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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers
Autoren: Monika Felten
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zu fürchten.« Glamouron zog Naemy an sich und hielt sie fest. »Nichts und niemand wird uns trennen, solange ich bei dir bin.« Naemy antwortete nicht. Glamourons Nähe und Zuversicht taten ihr gut, doch das bedrückende Gefühl, dass sich die gemeinsame Zeit dem Ende zuneigte, wollte nicht weichen. Im Gegenteil. Obwohl sie sich hartnäckig bemühte, nicht daran zu denken, wurde es mit zunehmender Dämmerung immer heftiger und war schließlich so übermächtig, dass Naemy glaubte, es nicht mehr aushalten zu können.
    Etwas würde geschehen. Hier und jetzt. Etwas, das sie nicht in Worte fassen konnte, obwohl es fast greifbar in der Luft hing.
    In gespannter Erwartung beobachtete sie, wie die letzte Wölbung der glutroten Sonne hinter dem Horizont verschwand und die Dämmerung mit langen Schatten Einzug in die neue Heimat der Nebelelfen hielt. Und während die prächtigen Farben des Himmels im Westen langsam in ein unscheinbares Grau übergingen, erschienen über den schneebedeckten Gipfeln des Ylmazur-Gebirges die ersten funkelnden Sterne.
    Bald! Naemy nahm die Berührung Glamourons in sich auf wie ein Ertrinkender die letzten Atemzüge, versuchte sie festzuhalten, wohl wissend, dass es unmöglich war. Seltsamerweise kam ihr nicht ein einziges Mal der Gedanke an Flucht. Alles, was sie fühlte, war das dringende Bedürfnis, sich von Glamouron zu verabschieden, ihm ein paar tröstende Worte zu hinterlassen. Doch was sollte sie sagen?
    »Soll ich Letivahr rufen?« Glamouron spürte Naemys wachsende Unruhe. »Nein.«
    »Aber du ängstigst dich!«
    »Es hat keinen Sinn, vor dem Schicksal davonzulaufen.« Naemy bemühte sich um eine feste Stimme. »Die Zeit des Abschieds ist nahe.«
    »Das darfst du nicht sagen!«, rief Glamouron erschrocken aus und schloss sie hastig in die Arme.
    »Cen milin - ich liebe dich!«, raunte er ihr zu. »Cen milin!«
    Naemy erwiderte die Umarmung nicht minder stürmisch. Doch obwohl sich ein Teil von ihr noch immer heftig dagegen sträubte, dieses Land - und Glamouron - zu verlassen, hatte sich ein anderer Teil bereits damit abgefunden. Ohne jede Empfindung horchte dieser Teil in Erwartung eines Zeichens in die zunehmende Dunkelheit hinein, und so spürte sie den nahenden Moment, lange bevor Glamouron die Veränderung bemerkte.
    Ein leises, glockenhelles Klingen von unbeschreiblicher Schönheit glitt über die nachtschwarzen Hänge des Ylmazur-Gebirges. Es war so lieblich und rein, dass es Naemy zu Tränen rührte. Glamouron hörte es zunächst nicht, doch er bemerkte die Anspannung in Naemys Körper und hielt sie noch fester.
    »Es ist so weit!«, flüsterte Naemy ihm zu. Eine Träne lief ihr über die Wange und benässte sein Gewand. »Wir müssen Abschied nehmen.«
    Das melodische Klingen schwoll weiter an, während sich die silbernen Sicheln der Monde To und Yu über dem westlichen Horizont erhoben und das Westland in mildes Licht tauchten. Ein leichter Wind kam auf und strich Naemy durch das offene Haar.
    »Nein!« Glamouron umfasste ihr Gesicht sanft mit den Händen und küsste sie. »Sag das nicht«, flehte er. »Sag das nicht!«
    »Es ist uns nicht gegeben, die Wege, die das Schicksal für uns vorgesehen hat, zu verlassen«, erwiderte Naemy hilflos. Ihre Lippen berührten die seinen voller Liebe und Hingabe, dann löste sie sich aus Glamourons Armen und wandte das Gesicht den Bergen zu. »Hörst du es nicht?«, fragte sie leise.
    »Da ist ein helles Klingen.«
    »Es sind auch Stimmen.« Naemy wischte eine Träne fort und lauschte.
    »Da ist nichts.« Glamouron schüttelte den Kopf. »Nur dieses leise Klingen.«
    »Warte!« Naemy hob die Hand. »Horch!«
    Jetzt bemerkte auch Glamouron, dass aus dem Klingen ein lockender, an- und abschwellender Ton geworden war, der die Luft mit einem sanften Summen erfüllte. Wie eine liebliche Melodie umstrich er die beiden Nebelelfen, während der leichte Wind ihn verstärkte und die Gräser der Wiese beugte.
    »Glamouron, sieh nur!« Naemy deutete zum Himmel hinauf, wo sich vor dem nachtschwarzen Himmel eine goldene Wolke bewegte. Wie ein Nebel aus Abermillionen winziger Leuchtkäfer glitt sie von den Sternen herab und näherte sich den Elfen mit unglaublicher Geschwindigkeit.
    »Bei den Toren, was ist das?« Misstrauisch blickte Glamouron der Wolke entgegen, die ihren feurigen Schweif viele hundert Längen durch die Nacht zog, während sie sich langsam über die Wiese herabsenkte.
    »Erkennst du es nicht?«, fragte Naemy ehrfürchtig. »Es ist das
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