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Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks

Titel: Die Rückkehr des Dunkelelf 1 - Die Invasion der Orks
Autoren: R.A. Salvatore
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polterte den Abhang hinunter. Dann krachte das Fass gegen einen Felsen und zerbrach, und Tred schlug einen seltsam verrenkten Purzelbaum.
    Tred war zäh, wie es sich für einen Zwerg gehört, also versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen. Als ein Bein nachgab, fiel er vornüber gegen den Felsen, stützte sich aber störrisch wieder auf die Ellbogen hoch.
    Und dann sah er sie: ein Dutzend oder mehr Orks, die mit Speeren, Keulen und Schwertern fuchtelten und um den zerbrochenen Wagen und die am Boden liegenden Zwerge ausschwärmten. Zwei Riesen folgten ihnen den Berg hinab – keine Hügelriesen, wie Tred erwartet hätte, sondern die größeren, blauhäutigen Frostriesen. Da wusste er, dass er es nicht mit gewöhnlichen Banditen zu tun hatte.
    Er spürte, dass er nicht mehr lange bei Bewusstsein bleiben würde, hatte aber noch die Geistesgegenwart, sich nach hinten zu werfen und weiter den Abhang hinunterzurollen, bis er gegen einen weiteren Felsen prallte, der von einem Brombeergebüsch umgeben war. Er versuchte noch einmal aufzustehen, aber dann schmeckte er blutigen Dreck im Mund. Danach spürte er überhaupt nichts mehr.
    »Bist du noch am Leben?«, erklang eine weit entfernte, raue Stimme.
    Tred öffnete mühsam ein von Blut verkrustetes Auge und sah wie durch einen Nebel den arg mitgenommenen Nikwillig, der vor dem Brombeerbusch hockte und ihn anstarrte.
    »Du lebst also noch. Gut«, sagte Nikwillig und streckte den Arm ins Gebüsch, um Tred herauszuhelfen. »Zieh den Arsch ein, oder du wirst zerstochen.«
    Tred griff nach der Hand und drückte sie fest, aber er versuchte nicht, aus dem Gebüsch herauszukommen.
    »Was ist mit den anderen?«, fragte er. »Wo ist mein Bruder?«
    »Die Orks haben sie alle umgebracht«, kam die finstere Antwort. »Und die Schweine sind noch ganz in der Nähe. Die verdammten Pferde haben mich eine Meile weit weggeschleppt.«
    Tred ließ Nikwilligs Hand nicht los, aber er rührte sich immer noch nicht vom Fleck.
    »Komm schon, Dummkopf«, schimpfte der Schuster. »Wir müssen nach Senkendorf und dafür sorgen, dass König Kriegerkron von der Sache erfährt.«
    »Geh allein weiter«, erwiderte Tred. »Mein Bein ist gebrochen. Ich werde dich nur aufhalten.«
    »Pah, jetzt redest du genau wie der Dummkopf, für den ich dich schon immer gehalten habe!«
    Nikwillig zog an der Hand und zerrte Tred unter dem Gebüsch hervor.
    »Selber pah!«, knurrte Tred ihn an.
    »Heißt das, du würdest mich hier lassen, wenn es umgekehrt wäre?«
    Das tat weh. »Gib mir einen Stock, du störrischer alter Narr!«
    Kurz darauf machten sich die beiden zähen Zwerge auf in Richtung Senkendorf, Tred auf Nikwillig und einen Stock gestützt, und dabei planten sie bereits ihre Rache an den Orks, die sie überfallen hatten.
    Sie wussten nicht, dass noch hundert solcher Banden ihre Berghöhlen verlassen hatten und das Land durchstreiften.

 
    TEIL l

Länger als erwartet
    Als Thibbledorf Pwent und seine kleine Armee von Schlachtenwütern ins Eiswindtal kamen und die Nachricht brachten, dass Gandalug Heldenhammer, der Erste und Neunte König von Mithril-Halle, gestorben war, wusste ich, dass Bruenor nichts anderes übrig bleiben würde, als in die Stadt seiner Ahnen zurückzukehren und selbst den Thron zu besteigen. Das war seine Pflicht gegenüber der Sippe, und für Bruenor stand, wie für die meisten Zwerge, die Pflicht gegenüber König und Sippe an erster Stelle.
    Aber ich sah auch, wie betrübt mein alter Freund dreinschaute, als er die Nachricht erhielt, und wusste, dass das nur wenig mit seiner Trauer um den verstorbenen König zu tun hatte. Gandalugs Leben war länger und erstaunlicher gewesen, als jeder Zwerg erwarten konnte. Also war Bruenor zwar traurig, weil er diesen Ahnen verlor, den er kaum gekannt hatte, aber das war nicht der Grund für sein langes Gesicht. Nein, was Bruenor am meisten beunruhigte war, dass sein Pflichtgefühl ihn nun dazu zwingen würde, sich niederzulassen.
    Ich wusste sofort, dass ich ihn begleiten würde, aber auch, dass ich nicht lange hinter den sicheren Mauern von Mithril-Halle bleiben würde. Ich bin ein Geschöpf der freien Wildnis, der Abenteuer. Das war mir nach dem Kampf gegen die Drow klar geworden, als Gandalug zur Heldenhammer-Sippe zurückkehrte. Damals hatte es so ausgesehen, als würde es endlich Frieden für unsere kleine Truppe geben, aber ich erkannte schon bald, dass sich das als zweischneidiges Schwert erweisen könnte. Und so fand ich mich also auf
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