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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition)
Autoren: Lana Silny
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während sich
sein Mund öffnete und eine Reihe von weißen Zähnen ihr entgegen lachte. „Hey
Junge, Augen auf, wenn du mitten in der Nacht durch die Stadt torkelst! “ Ally runzelte die Stirn. WAS?! Er
hält mich für einen Jungen? Na das ist doch ... mir fehlen die Worte. Das ist
doch die Höhe! Sehr viel weiter denken konnte sie nicht, denn dann fiel er
ihr schon wieder ins Wort. „ Alles in Ordnung? Hast du dir wehgetan? Oder hast du beim Aufprall
deine Zunge verschluckt? “ Er blitzte
sie lausb ü bisch an und sein
Grinsen wurde breiter. „ Nein, alles
in Ordnung! “, antwortete Ally r ä uspernd und rieb sich die schmerzende Schulter. „ Na dann ist ja gut. W ä rst du eine Frau, h ä tte ich ja verstanden, dass es dir bei diesem
Anblick den Boden unter den Füßen nimmt. Aber du bist ein Kerl und hast wohl
nur ein wenig zu viel intus. Ab nach Hause mit dir, nicht dass du heute noch
unter die Räder kommst! “ Und weg
war er. In Ally tobte alles. Also wirklich! Dieser unverschämte Tölpel. Er
rannte sie um, fügte ihr Schmerzen zu, hielt sie für einen Jungen und dann
verhielt er sich auch noch so arrogant und unverschämt? Sie fasste sich an
ihren schmerzenden Kopf und stellte überrascht fest, dass sie noch ihre Kapuze aufhatte. Kein Wunder, dass er dachte, ich sei ein Junge. Die blaue Hose, das Cape,
die Mütze. Dazu meine Größe. Er hat wohl nur meine Augen gesehen. Wenn
überhaupt. Ihre erste Begegnung mit der Stadtbevölkerung Asudas hatte sie
sich durchaus etwas anders vorgestellt. Kopfschüttelnd beschloss sie, sich in
etwas weniger gefährliche Gefilde zurückzuziehen – schließlich musste sie
nachdenken und zu einer Entscheidung kommen.
    Sie lief noch ein paar Straßen entlang und
kehrte in ein Lokal ein, aus dem heitere Musik und singende Stimmen ertönten.
Sie setzte sich an einen Tisch am Ende des Lokals, bestellte bei der Kellnerin
einen Apfelmost und begann zu überlegen. Gerade als Allys Blick zu der Sängerin
neben der Türe glitt, trat jemand ein. Sie traute ihren Augen nicht, als sie
sah, wer da in der Türe stand. Es war der arrogante Rüpel von vorhin, der sie
auf der Straße umgeworfen hatte. Dieses Mal bin ich dran!, zischte sie
in Gedanken dem Sujianer zu. Ein blaues Auge wäre das Mindeste. Allerdings
konnte sie nicht anders, als ihn doch ein wenig ausführlicher als vorhin zu
mustern. Der Mann ließ seinen Blick über die Tische schweifen. War er wirklich
an ihrem Tisch etwas länger hängen geblieben als an dem der anderen? S pinne
nicht, er kann dich niemals erkennen. Er hat dich nicht gesehen. Nur deine
Augen. Dann drehte er sich um, sprach mit einem anderen Mann an der Bar und
Ally konnte sein Profil erkennen. Die schwarzen Haare und seine grünen Augen
waren ihr bereits aufgefallen, aber sein Körperbau war ihr völlig entgangen. Er
war groß und muskulös, etwas muskulöser und drahtiger als Juna, aber nicht ganz
so stählern wie Carr. Ally empfand diesen Anblick als fast so etwas wie eine
perfekte Mischung. Man konnte erkennen, dass er ein paar Ohrringe trug und Ally
konnte wetten, dass er sicherlich auch den für Sujianer berühmten Nasenstecker
hatte. Sie wusste, dass dieses Volk auch die Tradition der Tätowierungen
pflegte, ähnlich wie die Satojer. Allerdings befanden sich die der Sujianer an
Oberarm und Unterarm sowie an der Wirbelsäule entlang. Was die Tätowierungen
wohl bedeuten? Ich weiß nur, dass sie viel filigraner als die der Satojer sind.
Zumindest waren das die wenigen Tätowierungen, die ich an den Unterarmen meiner
Geschäftspartner gesehen habe. Sie war sich bewusst, dass sie ihn anstarrte
und ärgerte sich über sich selbst. Als Allerletztes wollte sie, dass ihre
Straßenbekanntschaft dies auch noch bemerkte – aber aus einem ihr unbekannten
Grund konnte sie nicht anders. So sehr sie wollte, sie schaffte es nicht, ihren
Blick von ihm abzuwenden. Ally zog überrascht ihre Augenbrauen hoch, als auf
einmal eine aufgeregte Dame auf ihn zu kam, ihn beschimpfte und gleichzeitig
versuchte ihn zu küssen. Fassungslos schüttele sie ihren Kopf. Bevor sie
überhaupt richtig erfassen konnte, was sich zwischen den beiden ereignete,
stand der Rüpel vor ihr. Er rief mit eiskalter Miene der noch immer zeternden
Frau etwas zu, was sich für Ally wie „Verabredung “ anh ö rte, setzte
sich schlie ß lich ohne zu
fragen auf den Stuhl an Allys Seite und grinste sie unverfroren an. Überrascht
schaute sie ihn an. Da war sie wieder – ihre ganze Wut seltsam
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