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Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 6 - Der Hueter des Waldes
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht mehr wert als Eurer! Nennt es doch Drizzts Anhöhe, und dann habe ich hier nichts mehr zu suchen!«
    »Das will ich nicht«, erwiderte Drizzt ruhig. »Ich weiß nicht, was ich will, selbst wenn mir alles möglich wäre!«
    »Nennt es, wie Ihr wollt!« rief Bruenor, der plötzlich bekümmert war. »Und nennt einen Hund Kuh - das ändert nichts daran, wie er schmeckt!« Bruenor warf seine Hände hoch, errötete und drehte sich ab. Dann stapfte er den Felspfad hinunter und schimpfte bei jedem Schritt.
    »Und Ihr behaltet mein Mädchen im Auge«, hörte Drizzt Bruenor rufen. »Die ist ja so dickköpfig und würde einen stinkenden Yeti in diesen wurmdurchsiebten Bergen verstecken! Seid gewiß, daß ich Euch für einen...« Die restlichen Worte gingen unter, als Bruenor um eine Kurve bog.
    Drizzt hatte Bruenors Rede nicht ganz verstanden, aber das war auch nicht nötig. Er legte eine Hand auf Guenhwyvars Rücken und hoffte, daß auch der Panther das Panorama genoß. Drizzt wußte plötzlich, daß er auf der Anhöhe sitzen würde, auf Bruenors Anhöhe, und zwar sehr oft. Von hier aus würde er zusehen, wie die Lichter aufflammten. Ja, wenn er sich einen Reim auf das machte, was der Zwerg gesagt hatte, dann tauchten drei Worte auf, Worte, auf die er so viele Jahre gewartet hatte:
    Willkommen zu Hause.

EPILOG
    Von all den Rassen, die in den Reichen bekannt sind, ist keine verwirrender oder verwirrter als die der Menschen. Mooshie hat mich davon überzeugt, daß Götter eher die Personifizierung dessen sind, was in unseren Herzen liegt, als äußere Gottwesen. Wenn das wahr sein sollte, dann offenbaren die vielen, unterschiedlichen Götter der menschlichen Sekten Götter, die ganz unterschiedliche Haltungen fordern - einiges über die Rasse.
    Wenn man sich einem Halbling, einem Elf oder irgendeinem Mitglied einer anderen Rasse nähert, egal, ob gut oder schlecht, dann hat man eine gewisse Vorstellung von dem, was man erwarten kann. Natürlich gibt es auch Ausnahmen; ich selbst bin eine! Aber man kann davon ausgehen, daß ein Zwerg barsch, aber gerecht ist, und ich habe nie einen Elf getroffen oder von einem gehört, der eine Höhle dem freien Himmelszelt vorgezogen hätte. Doch die Vorliebe des Menschen ist es, sich selbst kennenzulernen, falls ihm das gelingen kann.
    Und wenn es dann um Gut und Böse geht, muß die menschliche Rasse mit weitaus mehr Sorgfalt betrachtet und erst dann ein Urteil über sie gefällt werden. Ich habe mit bösartigen, menschlichen Mördern gekämpft, Menschenzauberer beobachtet, die so sehr in ihre Macht verstrickt waren, daß sie alle anderen Wesen, die ihre Wege kreuzten, gnadenlos zerstört haben. Und ich habe Städte gesehen, wo Gruppen von Menschen die Unglücklichen ihrer eigenen Rasse ausraubten, obwohl sie selbst in königlichen Palästen lebten, während andere, Frauen, Männer und Kinder, verhungerten und in den verschlammten Gossen starben. Aber ich habe auch andere Exemplare der Menschheit kennengelernt- Catti-brie, Mooshie, Wulfgar, Agorwalvon Termalaine, deren Ehrenhaftigkeit nicht in Frage gestellt werden konnte und deren Beitrag zu dem Guten, das es in den Reichen gibt, groß war. In der Kürze ihres Lebens haben sie mehr geleistet als viele Zwerge und Elfen, die ein halbes Jahrtausend leben oder sogar noch älter werden.
    Die Menschen sind in der Tat eine verwirrende Rasse, und das Schicksal der Welt gerät immer mehr in ihre weitreichenden Hände. Vielleicht wird es sich herausstellen, daß das ein eigenwilliger Balanceakt ist, aber sicherlich ist er nicht langweilig. Menschen haben ein wesentlich breiteres Charakterspektrum als andere Wesen; sie sind die einzige >gute< Rasse, die sich selbst bekriegt - und das leider immer häufiger.
    Die Oberflächenelfen aber sind dennoch hoffnungsvoll. Sie, die am längsten leben und den Anbruch vieler Jahrhunderte miterlebt haben, sind hoffnungsvoll, daß die menschliche Rasse gut werden wird, daß das Böse sich selbst zerstören wird und daß die Welt dann denen gehört, die noch übrig sind.
    In meiner Geburtsstadt habe ich erlebt, wie beschränkt das Böse ist, wie beschränkt Selbstzerstörung ist. Ja, es existierte eine Unfähigkeit, höhere Ziele anzustreben, selbst wenn es sich dabei um Ziele handelte, die auf Machtausdehnung basierten. Aus diesem Grund habe auch ich noch Hoffnung für die Menschen und für die Reiche. Da sie so unterschiedlich sind, sind die Menschen auch diejenigen, die man am besten formen kann, und sie sind
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