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Die Rückkehr Des Bösen

Die Rückkehr Des Bösen

Titel: Die Rückkehr Des Bösen
Autoren: Alex Kava
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erleichtert, dass eine Zimmertür geöffnet und geräuschvoll wieder geschlossen wurde. Sie entschied sich dafür, die Treppen zu nehmen, um zu verhindern, dass Nick sehen konnte, in welche Etage sie fuhr, falls er vielleicht doch wieder aus seinem Zimmer kommen würde.
    Hoffentlich ist es noch nicht zu spät!

88. KAPITEL
    Hotel „Embassy“, Omaha
    Vater Michael Keller hörte Timmy zu, wie der von seinem Schnupperkurs und von den Schwertern und den anderen antiken Kostbarkeiten schwärmte, mit denen seine Geschichtslehrerin ihren Klassenraum ausstaffiert hatte. Keller erzählte ihm, was er über die Kreuzzüge wusste, die frühe katholische Kirche und ihre Versuche, das Christentum zu verbreiten, selbst wenn dazu Tausende abgeschlachtet werden mussten.
    Sie unterhielten sich über die Pest und die Tempelritter und hatten irgendwann auch die letzte Sechs-Dollar-Cola aus der Minibar geleert und dazu eine Tüte Kartoffelchips, mehrere Schokoriegel sowie eine Tüte Gummibärchen vertilgt.
    Wie viel Zeit darüber vergangen war, wusste Keller nicht genau zu sagen. Es war auch unerheblich. Das Medikament aus Fingerhutextrakt hatte seine Vergiftungssymptome gelindert, wenngleich er sich immer noch ein wenig fiebrig fühlte. Er hatte den Eindruck, dass der Junge allmählich Vertrauen zu ihm fasste. Vorhin hatte er ein Telefongespräch mit Timmys Onkel vorgetäuscht und ihm dann gesagt, es würde nun doch noch etwas länger dauern, bis er und Gibson kämen.
    Plötzlich ließ ein lautes Klopfen an der Zimmertür die beiden zus ammenzucken.
    Wahrscheinlich der Zimmerservice, der die zusätzlichen Handtücher brachte, dachte er. Darum hatte er gleich gebeten, als ihm klar war, dass er Timmy mit auf sein Zimmer nehmen würde und es anschließend galt, nach einer mittelschweren Sauerei sauber zu machen. Vorsorglich linste er durch den Spion, konnte aber niemanden draußen sehen. Gerade wollte er aufmachen, als ihm plötzlich mit einem Krachen die Tür entgegenschlug und ihn rückwärts gegen die Wand schleuderte. Alles verschwamm vor seinen Augen und er spürte einen stechenden Schmerz. Er griff sich an die Nase und fühlte das Blut. Jemand drückte ihn unsanft gegen die Wand, und dann spürte er die kalte Pistolenmündung an der Schläfe. Gleichzeitig schlug die Tür krachend ins Schloss.
    „Am liebsten würde ich dein Hirn quer durch die ganze Bude blasen!“
    Er erkannte Maggies Stimme sofort. „Hallo, Agent O’Dell!“ Er bemühte sich um einen gelassenen Tonfall, brachte jedoch nur ein nasales Quäken hervor.
    „Ey, was geht denn hier ab?“ hörte er Timmy von der anderen Zimmerseite schreien.
    „Bleib da drüben, Timmy!“ befahl sie. „Erkennst du mich wieder? Maggie O’Dell!“
    „Ja klar, ich hab Sie doch neulich in der Schule gesehen.“
    „Du musst da drüben bleiben, Timmy“, wiederholte sie, wobei sie Kellers Arm hinter dessen Rücken nach oben drückte, sodass er vor Schmerzen aufstöhnte.
    „Sie können ruhig locker lassen, Agent O’Dell“, keuchte er, verärgert darüber, dass die Angst in seiner Stimme deutlich wurde. Langsam konnte er wieder klar sehen und bemerkte das Blut, das ihm an den Fingern und am Arm herunterrann.
    „Den Teufel werde ich tun, du miese kleine Bestie!“ fauchte sie ihm ins Ohr. Die Mündung bohrte sich noch nachdrücklicher gegen seine Schläfe.
    „Aber, Agent O’Dell!“ rief Timmy. „Was machen Sie denn da? Der ist doch von der Polizei!“
    „Hat er das etwa behauptet?“
    „Der Junge hat mich missverstanden,“ quäkte Keller dazwischen. „Ich habe nur gesagt, ich sei ...“ Er spuckte Blut, doch trotzdem lief ihm noch genug davon in die Kehle, sodass er würgen musste. Er musste an damals denken, an seinen Stiefvater, und er spürte rasenden Zorn in sich aufsteigen.
    „Hat er dir was getan, Timmy?“
    „Mir? Was denn?“
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ich habe den Jungen nicht angerührt!“ ächzte Keller.
    „Sie hat keiner gefragt!“ herrschte Maggie ihn an und wandte sich wieder an Timmy. „Ich will wissen, ob er dir was getan hat!“
    „Nö, alles okay! Wir haben bloß gelabert und so.“
    „Was habt ihr?“
    Ihre off ensichtliche Verblüffung entlockte Keller ein Grinsen, trotz der stechenden Schmerzen.
    „Geredet. Über Ritter und die Kreuzzüge und so. Uns einfach unterhalten.“
    Keller hätte jetzt gern ihr Gesicht gesehen. Wahrscheinlich hatte sie gehofft, ihn bei etwas zu überraschen, das es gerechtfertigt hätte, ihm eine Kugel
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