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Die Rebellion

Die Rebellion

Titel: Die Rebellion
Autoren: Simon R. Green
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und gnadenlose Gegner. Zum Glück hatte das
Imperium im Lauf der Jahre nicht allzu viele von ihnen getroffen. Sie waren leicht durch Esper zu identifizieren, und ein
Disruptor kümmerte sich einen Dreck darum, wie stark eine
Furie war. Doch es bestand immer die Möglichkeit – wenn
auch nur eine geringe –, daß sich noch ein paar von ihnen unentdeckt unter den Menschen aufhielten, ihre falschen menschlichen Leben lebten und den KIs regelmäßig Bericht erstatteten, während sie auf den Befehl warteten, die Menschheit von
innen heraus zu zerstören.
»Gibt es einen bestimmten Grund, warum du glaubst, Giles
könnte eine Furie sein?« fragte Hazel, als sie die Sprache wiedergefunden hatte.
»Nichts Konkretes. Ich fand es nur ein wenig seltsam, daß Shub die einzige Partei ist, von der wir noch nichts gehört haben. Alle anderen scheinen sich an unserer Rebellion beteiligen
zu wollen. Nicht, daß ich darüber traurig wäre, im Gegenteil –
aber wenn ich von Shub wäre, würde ich zusehen, daß ich einen oder zwei meiner Agenten sowohl am Imperialen Hof als
auch im Untergrund einschleuse. Shub hat ein elementares Interesse daran zu erfahren, wann das Imperium schwach ist.«
»Du hast recht«, sagte Hazel. »Das ist ein beunruhigender
Gedanke. Wenn du noch mehr davon hast, behalte sie bitte für
dich. Ich habe genug mit meiner eigenen Paranoia zu tun. Warum hast du eigentlich nicht schon vorher darüber gesprochen,
wenn du dir solche Sorgen machst?«
»Ich habe keinerlei Beweise. Außerdem wußte ich ja nicht,
wer mir alles zuhörte. Oder wem ich trauen durfte. Ich persönlich bin davon überzeugt, daß Giles genau der ist, der er zu sein
vorgibt.«
»Wieso?«
»Weil man irgend jemandem vertrauen muß .«
»Ja«, erwiderte Hazel gedehnt. »Genau das ist es, was mich
beunruhigt.«
Owen seufzte. »Das Leben war noch nie so kompliziert wie
heute. Es hat eine Zeit gegeben, da lautete die schwerwiegendste Frage des Tages, welchen Wein ich zum Abendessen trinken würde.«
Hazel grinste plötzlich. »Und du willst wirklich all die Abenteuer hinter dir lassen, um zu diesem Leben und deinen staubigen Büchern zurückzukehren?«
»Verdammt richtig, das will ich. Ich will mein altes Leben
zurückhaben. Ich war vollkommen glücklich als unbedeutender
Historiker, der für niemanden wichtig war außer für sich selbst.
Die besten Weine, das beste Essen, jeder Laune nachgeben und
jede Minute des Tages und der Nacht genießen. Keine Sorgen,
keine Verantwortung, die ich nicht ruhigen Gewissens an jemand anderen delegieren konnte, und absolut keine Möglichkeit, ganz plötzlich und auf denkbar unangenehme Weise ermordet zu werden. Ich würde auf der Stelle zurückkehren,
wenn ich könnte.«
»Und all deine Freunde im Stich, lassen? Was wird aus mir?«
Hazel warf ihm einen koketten Blick zu.
Owen zuckte zusammen. »Laßt das bitte, Hazel D’Ark. Es
sieht richtig gekünstelt aus, wenn Ihr das tut. Außerdem müßt
Ihr Euch keine Gedanken machen, daß ich Euch oder die anderen verlassen könnte. Ich habe bereits gesagt, daß ich mir meiner Verantwortung als einer der Anführer dieser Rebellion bewußt bin. Ich habe gesehen, auf wieviel Leid und Ungerechtigkeit das Imperium gebaut ist, und ich kann die Augen nicht
wieder abwenden und so tun, als wäre ich blind. Millionen von
Menschen müssen bluten und sterben oder werden versklavt,
nur damit ich und ein paar andere ein Leben in Saus und Bräus
führen können. Ich habe bei meiner Ehre und bei meinem Blut
geschworen, daß ich dem ein Ende bereiten werde. Und das
werde ich auch … oder bei dem Versuch sterben. Ich mache
mir keine Illusionen über mich selbst oder die Art und Weise,
wie es dazu gekommen ist, doch ich bin kein Held, Hazel. Ich
bin nur ein weiteres armes Schwein, das in die Enge getrieben
wurde. Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich gerne das
Thema wechseln. Gab es irgendwelche Neuigkeiten von Nebelwelt , bevor wir aufbrachen?«
»Nichts, das uns weiterhelfen würde. Ruby und ich kennen
ein paar wichtige Leute in Nebelhafen , und Jakob Ohnesorg
nannte noch ein paar zusätzliche Namen, aber alle sind sehr
mißtrauisch uns gegenüber. Wir haben uns während unseres
letzten Besuchs keine Freunde gemacht, und sie haben in all
den Jahren auf die harte Tour gelernt, niemandem zu trauen
außer sich selbst. Sie warten darauf, daß wir zuerst beweisen,
auf wessen Seite wir stehen; sie wollen ein Zeichen, etwas
Stolzes und Wagemutiges und
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