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Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Die Reise nach Gadaron (German Edition)

Titel: Die Reise nach Gadaron (German Edition)
Autoren: Sascha Zurawczak
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Schlund mit einem Krachen.
    *
    Zork war verschwunden, doch von seinem schrecklichen Ende hatte Kona kaum etwas mitbekommen. Nachdem er sicher war, dass Zork ihm nicht mehr schaden konnte, war er zu Larina gelaufen und hatte ihren leblosen Körper in die Arme genommen. Die Wunde über ihrem Herzen war groß, doch es strömte kein Blut daraus hervor. Wie auch, alles Leben in Larina war zum Stillstand gekommen. Kona schüttelte sie und rief ihren Namen, doch es hatte keinen Sinn. Larina war tot! Kona liefen die Tränen über das Gesicht. Er konnte es nicht verhindern. Und er wollte es auch nicht verhindern. Noch nie hatte er so um jemanden geweint. Und er glaubte, dass es auch nie wieder tun würde.
     
    Kapitel 10
    Kona wusste nicht, wie lange er um Larina in seinen Armen geweint hatte. Stunden? Tage? Wochen? Er wusste es nicht. Es war ihm auch nicht wichtig. In diesem Augenblick war für ihn nur wichtig, Larina festzuhalten, als könne er es so rückgängig machen, dass sie ihm weggenommen wurde. Natürlich würde ihm das nicht gelingen. Aber es war der letzte Funken an Aktivität, der ihm noch geblieben war. So wäre er wohl noch ewig sitzen geblieben, wenn ihn nicht jemand angesprochen hätte.
    „Sie ist für das Wohl der ganzen Welt gestorben“, erklärte eine eindringliche Stimme. „Wir und jedes lebende Wesen schulden ihr unseren Dank.“
    Kona blick te auf. Die Wesen um ihn herum hatten keine wirkliche Masse. Sie waren eher verschwommene Flecken, als wirkliche Materie. Vielleicht lag es aber auch an Konas verschwollenen Augen, dass er die Gestalten der Götter nicht richtig erkennen konnte.
    „Auch du hast viel für die Rettung der Welt getan, Rahnhamun. Das werden wir nicht vergessen. Es soll nicht unvergolten bleiben.“
    „So, ihr wollt also nie vergessen, was Larina für euch getan hat?“, rief Kona, mit einer Mischung aus Trotz und schwacher Hoffnung. „Dann macht sie wieder lebendig!“
    „Das können wir nicht“, erklärte einer der Götter. „Das ist uns nicht möglich.“
    „Wieso?“, wollte Kona wissen, wobei die Verzweiflung wieder in ihm aufstieg. „Ihr seid doch Götter!“
    „Das mag sein“, sprach der erste der Götter. „Und wenn wir alle unsere Kräfte vereinen, wäre das machbar. Doch es wäre ein schwerer Eingriff in die Ordnung des Universums, einen Toten zurück ins Leben zu rufen.“
    ´W ar ja klar`, dachte Kona. ´Sie haben die Möglichkeit, Larina das Leben zurück zu geben, aber sie tun es nicht, weil sie damit gegen irgendeine blöde Regel verstoßen. Also ist Larina verloren. Durch eine schlichte Laune göttlicher Bürokratie.`
    „Es mag ja sein, dass Larinas Schicksal tragisch ist“, gab einer der Götter zu. „Aber bedenk doch, was Larina , dank ihres Opfers, bewirken konnte. Unsere Gefangenschaft ist beendet. Das Gleichgewicht auf der Welt kann wieder hergestellt werden. Zork und seine Getreuen sind wieder in die Unterwelt verbannt worden. Das Tor haben wir danach versiegelt. Sie werden also nie wieder zurückkehren. Die Menschen wurden vom Joch der Dämonen befreit. Sie können eine neue Zeit des Wiederaufbaus und des Wohlstands begründen.“
    „Und damit hat es wohl ein gutes Ende genommen?“, stellte Kona sarkastisch fest. „Außer für Larina, versteht sich. Obwohl sie es war, die sich geopfert hat! Wo liegt denn da die Gerechtigkeit?“
    „Sicher kann man zu diesem Schluss kommen“, gab einer der Götter zu. „Doch bedenke, hätten wir Larina nicht vor tausend Jahren auserwählt, in dieser Zeit die sieben Gegenstände des Himmels zu suchen, sie wäre vor tausend Jahren genauso gestorben wie ihre damaligen  Kampfgefährten.“
    „Das könnt ihr nicht wissen. Niemand kann sagen, wie sich das Schicksal von Larina entwickelt hätte, wenn ihr nicht eingegriffen hätte t. Ihr habt ihr jede Chance genommen, ihr Schicksal selbst zu gestalten. Ihr habt sie zum Tode verdammt, als sie durch den Jahrtausendstein in diese Zeit gebracht, und ihr dabei der Schlüssel des Heiligen eingepflanzt wurde.“
    „Aber sie hatte die Wahl!“ erklärte ein weiterer Gott. „Hätte sie dich und Zork weiter gegeneinander kämpfen lassen, hättet ihr euch irgendwann gegenseitig vernichtet. Larina muss das geahnt haben, und hat beschlossen zu sterben, damit du leben kannst.“
    Diese Erkenntnis war für Kona fast so schlimm, wie Larinas Tod selbst. „Dann bin ich um eine Entscheidung betrogen worden!“, sagte Kona bitter. „Ich hätte entscheiden können, dass ich mein
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