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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Weisberger
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nach Afrika oder in den Nahen Osten gezogen war und nicht vorhatte, je wieder zurückzukommen? Und dann machte es klick bei ihr. Die einzige Antwort, die quasi auf der Hand lag.
    »Er hat endlich geheiratet, oder?«, sagte Andy und schüttelte den Kopf. »Klar, das ist es.«
    Lily warf ihr einen Blick zu, doch Bear brüllte immer lauter, und nun kam auch noch Skye hereingetapst, ebenfalls in Tränen aufgelöst.
    »Nicht dass ich mich unter normalen Umständen nicht für ihn freuen würde – aber wenn ich mir vorstelle, dass er mit dieser verlogenen, treulosen Zicke verheiratet ist, kriege ich die Krise. Was ist das bloß mit uns? Irgendwie haben wir beide den unerklärlichen komischen Hang, uns in Menschen zu verlieben, die uns verletzen und betrügen. Wieso eigentlich? Alex und ich hatten unsere Probleme, ja, sicher, aber an Vertrauen hat es uns nie gefehlt. Oder hat es gar nichts mit uns zu tun – liegt es bloß daran, dass heutzutage alle einander munter betrügen, weil es cool ist, und anderes zu erwarten wäre altmodisch oder unvernünftig?« Andy holte tief Luft und schüttelte wieder den Kopf. »Höre ich mich an wie eine olle Oma?«
    »Andy …«, setzte Lily an, doch da warf Bear sich ihr in den Schoß und hätte sie um ein Haar vom Stuhl gekegelt.
    »Mama! Ich will nach Hause! «
    Andy beäugte Lilys kleines, aber unbestreitbar vorhandenes Bäuchlein. Sie hatte so viele Fragen, und doch schwirrten ihre Gedanken immer wieder zurück zu Alex.
    Bodhi kam ins Esszimmer, und Lily pfefferte ihm die beiden Jungs praktisch vor die Füße. Ihr nadelspitzer Blick, die leicht hochgezogenen Brauen und der verkniffene Mund besagten: Du hast Kinderdienst, und was ist? Sie kommen brüllend und verrotzt zu mir gelaufen. Kann ich mich nicht mal zehn Minuten lang ungestört mit meiner Freundin unterhalten? Ist das etwa zu viel verlangt? Es war der Blick, den jede Mutter binnen einer Woche nach der Geburt ihres Erstlings perfekt draufhatte.
    Er sammelte sie ein, versprach ihnen Schokopralinen und Milch aus Schnabeltassen, und ganz kurz überfiel Andy die Sehnsucht nach Clementine. Unter der Woche allein für sie zu sorgen, war nicht einfach, und normalerweise genoss Andy die Dienstag- und Freitagabende, an denen Clem bei Max war, doch als sie jetzt Jills und Lilys Jungs sah, hätte sie ihre Tochter auch gern bei sich gehabt.
    »Echt, du bist schon wieder schwanger? Wie weit bist du? War es geplant?«
    Lily lachte. »Wir haben’s nicht direkt drauf ankommen lassen, aber wir haben auch nichts dagegen unternommen.«
    »Ah, das habe ich ja besonders gern.« Andy konnte nicht anders, sie musste Olive zitieren. »Nichts dagegen zu unternehmen heißt, es drauf ankommen zu lassen.«
    »Na, jedenfalls war es schon ein ziemlicher Schock. Skye und seine Schwester werden nur achtzehn Monate auseinander sein. Ich bin schon fast in der fünfzehnten Woche, aber ich wollte es dir erst sagen, wenn wir wissen, was es wird. Ein Mädchen! Was sagst du dazu?«
    »Jungs sind bestimmt auch super, aber es gibt nichts Schöneres auf Erden als eine Tochter. Absolut nichts.«
    Lily strahlte.
    Andy drückte ihrer Freundin liebevoll die Hand. »Ich freu mich ja so für euch. Wenn in dem Jahr, in dem wir zusammen in New York gewohnt haben, jemand in eine Kristallkugel geguckt und dir gesagt hätte, eines Tages würdest du mit einem Yogalehrer verheiratet sein, in Colorado leben und drei Kinder haben, die früher Ski fahren lernen als laufen, hättest du das für möglich gehalten?« Was sie noch dachte, behielt sie für sich: Hätte sie es je für möglich gehalten, dass sie bis knapp fünfunddreißig ein erfolgreiches Magazin gründen, aufbauen und wieder verkaufen würde, ihre erste Scheidung bereits hinter sich hätte und sich als alleinerziehende Mutter eines – zugegeben – entzückenden, unkomplizierten Kleinkinds halbwegs wacker schlüge? Das war Lichtjahre von dem entfernt, was sie erwartet hatte.
    »Alex. Er ist nicht verheiratet, Andy. Im Gegenteil. Er hat mit Sophie Schluss gemacht.« Lily schüttelte den Kopf. »Oder sie mit ihm, das weiß ich nicht so ganz genau, aber auf jeden Fall sind sie nicht mehr zusammen.«
    Andy beugte sich vor. »Woher weißt du das?«
    »Er war letzte Woche in Denver und hat mich angerufen.«
    »Er hat dich angerufen ?«
    »Was ist daran so Besonderes? Er hatte eine Woche frei, wollte mit Freunden in Vail Ski fahren und ist deshalb nach Denver geflogen. Ich habe mich in der Nähe des Flughafens auf einen Kaffee
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