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Die riskante Affaere

Die riskante Affaere

Titel: Die riskante Affaere
Autoren: Nora Roberts
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aus den Hosentaschen hätte herausziehen können. Mehr als eine Damenhandtasche hing einladend an der Lehne eines Barhockers oder eines Stuhls. Mäntel und Jacken, in deren Taschen sich mit Sicherheit der eine oder andere Auto- oder Hausschlüssel befand, waren achtlos beiseite geworfen.
    »Jeder denkt, dass so etwas immer nur all den anderen passiert«, murmelte Ally, bevor sie Jonah die Hand auf den Arm legte und sagte: »Da, sehen Sie, dieser Typ an der Bar – der mit Nachrichtensprecherfrisur und -gebiss.«
    Jonah schaute amüsiert zu dem Burschen, den Ally beschrieben hatte, und beobachtete, wie er in seiner mit Banknoten und Kreditkarten gespickten Brieftasche herumkramte. »Er versucht gerade, die Rothaarige zu ködern, oder auch ihre hübsche blonde Freundin. Egal welche. Die Chancen stehen gut, mit der Blonden könnte es klappen.«
    »Wer sagt das?«
    »Ich.« Er schaute auf Ally. »Wollen wir wetten?«
    »Sie haben keine Lizenz zum Betreiben eines Spielsalons.« Noch während sie die Worte aussprach, kam die Blondine herübergeschlendert und schaute dem Mann mit der dicken Brieftasche tief in die Augen. »Richtig geraten.«
    »Es war einfach. Die Blonde ist leicht zu haben.« Jonah ging mit Ally hinüber zur Clubebene, wo Beth und Will an einem schwarzen Pult über dem Reservierungsbuch brüteten.
    »Hallo, Chef.« Beth zog einen Stift aus ihren dicken Locken und notierte etwas in dem Buch. »Wie es aussieht, können wir heute Abend die meisten Tische zweimal vergeben. Und Mitte der Woche kommt eine große Abendgesellschaft.«
    »Dann ist es ja gut, dass ich Hilfe mitgebracht habe. Beth Dickerman, Allison Fletcher. Sie muss eingearbeitet werden.«
    »Ah, wieder ein Opfer.« Beth streckte ihr die Hand hin. »Freut mich, Allison.«
    »Ally. Danke.«
    »Du bringst ihr die Kniffe bei, Beth. Sie wird die Tische abräumen, bis du der Meinung bist, sie als Bedienung einsetzen zu können.«
    »Wir machen sie ganz schnell fit. Kommen Sie mit, Ally. Ich erklär Ihnen alles. Haben Sie schon mal als Bedienung gearbeitet?«, fragte Beth, während sie ihnen den Weg durch die Menge bahnte.
    »Na ja, nicht so richtig.«
    Beth lachte ein perlendes Lachen. »Macht nichts, das kriegen wir schon hin. Frannie, das ist Ally, eine neue Kollegin. Frannie bedient an der Bar«, schloss sie an Ally gewandt.
    »Freut mich.« Frannie lächelte Ally strahlend zu, während sie mit einer Hand Eiswürfel in einen Mixbecher gab und gleichzeitig mit der anderen Mineralwasser in ein Glas schenkte.
    »Und dieses atemberaubende Prachtexemplar der männlichen Gattung dort ist Pete.«
    Der breitschultrige Afroamerikaner zwinkerte den beiden zu, während er in einem Schnapsglas Kahlua abmaß.
    »Aber erlauben Sie sich ja nicht, mit ihm zu flirten, weil er nämlich schon mir gehört, stimmt’s, Pete?«
    »Klar, Süße. Dir ganz allein.«
    Lachend schloss Beth eine Tür mit dem Schild »Nur für Personal« auf. »Pete ist glücklich verheiratet. Er hat eine wunderbare Frau, die gerade ein Baby erwartet. Wir machen nur Spaß. Also, wenn Sie aus irgendeinem Grund hier reinmüssen … Oh hallo, Jan.«
    »Hallo, Beth.« Die kurvenreiche Brünette, die sich vor dem Spiegel die Lippen nachzog, wirkte wie einer Modezeitschrift entsprungen. Sie hatte bis zur Taille reichendes Haar, das sie mit zwei Kämmen aus dem herzförmigen Gesicht hielt. Ally schätzte sie auf Mitte zwanzig. Ihr Rock war nicht viel größer als eine Serviette, und das mit kleinen Silberknöpfen besetzte Oberteil lag hauteng an. An Armen, Ohren und Hals glänzte massenweise Silberschmuck.
    »Hier kommt Frischfleisch. Das ist Ally.«
    »Ah, ja.« Jans Lächeln war freundlich, aber ihre Augen glitzerten abschätzend. Eine Frau, die die mögliche Konkurrenz einzustufen suchte.
    »Jan bedient im Barbereich, aber wenn wir sie brauchen, kommt sie auch zu uns rüber.« Auf der anderen Seite der Tür erschallte lautes Lachen.
    »Es geht los, meine Schicht fängt an.« Jan band sich eine kurze schwarze, mit vielen Taschen versehene Schürze um. »Viel Glück, Ally. Willkommen an Bord.«
    »Danke. Alle sind so freundlich«, sagte Ally zu Beth, während Jan nach draußen ging.
    »Alle, die für Jonah arbeiten, sind so etwas wie eine große Familie. Er ist ein guter Chef.« Beth nahm eine Schürze aus einem Schrank. »Man reißt sich ein Bein für ihn aus, aber er zeigt einem auch, dass er es zu schätzen weiß und nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet. Das macht den Unterschied. Hier, das
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