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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion
Autoren: Simon R. Green
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immer von dem Kind, das du auf Nebelwelt verkrüppelt hast. Hör endlich auf damit. Sie hätte dich umgebracht, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.«
»Das spielt keine Rolle«, erwiderte Owen. Er sah Hazel weiterhin in die Augen. »Sie war noch ein Kind, und ich habe sie
niedergestochen, ohne mich daran zu stören. Einfach so, weil
mich der Rausch des Kampfes gepackt hatte. Ich werde so etwas nie wieder tun. Wenn ich schon ein Kämpfer sein muß,
dann auf die Art und Weise, die ich mir aussuche, und nicht so,
wie meine Familie es vielleicht gerne sehen würde. Und ich
werde auf gar keinen Fall meine Menschlichkeit aus reiner
Zweckmäßigkeit aufgeben, Hazel.
Ich treffe die Entscheidungen bei unserer Rebellion, weil ich
der einzige bin, der die Kriege und Erhebungen der Vergangenheit studiert hat und weiß, wie sie gewonnen oder verloren
wurden. Wir werden das Imperium durch Sabotage und Täuschung bekämpfen und indem wir die Herzen der Menschen
gewinnen. Kein einziger Unschuldiger darf durch unsere Hand
sterben. Und wenn Ihr meint, die Leute würden sich darum
drängen, einem fremdartigen, übermenschlichen Superhelden
zu folgen, dann irrt Ihr Euch, Hazel. Ihr irrt Euch sogar gewaltig. Sie würden das Imperium um Hilfe anflehen, Euch zu jagen und zu erledigen, damit sie keine Angst mehr vor Euch
haben müßten. Wir werden das Hauptquartier der Steuerbehörde angreifen, genau wie geplant, und damit basta. Es wird ein
Zeichen für eine neue Art von Rebellion sein, für eine neue Art
von Krieg … ein Krieg, in dem niemand sterben muß, wenn es
nicht unbedingt notwendig ist.«
»Siehst du? Wie ich gesagt habe: Du bist zu weich. Und du
neigst dazu, andere zu bevormunden. Ich hatte gehofft, das
Labyrinth hätte dich davon kuriert, aber anscheinend habe ich
mich geirrt.«
»Warum seid Ihr dann überhaupt hier, Hazel?«
»Ich will verdammt sein, wenn ich das wüßte, Todtsteltzer.
Ich dachte wahrscheinlich, daß es ein wenig Abwechslung und
Nervenkitzel gäbe, doch anscheinend habe ich mich auch darin
getäuscht. Aber das spielt keine Rolle. Das hier ist der Beginn
der Rebellion, und ich will ihn nicht versäumen. Und wenn
etwas mit deinem sorgfältig ausgearbeiteten Plan schiefgeht,
kann ich mit meinen unmenschlichen Kräften immer noch deinen Arsch retten. Bist du jetzt zufrieden?«
»Ihr wollt einfach nicht verstehen, Hazel! Ich fürchte mich
nicht vor unseren neuen Fähigkeiten, sondern nur vor dem
Preis, den wir vielleicht später dafür werden zahlen müssen.«
Hazel musterte Owen mit ausdruckslosem Blick. »Du bist ein
falscher Fuffziger, Owen Todtsteltzer. Diese Metallhand von
den Hadenmännern hast du ziemlich schnell angenommen. Sie
können alle möglichen häßlichen Überraschungen darin versteckt haben, und du wirst es erst in dem Augenblick erfahren,
wo sie sie aktivieren.«
Owen betrachtete die glänzend goldene Prothese. Er hatte
seine richtige Hand beim Kampf gegen den fremdrassigen Killer verloren, den das Imperium zur Wolflingswelt gebracht hatte. Die Prothese war bis ins kleinste Detail perfekt und verhielt
sich genau wie eine richtige Hand …, obwohl sie sich meist ein
wenig kühl anfühlte. Er blickte wieder zu Hazel und zuckte
unbehaglich die Schultern.
»Es ist ja nicht so, daß ich eine großartige Wahl gehabt hätte.
Ich brauchte eine neue Hand, und ich darf Regenerationsmaschinen nicht mehr vertrauen, jedenfalls nicht mehr, seit meine
verräterische KI Kontrollworte in mich und Euch einprogrammiert hat, die das Imperium gegen uns einsetzen könnte.«
»Ozymandius ist nicht mehr, Owen. Du hast ihn vernichtet.«
»Was macht das für einen Unterschied? Wer weiß denn
schon, welche weiteren Überraschungen auf uns in irgendwelchen anderen Maschinen des Imperiums warten, denen wir
unsere Körper anvertrauen? Ich vertraue den Hadenmännern
nicht blind, schließlich bin ich kein Dummkopf – aber im Augenblick sind sie das kleinere Übel. Sie können nur auf meine
Hand Einfluß nehmen, nicht auf meinen Verstand. Außerdem
haben sie wirklich gute Arbeit mit dieser Hand geleistet. Sie ist
viel kräftiger als das Original, und ich habe genau den gleichen
Tastsinn wie früher …, und ich muß mir die Fingernägel nicht
mehr schneiden.«
»Trotzdem. Sie stammt aus den Werkstätten der Hadenmänner«, entgegnete Hazel. »Und ich traue ihnen nicht weiter über
den Weg, als ich gegen einen Orkan spucken kann. Das letzte
Mal, als die Hadenmänner gegen das
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