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Die Satansbraut

Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut
Autoren: Carter Brown
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vorüber ins Haus. Die Eingangshalle hatte einen schmutziggrünen
Steinboden; überall standen Topfpflanzen herum und kämpften ums Überleben, die
Blätter waren schon bräunlich gefärbt. Im tieferliegenden Wohnraum, zu dem vier
Stufen hinabführten, hätte sich ein ganzer Indianerstamm versammeln können. Der
Boden glich dem in der Halle, die Möbel schienen alle aus krummem Bambus
gezimmert. Alle Fenster waren schmal und hoch, ihr Glas verschieden gefärbt,
wodurch das hereinfallende Licht einen blutroten Schimmer bekam. Der rechte
Platz für einen Alptraum, sagte ich mir.
    In der hintersten Ecke befand sich
eine klotzige Bar mit einer Marmorplatte als Theke, und in den Regalen dahinter
steckte so viel Schnaps, daß selbst die anonymen Alkoholiker an ihrer Aufgabe
verzweifelt wären. Eine Frau erhob sich aus einem Rohrsessel und kam etwas
unsicher auf uns zu, ein Glas in der rechten Hand. Als sie sich näherte,
erkannte ich sie. Es war dieselbe Tracy Dunbar, die immer versucht hatte, Nina
den männlichen Star auszuspannen. Sie schien nur ein bißchen mehr geworden zu
sein. Sie wirkte heroinenhafter — das Haar ganz
unmöglich goldrot gefärbt — , und sie wabbelte erheblich stärker, weil es nun
viel mehr als früher an ihr zu wabbeln gab. Ihre Maße, so schätzte ich,
betrugen jetzt einszwanzig — achtundsiebzig — einszwanzig , aber ich mußte zugeben, daß sie ihr gar nicht
so schlecht standen. Sie trug eine seidene schwarze Bluse und eine ebensolche
Pluderhose.
    »Da seid ihr ja endlich!« Das
Schneidende in ihrer Stimme hätte einen Lustmörder auf zehn Schritt Entfernung
zum Halten gebracht.
    »Wie geht es dir, Tracy?«
fragte Walter nervös.
    »Ich langweile mich.« Ihre
hellblauen Augen widmeten ihm nur einen flüchtigen Blick, dann richteten sie
sich auf Nina. »Und wie geht es dir, mein Herz? Du siehst ein wenig mitgenommen
aus, aber ich nehme an, das rührt von der Reise, nicht vom Alter, stimmt’s?«
Sie ließ Nina lediglich Zeit zu einem Gluckser tief
in der Kehle, dann lächelte sie Celestine an. »Und wie steht’s mit unserem
werdenden Broadway-Star? Alex schläft im Augenblick noch auf der Couch, aber er
hätte gewiß nichts dagegen, wenn du ihm Gesellschaft leisten würdest.« Sie
gähnte ausführlich. »Und es würde uns späterhin soviel Zeit ersparen.«
    »Es muß sehr schlimm für dich
sein, Tracy«, sagte Celestine mit klarer Stimme. »Ich meine, daß dir das Leben
jetzt nichts anderes bieten kann als Erinnerungen.«
    Die hellblauen Augen sahen mich
an und vereisten plötzlich. »Und wer«, schnaubte Tracy, »ist das?«
    Nina erzählte ihr die
Geschichte von meiner Mutter, die ihre gute Freundin gewesen war; ich sei ein
Showgirl, und vielleicht könnte für mich etwas in der neuen Show drin sein. Die
Walküre hörte es sich an, und als Nina ausgeredet hatte, schnaufte sie
verächtlich.
    »Das glaube ich nicht«,
schnarrte sie. »Meiner Meinung nach ist sie Walters neue Freundin.«
    »Tracy, bitte!« Das Gesicht des
armen kleinen Mr. Tomsic wurde dunkelrosa.
    »Oder aber« — , sie sah Nina
durchdringend an — , »du hast Celestine nur mitgebracht, um von deiner wahren
Beziehung zu dieser Dame Seidlitz abzulenken?«
    »Du hattest schon immer eine schmutzige
Phantasie, Tracy«, sagte Nina beleidigt. Dann reckte sie sich auf die
Zehenspitzen und verabreichte der großen Blondine eine Ohrfeige. Nach dem
lauten Knall folgte Stille. »Nun geh’ und spül’ dir den Mund aus«, sagte Nina,
und ihre Absätze klickten wieder auf den Fußboden.
    »Vielleicht hast du recht«,
sagte Tracy mit gedämpfter Stimme. »Ich könnte noch einen vertragen. Ahmid !«
    Der Raum hallte noch immer von
der Macht ihrer Stimme, als der riesige Araber ein paar Sekunden später mit
unseren Koffern unterm Arm erschien.
    »Sie haben gerufen?« Er blitzte
sie mit Prachtzähnen an.
    »Geh hinauf«, befahl sie ihm,
»und weck’ deinen Trunkenbold von Chef. Er soll ’runterkommen, zack-zack!«
    »Ich verstehe.« Er grinste
erneut. »Zack-zack!«
    »Und beeil dich, du aufgeblasener
Eunuche!« fuhr sie ihn an.
    Ahmid reagierte darauf mit einem Abschlußgrinsen , dann ging er hinaus. Tracy nahm Kurs auf
die Bar, und wir folgten ihr alle wie hypnotisiert. Ich hoffte schon, wenn
jemand Celestine ein Leid tun wolle, dann werde es Tracy sein, damit ich einige
meiner Nahkampferfahrungen an ihr beweisen könne.
    Tracy mixte sich etwas, das
aussah wie sieben Teile Schnaps pro Eiswürfel, dann begab sie sich samt Glas zu
ihrem
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