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Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)

Titel: Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Weisberger
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Andy immer noch nicht über die Lippen, es klang zu fremd, zu seltsam. »Max und ich sind erst seit einem Jahr getrennt. Ich habe Clem und meine Arbeit und euch alle. Mich drängt nichts.«
    Jill goss sich und Andy je einen Plastikbecher mit Cola light ein. »Ich will dich ja zu gar nichts drängen. Aber es würde doch nicht schaden, wenn du einfach mal wieder ein Date hättest und dich ein bisschen amüsierst.«
    Andy lachte. »Ein Date?« Was für ein kurioses Wort, wie aus einer anderen Ära. »Meine Welt besteht aus Spielgruppen und Mittelohrentzündungen und Anmeldungen zur musikalischen Früherziehung. Ich schätze mal, das alles verträgt sich nicht so besonders mit einem Date.«
    »Nein, natürlich nicht. Dafür müsstest du mal was anderes anziehen als Gymnastikhosen und noch über was anderes reden als über die Frage, ob Pom-Bären schlimmer sind als klassische Goldfischli, aber dingdong: Das schaffst du. Deine Tochter übernachtet zwei Mal pro Woche bei ihrem Vater, du bist deinen Babyspeck komplett wieder los, und wenn du ein paar Stunden für einen ordentlichen Haarschnitt und ein, zwei neue Kleider investierst, wärst du wieder voll im Rennen. Herrgott noch mal, Andy, du bist schließlich erst vierunddreißig. Dein Leben ist doch noch nicht vorbei.«
    »Das weiß ich auch. Aber ich bin momentan nun mal rundum zufrieden damit. Was ist daran so schwer zu verstehen?«
    Jill seufzte. »Du hörst dich genau wie Mom an in all den Jahren, bevor sie Charles kennengelernt hat.«
    Lily kam herein, am Arm ihre klapprige Großmutter Ruth, und führte sie zu einem Stuhl. Jills Angebot einer Cola light auch für sie schlug die alte Dame aus und bat stattdessen um eine Tasse entkoffeinierten Kaffee. Lily war schon auf dem Sprung, doch Jill bedeutete ihr, ebenfalls Platz zu nehmen. »Ich wollte gerade eine frische Kanne kochen. Setz dich lieber hin und bring meine Schwester zur Vernunft. Andy und ich haben gerade darüber geredet, dass sie nun wirklich lange genug als Nonne gelebt hat.«
    »Wow«, sagte Lily und betrachtete Jill mit hochgezogenen Augenbrauen. »Du traust dich ja was.«
    »Logisch. Wenn wir es ihr nicht beibringen können, wer dann?«
    Andy winkte, als wolle sie ein Taxi auf sich aufmerksam machen. »Hallo? Fällt irgendjemandem auf, dass ich mitten unter euch bin?«
    Jill ging in die Küche.
    »Clem ist dieses Wochenende bei Max?«, fragte Lily.
    Andy nickte. »Ich hab sie auf dem Weg aus der Stadt raus bei ihm abgesetzt. Das Taxi stand noch nicht ganz, da hat sie ihn schon entdeckt und ›Daddy! Daddy!‹ gekreischt. Ist losgesaust, in seine Arme, und hat sich kein einziges Mal mehr nach mir umgedreht.« Sie schüttelte den Kopf und lächelte kläglich. »Das baut einen so richtig auf.«
    »Allerdings. Gestern waren wir mit den Jungs in der Stadt, und Bear hat gefragt, warum da ein Mann auf der Straße schläft. Wir haben versucht, ihm zu erklären, dass es genau deswegen so wichtig ist, zur Schule zu gehen und viel zu lernen, damit man später einen guten Job bekommt. Dann fragt Bear, was Papa denn für einen Job hat, und wir sagen, dass ihm das Yogastudio gehört und er Kurse gibt und andere Lehrer ausbildet. Und was sagt Bear darauf? ›Also, wenn ich groß bin, will ich zu Hause bleiben und den ganzen Tag meinen Pyjama anbehalten so wie Mama.‹«
    Andy lachte. »Das ist doch wohl nicht wahr.«
    »Doch, ist es. Ich habe meinen Bachelor an der Brown gemacht, meinen Master an der Columbia, ich arbeite an meiner Dissertation, und mein Sohn glaubt, dass ich mir den ganzen Tag lang in der Glotze Schrott ansehe.«
    »Das wirst du ihm schon noch austreiben. Eines schönen Tages.«
    »Ja genau, in meiner üppigen Freizeit.«
    Andy sah zu ihrer Freundin hin. »Heißt was?«
    Lily schaute weg.
    »Lily! Spuck’s schon aus.«
    »Okay, also es gibt zwei Sachen, die du vielleicht wissen solltest.«
    »Ich warte.«
    »Erstens, ich bin schwanger. Zweitens: Alex …«
    »Mama! Skye zieht mich an den Haaren, und das tut weh! Er hat mich gebissen! Und er hat einen ekligen Popel an der Nase!« Wie aus dem Nichts stand auf einmal Bear vor ihnen und beschwerte sich in schrillen Tönen über seinen kleinen Bruder. Andy musste schwer an sich halten, um ihn nicht zu erdrosseln. Lily war schwanger? Das allein war ja schon der Hammer, aber was wollte sie von Alex erzählen? Dass er noch vorbeikommen und Andy sein Beileid aussprechen würde? Dass er an irgendeiner scheußlichen tödlichen Krankheit litt? Ein für alle Mal
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