, Hartmann!« kreischte er. »Erschießen Sie sie! Ich verurteile Sie wegen Hochverrat und Konspiration mit dem Feind zum Tode!« »Zu Befehl, Herr Generalmajor«, sagte Hartmann. Mit grimmigem Gesichtsausdruck wandte er sich an Charity und machte eine wedelnde Bewegung mit der freien Hand. »Raus hier! Los!« Charity hob langsam die Arme, und auch Net und Skudder traten auf den Korridor zurück. Hartmann folgte ihnen mit der Waffe im Anschlag. Für einen winzigen Moment kamen Charity Zweifel, als sie den verbissenen Ausdruck auf Hartmanns Gesicht sah. Er war wirklich ein überzeugender Schauspieler. Sie hoffte nur, daß er auch wirklich nur schauspielerte...  Sie hatten das Gebäude kaum verlassen, da senkte Hartmann die Waffe und steckte sie wieder ein. Charity atmete erleichtert auf, und auch von Skudders Gesicht wich der angespannte Ausdruck. »Ist das wahr?« fragte Hartmann. »Sie sind wirklich schon hier?« Charity blickte ihn einen Moment lang verständnislos an. »Sie ... wissen es wirklich nicht?« »Was?!« »Aber ... Krämer muß es doch gemerkt...« Skudder verstummte mitten im Wort. »Er hat nichts gesagt«, murmelte er. »Nicht wahr? Sie sind dabei, eure Festung von innen heraus aufzurollen, und er sagt kein Wort. Der Kerl ist ja wahnsinnig!« »Vermutlich«, sagte Charity. »Aber darüber können wir uns später aufregen.« Sie wandte sich an Hartmann. »Was ist mit dem Helikopterlandeplatz? Haben sie ihn schon genommen?« »Noch nicht.« Hartmann zögerte. »Aber ich weiß nicht, ob ich einen Piloten finde.« Sie liefen los. Das Grollen der Explosionen hielt an, während sie die gewaltige Höhle durchquerten, und ein paarmal zitterte der Boden unter ihren Füßen so stark, als wolle die gesamte Höhle einstürzten. Charity schüttelte den Kopf, als Hartmann auf den Aufzug deutete. »Gibt es keine Treppe?« »Doch, antwortete Hartmann. »Aber das geht sehr viel...« »Dann zeigen Sie sie mir«, unterbrach ihn Charity. Hartmann blickte sie an, als zweifele er an ihrem Verstand, wandte sich aber gehorsam nach rechts und lief auf eine Reihe eiserner Sprossen zu, die an der Felswand nach oben führten. Sie hatten noch nicht ein Drittel der Strecke zurückgelegt, als eine weitere Explosion die Höhle erzittern ließ. Die Motoren des Lastenaufzugs heulten auf, sprühten eine Sekunde lang Funken - und dann stürzte die ganze Kabine in die Tiefe und verwandelte sich in einen wirren Trümmerhaufen. Hartmann starrte abwechselnd sie und die zerstörte Liftkabine an. Der Helikopterlandeplatz im Krater schien ein paar schwere
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