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Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Die Rückkehr des Fremden (German Edition)

Titel: Die Rückkehr des Fremden (German Edition)
Autoren: Tamara Alexander
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ihre Lippen wieder fanden.
    Larson drückte sie an sich. „Ich habe dich immer geliebt, Kathryn, aber … dieses Mal werde ich dich so lieben, wie Gott es von Anfang an gewollt hat.“
    Sie flüsterte immer wieder seinen Namen an seiner Brust. Larson konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber er glaubte, ein Lächeln in ihrer Stimme zu entdecken.
    „Die ganze Zeit hatte ich solche Schuldgefühle, weil ich mich in Jacob verliebt habe, obwohl mein Herz immer noch dir gehörte. Ich war so sicher …“
    Plötzlich ließ Kathryn seine Hände los und umklammerte ihren Bauch. Sie drückte die Augen zu. Als Larson sie stöhnen hörte, durchfuhr ihn eine starke Angst.
    Sie drehte sich auf die Seite und breitete die Hände über ihrem Bauch aus. „Ich glaube, unser Baby … kommt“, keuchte sie.
    Larson verschwand und kam wenige Minuten später mit sauberen Tüchern, frischem Wasser, einem Messer und allem anderen, was sie brauchten, zurück. Als er Kathryn half, sich auszuziehen, hörte er Reiter auf der Straße, aber er wusste, dass ihre Bemühungen, den Stall zu retten, vergeblich wären. Er hoffte nur, Miss Maudie wäre in einem der ersten Wagen und Donlyn MacGregor wäre nicht dabei.
    Als er sich wieder zu seiner Frau umdrehte, vergaß er alles, was er über Entbindungen wusste. Der Körper seiner Frau war ein großes Wunder, und das Leben in ihr – das Leben, das sie miteinander gezeugt hatten – wollte eindeutig auf die Welt kommen.

Kapitel 28
    K athryn legte Larson eine Hand auf den Arm, während er ihren Sohn an seiner Brust wiegte. Gott hatte ihre Gebete wunderbar erhört. Die Liebe in den Augen ihres Mannes verschlug ihr den Atem. Das war schon immer so gewesen und würde immer so bleiben.
    Sie hörte ihm zu, als er von dem Abend erzählte, an dem er in den Hinterhalt gelockt worden war, von dem Fremden am Feuer und dann von der Explosion. Er sprach von Isaiah und Abby und versprach, die beiden eines Tages mit ihr zu besuchen. Sie hatte ihm auch so vieles zu erzählen. Sie wollte diesem Mann, den sie so lange schon liebte und mit dem sie wieder neu die Liebe gefunden hatte, so viel erzählen.
    Was für ein Geschenk hatte Gott ihr gemacht! Sie hatte die Chance, ihren Mann zum zweiten Mal kennenzulernen und sich zum zweiten Mal in ihn zu verlieben.
    Kathryn lächelte, als sie an die unnötigen Schuldgefühle dachte, die sie wegen ihrer Liebe zu dem sanften Mann namens Jacob gequält hatten. Dabei war ihre Sehnsucht doch endlich auf das gerichtet, was wirklich zählte – das Herz ihres Mannes.
    „In meiner Rocktasche steckt etwas, das ich dir gerne zeigen möchte.“ Sie berührte Larsons Arm wieder und genoss seine Gegenwart. „Würdest du es mir bitte bringen?“
    Er legte das Kind in ihre Arme und hob ihren Rock vom Boden auf. Er setzte sich auf die Bettkante und tastete den Stoff ab, bis er die Taschenöffnung fand. Kathryns Vorfreude wuchs, als er in die Tasche griff.
    Er schaute zu ihr hinüber und dann auf die Spieluhr in seiner Hand.
    „Das hat mir mein Mann letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt.“
    Er fuhr mit den Fingern darüber und schüttelte den Kopf. Ein trockenes Lächeln zog seine linke Mundhälfte nach oben. „Das sieht nicht so aus, als hätte es ihn viel gekostet.“
    Kathryn lachte leise. „Das ist das kostbarste Geschenk, das ich je bekommen habe.“
    Ihr Puls schlug schneller, als ihr Mann – der immer ihr Freund und jetzt in jedem Sinn des Wortes ihr Geliebter und ihr Lebenspartner war – sich zu ihr vorbeugte. Aus seinen Augen leuchtete eine Zärtlichkeit, die sie früher nie bei Larson gesehen hatte. Aber sie hatte diese Zärtlichkeit gefühlt, als er für sie noch Jacob gewesen war.
    Er fuhr mit seinen vernarbten Fingerspitzen über ihre Haut und küsste ihren Mund mit einer solchen zarten Intensität, dass ihre Leidenschaft geweckt wurde, die so lange geschlummert hatte. Larson gab ihr das Gefühl, geliebt und begehrt zu werden. Als er den Kopf zurückzog, hatte Kathryn Mühe zu atmen, und der Blick in seinen Augen verriet, dass ihn ihre Reaktion freute.
    Sie deutete mit dem Kopf zu der Spieluhr in seiner Hand. „Wann hast du sie für mich gekauft?“
    „Ich habe sie an jenem Tag auf dem Weg nach Denver von einem alten Hausierer gekauft.“ Er erzählte die Geschichte, dann hob er den Deckel und drehte den Schlüssel an der Seite. Er wartete. Als nach mehreren Sekunden keine Musik ertönte, schaute er sie an und lächelte. „Siehst du, ich habe dir ja gesagt, dass diese
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