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Die Rache ist Dein

Die Rache ist Dein

Titel: Die Rache ist Dein
Autoren: Faye Kellerman
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Oliver.«
    »Wir kennen uns.« Oliver klang unbekümmert. »Ich arbeite mit ihrem Daddy. Oder eher für ihren Daddy. Big Decker ist mein Lieutenant.«
    »Du arbeitest in Devonshire?« fragte Rhonda.
    »Ja«, erwiderte Oliver. »Ich war schon zwei Jahre bei der Mordkommission, bevor Decker an Bord kam - der Einschleimer, den sie uns vor die Nase gesetzt haben.«
    »Oh-oh«, sagte Cindy. »Muß ich mir das anhören?«
    »Da gibt's nichts zu hören.« Oliver grinste sie an. »Ich hab meinen Frieden damit gemacht.«
    Aber sein Blick verriet, daß das letzte Wort noch nicht gesprochen war. »Wie ist er als Boß?« wollte Cindy wissen.
    »Kommt drauf an, an welchem Tag man ihn erwischt. Wie ist er als Vater?«
    »Kommt drauf an, an welchem Tag ... «
    »Ah ja.«
    Cindy lachte leise. »Du siehst ihn vermutlich öfter als ich.«
    »Vermutlich.« Oliver wandte seine Aufmerksamkeit wieder Hayley Marx zu. »Du siehst gut aus.«
    »An den Schleimern da draußen liegt's nicht.«
    »Ist das eine Anspielung auf Anwesende?«
    Hayley lächelte. »Ich verweigere die Aussage.«
    Jasmine brachte ihre Bestellungen. »Hey, Oliver, dich hab ich aber lange nicht gesehen. Kehrst du in deine alten Jagdgründe zurück?«
    »Bin leider nicht zum Vergnügen hier«, sagte Oliver. »Ich treff mich mit Osmondson.«
    »Also was Berufliches. Soll ich dir die Ecknische reservieren?«
    »Danke, das wäre nett.«
    Alle schwiegen, während Jasmine das Essen verteilte. Oliver stellte sie ein Bier hin. »Hast du eine Ahnung, was Rolf trinkt?«
    »Letztes Mal, als ich ihn sah, war's Stoly, pur«, meinte Oliver.
    »Ich glaube, er trinkt keinen Alkohol mehr. Ich bring ihm Mineralwasser. Wenn er was Stärkeres will, soll er's sagen.«
    Oliver betrachtete sein Bier. »Weißt du was, Jasmine? Ich muß mich heute abend konzentrieren. Ich nehm auch ein Mineralwasser.«
    »Ich tausche mit dir«, sagte Cindy. »Ein Cola light gegen ein Bier.«
    Hayley kicherte. »Sie säuft sich einen an.«
    »Nee, mir geht's gut ... «
    »Berühmte letzte Worte.« Oliver gab Cindy sein Bier. »Das geht auf mich. Und du kannst dein Cola light behalten.« Hayley sah zur Bar hinüber. Andy Lopez und Tim Waters beäugten sie. »Du ziehst die Schmeißfliegen an.«
    Oliver lachte. »Ach was, Marx, das sind deine Pheromone ... «
    »Nein, das bist du«, unterbrach ihn Hayley. »Seit du hier bist, denkt deine Spezies, sie könnte sich anschleichen.«
    »Meine Spezies?« wiederholte Oliver. »Soviel ich in Biologie gelernt habe, gehören wir zur selben Spezies.«
    »Alle, mit denen ich je gesprochen habe, sagen was anderes.«
    »Gut gegeben.« Oliver sah zur Tür. »Da kommt meine Verabredung.«
    Cindy drehte sich um. Rolf Osmondson war groß, kahlköpfig, hatte einen beachtlichen Bauch und trug einen Schnauzbart. Er sah aus, als hätte er die Fjorde erforscht. »Der kommt mir aber gar nicht wie dein Typ vor, Scott.«
    Oliver betrachtete sie mit gespielt bestürzter Miene. »Fängst du jetzt auch noch an?«
    »Ich zeig nur Solidarität mit meinen Schwestern.«
    Oliver drohte ihr mit dem Finger. »Zieh keine Gräben, Decker, wenn du nicht zum Kampf bereit bist.« Er strich mit dem Zeigefinger über Hayleys Schulter. »Bis später, Ladys.« Eine Pause. »Oder auch nicht.«
    Cindy sah ihm nach, wie er den Norweger begrüßte, ihm die Hand schüttelte. Sie gingen zu der reservierten Nische in der Ecke. Außer Cindys Sichtweite, was wohl Absicht war: Sie wollten in Ruhe einen Fall besprechen. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie Hayley, die sichtlich aufgewühlt war, ihr Sandwich bearbeitete, sich einen Bissen in den Mund schob und langsam kaute. Alle schwiegen.
    Schließlich sagte Hayley: »Er ist so ein Idiot!« Dann, flüsternd: »Ich bin eine intelligente Frau. Warum hat er bloß diese Wirkung auf mich?«
    Cindy spießte eine Fritte auf. »Du kennst doch den Sheryl-Crow-Song — >My Favorite Mistake<. Solche Fehler machen wir alle.«
    »Tja, ich wünschte nur, meiner wäre kein solches Arschloch!« Sie stand auf. »Ich muß mir die Lippen nachziehen.«
    Als Hayley weg war, biß Rhonda in ihr Putensandwich. »Armes Ding.«
    »Sie hat sich gut gehalten.«
    »Außer daß sie ganze Schweißseen unter den Achseln hat.«
    »Wie lange waren die beiden zusammen?«
    »Ich glaube nicht, daß sie je wirklich zusammen waren. Es war mehr eine zufällige Geschichte.«
    »Nicht für sie«, entgegnete Cindy. Sie sah auf ihren Teller, zur Decke, zur Bar. Uberall hin, nur nicht hinter sich. Andy Lopez fing
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