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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus
Autoren: Edmund Cooper
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keiner von ihnen ist ein Saboteur. Drittens, einer von ihnen ist ein Saboteur. Viertens, mehrere von ihnen sind Saboteure …«
    »Ich fürchte, mehr können wir im Augenblick nicht herausfinden«, sagte Conrad und zuckte mit den Schultern.
    »Was wollen Sie denn unternehmen?« fragte Indira.
    »Wir haben mehrere Möglichkeiten, um mit Kurt zu sprechen. Erstens: Wir lassen sie alle in der Gefriertruhe und erkunden den Planeten allein. Zweitens: Wir holen sie aus dem ST und tun so, als ginge uns das alles nichts an. Drittens: Wir holen sie aus dem ST und erklären ihnen, daß sich ein Saboteur an Bord befinden könnte. Das warnt natürlich unseren Freund – insofern es ihn gibt – macht aber auch die anderen wachsamer.«
    »Es besteht da noch eine vierte Möglichkeit, Boß«, sagte Kurt lächelnd. »Sie sind sicher nicht gleich darauf gekommen, weil ihr IQ doch einiges unter dem meinen liegt.«
    Conrad seufzte. »Also, dann bitte.«
    »Wir holen nur drei aus dem ST und sagen nichts von unserem kleinen Problem. Aber wir tragen Sorge dafür, daß jeder von ihnen ständig in der Begleitung von einem von uns ist. Auf diese Weise bekommen wir bei etwaigen ›Unfällen‹ leicht heraus, wer der böse Bube oder das böse Mädchen ist.«
    Conrad dachte kurz nach. »Wahrscheinlich ist das die sicherste Möglichkeit für uns. Aber ich weiß nicht, wie wir das auf Dauer durchhalten sollen. Für uns drei gibt es nämlich viel zuviel zu tun …«
    »Das weiß ich auch«, sagte Kwango. »Aber wir können doch für uns ein Schichtsystem einrichten, nach dem einer von uns gelegentlich zwei von ihnen oder alle drei gleichzeitig überwacht. Wenn uns jemand alles kaputtmachen will, dann läßt er sich bestimmt nicht allzuviel Zeit damit. Vielleicht verrät sich der- oder diejenige durch seine oder ihre Nervosität. Ich schätze nämlich, es soll sich dabei um eine Art Kamikaze-Job handeln.«
    Conrad nickte. »Wenn es auch nur einem Überlebenden gelingen sollte, zur Erde zurückzukehren, würde man schnell herausfinden können, wer hinter dem Attentat steckt.«
    Kwango strahlte übers ganze Gesicht. »Jemand, der nur einen hundertprozentigen Erfolg oder gar nichts haben darf, muß verdammt gut sein darin, sich nichts anmerken zu lassen.«
    »Und wir?« fragte Indira. »Wir wissen auch davon. Was, wenn uns der Streß ebenfalls zu schaffen macht?«
    »Möglich«, meinte Kwango. »Aber bei uns ist die Situation doch etwas einfacher. Wir glauben nur, daß etwas geschieht. Der potentielle Saboteur aber weiß es.«
    »Gut«, sagte Conrad. »Wenn wir also Ihrem Vorschlag folgen, Kurt, bleibt immer noch die Frage, wen wir im ST belassen und wie wir es den anderen erklären.«
    Kwango lachte wieder. »Kein Problem, Massa Boß.«
    Conrad hob drohend den Kunstarm. »Lassen Sie den Mist und kommen Sie zur Sache.«
    »Sorry, Boß«, sagte Kurt, »aber mein Humor geht manchmal einfach mit mir durch … Uns bleibt unter dem Strich doch nur die Wahl zwischen Puschkin und Khelad. Logischerweise müssen wir Zonis und Uhlmann wiederbeleben.«
    »Und warum?« wollte Lieutenant Smith wissen.
    »Weil Frauen verwundbarer sind als Männer«, sagte Kurt mit einer Spur Gehässigkeit. »Abgesehen natürlich von Ihnen, Lieutenant Smith, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.«
    Conrad lächelte versonnen. »Sie haben natürlich recht …« Er warf einen Blick auf Indira. »Frauen sind tatsächlich verwundbarer, aber das bedeutet noch lange nicht, daß es einfacher wäre, mit ihnen umzugehen. Trotzdem, wenn Zonis oder Uhlmann wirklich die Laus in unserem Pelz sind, haben wir eine größere Chance, das herauszufinden, bevor es zu spät ist.«
    »Unterschätzen Sie bloß nicht die Frauen«, erwiderte Indira recht scharf. »Die Frau kann tödlicher sein als der Mann. Also, wen wollen wir im ST belassen, und wie wollen wir es den anderen erklären?«
    »Da sehe ich kein Problem«, meinte Kurt, »wir erzählen ihnen einfach, das Herz habe bei dem Betreffenden ausgesetzt, wie damals bei mir. Zwar haben Sie mich damals sofort operiert, aber wir können ja sagen, eine Transplantation sei bei Null-g unmöglich.«
    »Gut«, erklärte der Commander, »zumindest hätten wir damit etwas Zeit gewonnen. – Ich habe da natürlich schon eine Vorstellung, wen wir im ST belassen sollten, aber ich möchte vorher gern Ihre Meinungen hören.«
    »Khelad«, sagte Kwango.
    »Puschkin«, meinte Indira.
    »Aha, und warum?«
    »Weil ich nicht glaube, daß Puschkin zu den Männern
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