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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)
Autoren: Marliese Arold
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dunkel, unheimlich und sehr kalt. Sheila wusste, dass das Südpolarmeer erst wenig erforscht war. Es konnte durchaus sein, dass sie etlichen bisher unentdeckten Geschöpfen begegnen würden, die in den Tiefen leicht zu Monstergröße heranwachsen konnten. Doch jetzt war keine Zeit für Angst … Immer wieder benutzten Mario und Sheila ihr Sonar, um die Richtung auszumachen, in die der Krake floh. Er durfte ihnen nicht entkommen! Sie waren ihrem Ziel so nah!
    Der weiße Krake begleitete sie, ein wirbelndes Rad an ihrer Seite.
    »Da ist er!«, rief Mario und machte eine blitzschnelle Drehung. Es gelang ihm, einen Arm des Kraken zu schnappen. Sheila war sofort bei ihm und fasste den Warzenkraken an einem anderen Arm. So eingeklemmt, konnte das Tier nicht entkommen.
    Der Krake zappelte heftig. »Lasst mich los, ich hab euch nichts gätan!«
    »Gib heraus, was dir nicht gehört!«, forderte Sheila. »Danach lassen wir dich sofort frei.«
    »Ihr könnt mich nicht dazu zwingän«, schrie der Warzenkrake und stieß im selben Moment eine widerliche trübe Flüssigkeit aus, die für die Delfine äußerst unangenehm war.
    Sheila ließ seinen Arm los. Die Flüssigkeit brannte auf ihrer empfindlichen Haut und verwirrte ihre Sinne.
    Mario gelang es, den Warzenkraken noch ein paar Sekunden länger festzuhalten. Der Krake zerrte mit aller Kraft, um freizukommen. Dann glückte es ihm. Er flüchtete in die Tiefe.
    »So ein Mist!«, fluchte Mario. »Jetzt ist er doch entkommen!«
    Sheila hörte seine Stimme wie aus weiter Entfernung. Ihr Gehörsinn funktionierte nicht richtig. Und auch ihre Sicht war noch immer beeinträchtigt. Sie hatte das Gefühl, doppelt zu sehen. Vor ihr tanzte der weiße Krake, dem die ätzende Tintenfischflüssigkeit offenbar nichts ausgemacht hatte. Gleich daneben tanzte sein Spiegelbild.
    »Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen.« Sheila stöhnte. Ihr tat alles weh, doch ihr Auftrag war wichtiger als die Schmerzen. »Wir müssen das Herz nach Talana bringen.«
    »Ich muss erst mal Luft holen«, erwiderte Mario. Seine Stimme klang genauso gequält.
    »Aber dann ist der Krake weg und wir finden ihn nie mehr.« Auch Sheila bekam allmählich Luftnot. Sie hätten vor der Jagd noch einmal die HUNDERTKRAFT aktivieren sollen, aber daran hatte keiner von ihnen gedacht. »Vielleicht ist das Herz für immer verschwunden!«
    Aber ich bin doch hier.
    Es war die Stimme des weißen Kraken.
    »Dich meine ich nicht«, wollte Sheila sagen. Doch dann stutzte sie. Das, was sie für das Spiegelbild gehalten hatte, war ein Stück größer als der andere weiße Krake. Und er bewegte sich jetzt auchnicht mehr im gleichen Rhythmus. Sheila starrte den zweiten weißen Kraken an. Und dann begriff sie: Es war das Herz von Atlantis , nach dem sie so lange gesucht hatten. Es musste den Warzenkraken im selben Augenblick verlassen haben, als dieser die Tinte ausgestoßen hatte.
    Sheila konnte es nicht fassen, dass sie es geschafft hatten.
    »Da ist es ja!«, rief Mario glücklich. »Sheila, schau doch, es sind zwei weiße Kraken!«
    Und dann tauchten sie auf, um endlich Luft zu holen.
    Es war eine kalte, klare Polarnacht und über ihnen funkelten die Sterne.

3. Kapitel
    Die Rückkehr nach Talana
    Spy war fast beleidigt, weil Sheila und Mario ihn nicht geweckt hatten und er die spannende Jagd verpasst hatte.
    »Du hast so fest geschlafen, da wollten wir dich nicht stören«, sagte Sheila. »Außerdem waren wir nicht sicher, ob wir den Warzenkraken überhaupt finden.«
    Spy grummelte noch immer ein bisschen. Er war erst versöhnt, als er das Herz von Atlantis verwahren durfte. Es bereitete keinerlei Schwierigkeiten, auch den größeren weißen Kraken dazu zu bringen, in die goldene Spieluhr zu schlüpfen. Er huschte hinein, als sei es sein Zuhause. Spy verschluckte die Spieluhr und sah sehr zufrieden aus.
    »Ich werde gut auf ihn aufpassen!«, beteuerte er.
    »Was würden wir nur ohne dich machen!«, sagte Mario.
    »Ja, du bist eine echte Hilfe«, meinte Sheila und stieß Spy spielerisch in die Seite.
    Sie würde den knuffigen Fisch wirklich vermissen, wenn sich ihre Wege in Kürze trennen würden. Das Herz der Vergangenheit musste sie nun an den Ausgangspunkt ihrer Reise zurückbringen – zu dem schwarzen Wal auf dem Meeresgrund. Dort würden sie Spy zurücklassen, bevor sie und Mario mit den beiden Herzen nach Talana zurückreisten.
    Es gab keine andere Möglichkeit, sosehr Sheila es auch bedauerte. Spy war so ein guter Freund! Aber sie
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