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Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen

Titel: Die Schattenkämpferin 1 - Das Erbe der Drachen
Autoren: Licia Troisi
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begehrt er mich auch nicht, sonst würde er selbst mit mir kommen.«
    »Aber es ist dennoch wichtig für mich, Dubhe ... Ich muss meinen eigenen Weg finden«, versuchte Theana noch einmal zu erklären.
    Dubhe lehnte den Kopf an die Wand. Eine Weile schwieg sie. »Frag Sennar, was du zu dem Zauber wissen musst«, sagte sie schließlich. »Wenn du mitkommen willst ... nun, ich breche morgen auf.«
    Damit ging sie, und Theana blieb allein dort draußen sitzen, während ihr die herbstliche Kühle langsam in die Glieder kroch.
    Lonerin riss die Tür auf und fand Theana beim Packen vor, ein Anblick, bei dem ihn blinde Wut überkam.
    Er rannte zu ihr und hielt ihre Hände fest. »Was soll das? Bist du wahnsinnig geworden. Nein, das werde ich verhindern! Du bleibst hier!«
    Theana war überrumpelt worden, brauchte aber nicht lange, um sich zu fassen.
    »Du tust mir weh«, zischte sie, und Lonerin blieb nichts anderes übrig, als sie loszulassen.
    »Warum nur? Das ist der reine Wahnsinn!«
    Gelassen packte Theana weiter, und Lonerin beobachtete, wie alle ihre Utensilien, die sie als Priesterin brauchte, in einer Ledertasche verschwanden. »Du hast mir nicht zu sagen, was ich zu tun habe. Diese Chance hatte ich dir vor einiger Zeit gegeben, aber da hast du sie zurückgewiesen.«
    »Du kennst Dubhe doch noch nicht einmal. Warum willst du ihr helfen? Sie zieht los, um einen Mann umzubringen! Das ist nicht deine Welt.«
    Theana hielt inne, ihre Hände zitterten. So war es immer, wenn Ohnmacht und Wut sie überkamen. Das wusste Lonerin, und mit unerträglicher Wehmut dachte er daran, wie viel er von ihr wusste, wie gut er sie doch kannte.
    »Ich habe Ido gerettet, als er vergiftet auf feindlichem Territorium lag. Hast du das nicht mitbekommen?«, fragte sie und fuhr herum. »Doch, schon ...«
    »Ich habe es satt, in diesem Palast festzusitzen, während du und die anderen handeln könnt. Auch für mich ist es jetzt Zeit, mir darüber klar zu werden, was ich eigentlich will und welchen Weg ich gehen soll. Und dazu muss ich fort von hier, weit weg.« Die Tränen zurückhaltend, starrte sie zu Boden.
    Lonerin umfasste ihre Schultern, doch sie wich immer noch seinem Blick aus.
    »Tust du es für mich?«
    Sie starrte weiter hartnäckig zu Boden.
    »Wenn du es für mich tun willst, dann lass es lieber.«
    »Ich tue es für mich!«, entfuhr es Theana, während sie sich losmachte. »All die Monate, in denen du fort warst, Monate, in denen du mit Dubhe zusammen warst und sie geliebt hast, haben mir nicht gereicht, um Abstand zu gewinnen.« Lonerin wollte etwas sagen, doch sie brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Jetzt sei wenigstens so anständig, den Mund zu halten!«, rief sie vor Zorn bebend.
    Sie bemühte sich, ihre Fassung wiederzufinden, doch als sie jetzt weitersprach, zitterte ihre Stimme. »Während du neue Wege gegangen bist, blieb ich zurück, gefesselt an das, was du immer für mich warst.«
    Lonerin fühlte sich tief getroffen. Plötzlich war ihm alles klar. »Ich gehe mit ihr, um mich zu retten.«
    Eine Weile stand Lonerin nur schweigend da und sah ihr zu, wie sie weiter ihre Tasche packte und hin und wieder die Nase hochzog.
    Ich habe sie verloren. Ich habe Theana für immer verloren. Etwas anderes konnte er nicht denken.
    »Aber warum ausgerechnet mit ihr?«, murmelte er irgendwann.
    »Weil es auch hier um alles geht. Hast du das noch nicht verstanden? Wenn sie schafft, was sie vorhat, ist es vorüber.« Trotz allen Bemühens, die Fassung zu wahren, entfuhr ihr ein Schluchzen, das die Stille im Raum füllte. »Wenn dir wirklich etwas an mir liegt, dann geh jetzt und komm dich morgen nicht mehr verabschieden.« »Das ist zu viel verlangt«, murmelte er. »Wenn du nicht wolltest, dass es so endet, hättest du dir früher Gedanken machen müssen. Ich wusste immer, was ich mir von dir wünsche. Du deinerseits nicht. Aber jetzt hast du ja immer noch deine Rache. Genieße sie!«
    Wie versteinert stand Lonerin da. So entfernt, kalt und mutig wie noch nie kam sie ihm vor.
    Wieder umfasste er ihre Schultern und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, während sie erstarrte. »Ich flehe dich an, pass gut auf dich auf!«, raunte er.
    Sie schloss die Augen, und er fühlte, dass sie in seinen Armen zitterte.
    »Du auch.«
    Er löste sich von ihr und wandte sich zur Tür. Als er draußen war, erlaubte er sich endlich, seinen Fehler zu beweinen.
    Noch einmal las Ido das Schreiben durch, das er in den Händen hielt. Er wollte ganz sicher
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