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Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)

Titel: Die Radsport-Mafia und ihre schmutzigen Geschäfte (German Edition)
Autoren: Tyler Hamilton
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Ferrari und Armstrong im Jahr 2005 in Girona
beim gemeinsamen Training gesehen. Nach einem Bericht der Gazzetta
dello Sport stießen italienische Ermittler außerdem auf eine 2006
erfolgte Zahlung Armstrongs an Ferrari in Höhe von 465   000   Dollar – zwei Jahre
nachdem Armstrong die Verbindung mit dem Doktor öffentlich für beendet erklärt
hatte.
    NOVITZKYS BULLDOZER
    1   In der
SCA-Promotions-Anhörung im Jahr 2005 hatte McIlvain unter Eid ausgesagt, sie
habe nie gehört, dass Armstrong zugegeben habe zu dopen. In einem Gespräch, das
Greg LeMond ein Jahr zuvor heimlich mitgeschnitten hatte, hatte McIlvain
allerdings gesagt, sie habe gehört, dass Armstrong in dem Krankenhauszimmer
gestanden habe. »So viele Leute beschützen [Armstrong], dass einem schlecht
werden könnte«, sagte sie.
    Im September 2010 sagte McIlvain sieben Stunden lang vor
einem Geschworenengericht aus. Danach ließ ihr Anwalt, Tom Bienert, verlauten,
sie habe »einen sehr emotionalen Tag« und sie habe ausgesagt, dass sie nie
gesehen oder davon gehört habe, dass Armstrong leistungssteigernde Mittel nahm.
Es wird sich zeigen, ob das die Wahrheit war. Der Bicycling -Kolumnist
Joe Lindsey stellte aber die begründete Frage, warum ein einfaches Dementi
sieben Stunden gedauert habe.
    VERSTECKSPIEL
    1   Chisman,
die etwa drei Meter entfernt saß, sagte: »Ich hörte nicht, was [Armstrong und
Hamilton] sagten, aber es war offensichtlich sehr hässlich und sehr angespannt.
Lance lehnte sich nach vorn, er war der Angreifer. Tyler wich zurück, so als
wollte er nur von dort weg. Ich erinnere mich an Angstgefühle, als ich sah, wie
Lance Armstrong in nächster Nähe völlig ausrastete.«
    AUSGETRICKST?
    1   Berichten
zufolge war man beim FBI, bei der FDA und beim US
Postal Service »schockiert, überrascht und verärgert« wegen der unbegründeten
Einstellung des Verfahrens. Aus einer Quelle verlautete, es habe »keine
Schwachstellen in dem Fall« gegeben. Der Sportsender ESPN berichtete, die
Staatsanwaltschaft habe eine schriftliche Empfehlung vorbereitet, Armstrong und
andere unter Anklage zu stellen. Aus Ermittlerkreisen hieß es, Sheryl Crow sei
wenige Wochen vor dem Abschluss des Verfahrens vorgeladen worden und sei eine
»Star-Zeugin« gewesen. Crow reagierte nicht auf Interviewanfragen.
    Es gibt vier mögliche Gründe für Birottes Entscheidung, das
Verfahren einzustellen:
    1. Birotte, der erst vor elf Monaten in sein Amt berufen
wurde, wollte Präsident Obama in einem Wahljahr vor dem möglicherweise
unschönen Spektakel einer Anklage gegen einen amerikanischen Helden bewahren.
    2. Dopingfälle im Sport waren für die Regierung nicht gut
gelaufen. Weder der Bond- noch der Clemens-Fall hatten bisher irgendwelche
wichtigen Resultate geliefert, und beide Fälle waren für die Regierung eher
Katastrophen als Triumphe gewesen. Der Fall Armstrong war komplex und teuer;
also warum dann eine Niederlage riskieren?
    3. Birotte nahm sich vor der Krebs-Lobby in Acht. Erst
kürzlich war eine Kontroverse entbrannt, als die Susan G. Komen-Foundation,
offenbar auf Drängen der politischen Rechten (die dagegen war, dass Planned
Parenthood Abtreibungen befürwortete), 700   000   Dollar an Spendengeldern für
Planned Parenthood zurückgezogen hatte. Am Freitag, dem 3.   Februar, dem Tag der
Einstellung des Verfahrens, spendete die Lance Armstrong Foundation Planned
Parenthood 100   000   Dollar, um das Spendenloch zu stopfen und um ein eindeutiges
Signal zu setzen, dass die LAF die Haltung der Obama-Regierung zum
Fortpflanzungsrecht unterstützte und sich auf die Seite von Millionen Frauen
stellte, die die Entscheidung der Komen Foundation ablehnten.
    4. Möglicherweise hatte Birotte die Ergebnisse einer internen
Ermittlung bezüglich einer undichten Stelle erhalten und war zu der Überzeugung
gelangt, dass die Ergebnisse das Justizministerium in Verlegenheit bringen
könnten,  wenn sich herausstellte, dass
Regierungsangestellte Informationen an die Medien weitergaben.
    Obwohl manche zu Verschwörungstheorien neigen, scheint es
nachvollziehbarer, dass Birotte eine politische Bewertung vornahm, der zufolge
die Risiken einer Strafverfolgung die möglichen Vorteile überwogen.
    2   Falls
Armstrong  seine Titel verliert und wegen
Dopings bestraft wird, besteht die Möglichkeit, dass andere Parteien ebenfalls
rechtliche Schritte gegen ihn unternehmen. Von Seiten der SCA
Promotions, die wegen ihrer Verpflichtung, ihm für den Sieg bei der Tour
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