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Die Raumfalle (Orion 06)

Die Raumfalle (Orion 06)

Titel: Die Raumfalle (Orion 06)
Autoren: Hans Kneifel
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hereinzulegen.«
    »Jetzt vertrauen wir auf deine Phantasie, Cliff!« sagte Hasso.
    Und dann sprang die ORION VIII in den Hyperraum.
    Kurs: Zwei/Nord 101.

 
3
     
    Es ist erstaunlich, dachte die junge weibliche Ordonnanz verblüfft, wie sich ein Raum ändern kann, ohne daß auch nur der Standort eines Sessels verändert wurde.
    Es waren die Menschen, die den Raum zu einer begrifflich faßbaren Größe werden ließen. Je nach der Bedeutung der Gespräche und der Personen, die hier im großen Büro Marschall Winston Woodrov Wamslers geführt wurden oder sich aufhielten, veränderte sich auch der Charakter des Raumes. Jetzt saßen ein älterer Mann mit arroganten, humorlosen Gesten, der Marschall und der schönste Mann aller Vorzimmer, Michael Spring-Brauner, um eine Ecke des großen Tisches.
    Ein Punktstrahler ersetzte das Tageslicht, das sonst über ein variables Spiegelsystem hier hereingeleitet wurde und durch eine Panoramascheibe leuchtete.
    »Im Vertrauen gesagt, Marschall Wamsler – es hat bei mir zu Hause eine sehr häßliche Szene gegeben.«
    Höflich erstaunt machte der Marschall einen entsprechenden Gesichtsausdruck.
    »Tatsächlich?« fragte er.
    »Tatsächlich! Vor dem Start der ORION, an deren Bord mein Herr Schwiegersohn sich befindet. Hoffentlich wohl befindet!«
    Michael Spring-Brauner machte eine beschwichtigende Geste.
    »Sicherlich. Die ORION ist unter allen Schiffen eines der sichersten, und McLane tut nichts Unbesonnenes. Besonders mit einer so delikaten Fracht wie einer GSD-Agentin und Ihrem Herrn Schwiegersohn, Herr Minister.«
    Spring-Brauner holte Luft und sah die Erleichterung auf dem Gesicht des Ministers.
    »Meine Tochter wollte ihn nicht weglassen«, sagte der Minister.
    »Wen? McLane?«
    »Nein. Pieter-Paul. Sie wissen ja, wie Frauen sind ... sie malen sich Schrecken, Abenteuer und Gefahren aus, die letzten Endes gegenstandslos sind.«
    Wamsler legte beide Hände auf den Tisch, verschränkte sie und sah dem Minister offen ins Gesicht.
    »Der Einsatz ist völlig ungefährlich, Herr Minister!« sagte er nachdrücklich.
    »Völlig!« bestätigte Spring-Brauner beflissen.
    Zögernd wandte der Minister ein:
    »Es sind ja auch, wie man weiß zwei ... ahemm ... weibliche Besatzungsmitglieder an Bord.«
    Wamsler wehrte mit großartiger Geste ab.
    Er lachte.
    »Sie können vollkommen unbesorgt sein. Herr Minister«, sagte er und stieß Spring-Brauner auffällig in die Rippen. Der Adjutant lachte gequält, aber laut auf.
    »Helga Legrelle, die Funkerin«, sagte der Marschall gutgelaunt, »ist, wenn ich recht informiert bin, in Major Cliff McLane verliebt. Natürlich heimlich, sozusagen inoffiziell, wenn es auch jeder hier auf der Basis 104 weiß.«
    Der Minister machte eine fahrige Bewegung.
    »Da ist doch dieses Mädchen, das Villa an Bord geschickt haben soll ...«, begann er.
    Spring-Brauner bewegte seine Hände mehrmals in einer wegwerfenden Geste.
    »Genossin Jagellovsk!« murmelte er spöttisch.
    »Und Tamara«, erklärte Wamsler weiter, »nun – da gibt es bei der männlichen Besatzung der ORION VIII erhebliche Zweifel, ob sie überhaupt eine Frau ist und nicht ein sehr appetitlich aussehender weiblicher Robot.«
    Ohne jeden Humor fragte der Minister plötzlich, als käme ihm eine Idee:
    »Soso. Sagen Sie – wäre es möglich, eine Funkverbindung zur ORION herzustellen?«
    Wamsler, der am liebsten aufgestanden und gegangen wäre, wiegte seinen mächtigen Schädel.
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Es wäre eine große Beruhigung für meine Tochter, wenn ich zu Hause sagen könnte, ich hätte mit Pieter-Paul gesprochen.«
    »Wie steht es?« fragte Wamsler seinen Adjutanten.
    »Das ist leider im Moment nicht möglich«, versicherte Spring-Brauner mit dem Klang echten Bedauerns in seiner Stimme. Er lächelte verbindlich. »Herr Minister, der Hyperraumfunkverkehr zur ORION ist augenblicklich gestört. Wir kommen nicht durch.«
    Besorgt fragte der Minister:
    »Gestört? Seit wann?«
    Spring-Brauner antwortete sofort:
    »Seit heute nacht. EOS IV hat die Verbindung verloren.«
    Der Minister fuhr auf und sagte entsetzt:
    »Aber das ist ja ... ist ja entsetzlich! Was soll ich denn meiner Tochter berichten?«
    Wamsler sagte beschwichtigend:
    »Das kommt immer einmal vor, nichts Außergewöhnliches, Herr Minister. Wir vermuten kosmische Störungsfelder. Völlig harmlos. Ich versichere Ihnen, daß wir sofort, wenn die Störungen abgezogen sind, Cliff McLane anrufen und auf Ihren Apparat umlegen.«
    Der
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