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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion
Autoren: Simon R. Green
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Erfolg, bis wir eine überlebensfähige
Macht innerhalb des Imperiums darstellen. Dann rufen wir die
Bevölkerung zum Widerstand gegen Löwenstein auf. Die Leute hatten in der Vergangenheit niemals den Mut dazu. Ganz zu
Recht befürchten sie Repressalien. Außerdem schätzen sie ihren Komfort zu sehr. Sie glauben, sie hätten zuviel zu verlieren. Sie denken nicht gerne darüber nach, woher ihr Komfort
stammt und wer dafür leidet; man muß sie schon mit der Nase
draufstoßen. Unsere Aufgabe ist es, die Art und Weise zu ändern, wie die Menschen denken und wie sie das Imperium sehen. Zuerst klären wir sie auf und erziehen sie, dann ermutigen
wir sie, sich zu erheben, und schließlich helfen wir ihnen bei
ihrer Befreiung. Eine klassische Strategie. Es scheint, als hätte
das Imperium die Lektionen nicht verstanden, die uns die Geschichte zu lehren vermag.«
»Du stehst wirklich voll dahinter, was, Todtsteltzer? Du bist
ganz schön weit gekommen, wenn man bedenkt, daß du nicht
mehr warst als ein Amateurgelehrter, der einfach nur in Ruhe
gelassen werden wollte.«
Owen grinste kurz. »Die Welt bestand darauf, gehört zu werden. Ich kann nicht einfach zurückgehen und wieder sein, was
ich war … ganz egal, wie sehr ich mir das wünsche. Ich habe
zuviel gesehen, zuviel getan. Mag schon sein, daß ich auf der
Seite der Rebellion mitspielen muß, aber das bin nicht wirklich
ich. Ich werde kämpfen, wenn es sein muß, und das ist auch
schon alles. Wenn es vorüber ist, dann werde ich nichts lieber
tun, als wieder in meinen Elfenbeinturm zurückzuklettern und
hinter mir die Leiter wegzutreten. Ich habe die meiste Zeit
meines Lebens mit dem Versuch verbracht, der Gelehrte zu
werden, der ich immer sein wollte, und nicht der Krieger, den
meine Familie erwartete. Die Umstände mögen mich vielleicht
zwingen, den Helden zu spielen, aber die Umstände ändern
sich. Und im gleichen Augenblick, wo ich nicht mehr gebraucht werde, bin ich wieder ein Historiker, und das so
schnell, daß Euch beim Zusehen schwindlig wird, Hazel.«
Hazel schniefte, während sie mit ruhigen, geübten Griffen ihre Waffe wieder zusammensetzte. »Es sind Kämpfer, Todtsteltzer, und nicht Träumer, die die Dinge in Bewegung setzen.«
»Ich weiß, was Ihr wollt, Hazel«, erwiderte Owen ein wenig
gereizt. »Ihr seid der Meinung, daß wir alle, die wir durch das Labyrinth des Wahnsinns gegangen sind, unsere neuen Fähigkeiten dazu nutzen sollten, um uns einen blutigen Weg direkt
in das Herz des Imperiums und nach Golgatha zu bahnen, damit Ihr die Imperatorin Löwenstein in ihrem Palast stellen
könnt. Nun, das könnt Ihr getrost vergessen. In dem Augenblick, in dem wir uns zeigen, wird Löwenstein auf uns losgehen … selbst wenn sie dazu ihre halbe Flotte braucht. Wir sind
weder Götter noch Supermenschen, Hazel. Wir besitzen ein
paar neue Fähigkeiten, das ist alles. Sehr nützliche Fähigkeiten,
wie ich zugebe, aber nur, wenn wir sie zur richtigen Zeit am
richtigen Ort einsetzen.«
»Du verstehst überhaupt keinen Spaß«, beschwerte sich Hazel. »Was denken die anderen? Ich schätze, sie waren wie du
dafür, ängstlich herumzuschleichen?«
Owen runzelte die Stirn. »Giles wollte die nächsten paar Jahre damit verbringen, die Geschehnisse aus sicherer Entfernung
zu beobachten und im gesamten Imperium versteckte Basen zu
errichten, bevor wir das Risiko eingehen, Löwensteins Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Hätten wir auf Giles gehört,
würden wir in zwanzig Jahren noch immer auf unseren Hintern
sitzen und darüber nachdenken, ob der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Er ist nicht mehr der alte, seit er Dram getötet hat.
Er ist übervorsichtig und unverbindlich geworden. Jakob Ohnesorg wollte eine Armee aufstellen, allein mit Hilfe seines
berühmten Namens, und dem Imperium Welt für Welt entreißen, wie in alten Zeiten. Wir mußten ihn ziemlich nachdrücklich daran erinnern, daß es schon damals nicht funktioniert hat
und heute erst recht nicht funktionieren würde. Ruby Reise
wollte einfach nur jemanden umbringen, so schnell wie möglich und egal, wen. Und der Wolfling … Er wollte in Ruhe
gelassen werden. Also traf ich schlußendlich die meisten Entscheidungen selbst, weil alle anderen viel zu sehr mit Schmollen beschäftigt waren.«
»Vielleicht hätte ich mich wirklich mehr darum kümmern
sollen«, sinnierte Hazel.
»Wir haben Euch immer und immer wieder darum gebeten,
Hazel. Aber Ihr wart stets irgendwo
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