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Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)

Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)

Titel: Die Rache des stolzen Millionärs (German Edition)
Autoren: Laura Wright
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ihr schnell ins Wort. „Jeder braucht Freunde.“
    Den Kopf zur Seite neigend, schenkte ihr Olivia ein sanftes Lächeln. „Ich möchte, dass du den richtigen Mann findest.“
    „Ich will den richtigen Mann nicht, Liv.“
    Olivia lachte. „Wie wäre es dann mit dem falschen?“
    Das hatte ich schon. Damit bin ich durch. Etwas angespannt warf sie Olivia einen freundlichen Blick zu. „Ich muss nach Haus. Duschen und mich umziehen, die Katze zum Tierarzt bringen und mich dann auf den Weg machen.“
    „Ich werde dich anrufen“, erklärte Olivia nickend.
    „Okay.“
    Tess fuhr einen ziemlich großen Geländewagen. Er war schwarz und schnittig, hatte Allradantrieb, ein super Sound-System und praktische Becherhalter für ihren Kaffee. Außerdem verfügte es über eine Display-Anzeige für die Außentemperaturen.
    Normalerweise schaute sie, wenn sie unterwegs war, nur einmal auf diese Anzeige, doch bei dieser Tour warf sie alle fünf Minuten einen Blick drauf. Größtenteils, weil sie nicht glauben konnte, wie schnell die Temperatur sank – alle dreißig Minuten fünf Grad.
    Die Winter im nördlichen Minnesota hatten mehr Ähnlichkeit mit der Arktis, als die meisten Leute mitbekamen. Temperaturen unter Null gab es schon im Oktober, und sie blieben so bis ungefähr in den April hinein, das machte jedermann dort ein wenig verrückt. Tess schüttelte den Kopf. Und sie stand im Begriff, die nächsten zwei Wochen dort zu verbringen. Gott sei Dank hatte sie ihren Parka eingepackt.
    Kurz vor zwei verließ sie die Autobahn und fuhr den kurzen Weg zur Innenstadt von Tribute, die nur aus vier breiten, wenig befahrenen Straßen mit einer Handvoll Tante-Emma-Läden, Tankstellen und Imbiss-Restaurants bestand. Es hatte sich in den letzten sechs Jahren nicht viel verändert, und für einen Moment erinnerte sich Tess daran, wie sie sich mit Damien einen Burger im Imbiss geteilt hatte, und an eine Menge Knutscherei hinter der Tankstelle.
    Im Schneckentempo fuhr sie die Yarr Lane hinunter und bog dann in die dritte Auffahrt auf der linken Seite ein. Sie würgte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Auf dem Hof lag eine fast einen Meter hohe Schneedecke, doch ansonsten sah das kleine rote Häuschen genauso aus wie damals. Was, nebenbei bemerkt, nicht viel zu sagen hatte.
    Für den Anfang brauchte es einen frischen Anstrich, einen ordentlichen Türknauf, Kutscherlampen, einen Türklopfer und eine neue Hausnummer. Und das war nur das Äußere des Hauses.
    Als sie zur Haustür ging, musste sie daran denken, dass Damien das Haus für sie beide, für ihre gemeinsame Zukunft, gebaut hatte. Doch er hatte sehr schnell klargemacht, dass er das Gebäude auch als Investitionsanlage erworben hatte: die erste von vielen – um es instand zu setzen und dann mit Profit zu verkaufen. Das zu hören versetzte ihr einen schweren Schlag und ließ sie begreifen, dass sie ganz unterschiedliche Dinge vom Leben erwarteten.
    Sie schloss auf und betrat das Haus. Es war völlig leer, nicht ein einziges Möbelstück befand sich darin, und auf jeder sichtbaren Oberfläche befand sich eine dicke Staubschicht.
    Schnellen Schrittes ging sie hindurch und stellte fest, dass die beiden Schlafräume noch in gutem Zustand waren. Sie mussten nur gereinigt werden, brauchten neue Einbauschränke und ein bisschen Farbe an den Wänden. Die Küche und das Badezimmer sahen jedoch schrecklich aus. Völlig veraltet zeigten sich die Spuren jahrelanger Abnutzung. Beide Räume benötigten einen neuen Farbanstrich, neue Fußböden und eine neue Arbeitsplatte beziehungsweise Waschbeckenabdeckung. Einige Wände mussten neu verkleidet werden. Außerdem würde sie neue Haushaltsgeräte, Sanitäranlagen und Einbauschränke installieren lassen.
    Dann stand sie im Wohnzimmer und war wie erstarrt. Hier war eine komplette Renovierung unumgänglich. Als Erstes musste sie in die Stadt gehen und sich Reinigungsmittel sowie die Telefonnummern einiger Handwerker besorgen.
    „Sie sind also die Dame aus der Stadt, die Damien angeheuert hat?“
    Erschrocken drehte sich Tess um. Hereingekommen war eine Frau Ende sechzig, eingemummt in eine dunkelblaue Daunenjacke, mit passender Skimütze auf dem Kopf. Sie hatte glatte schokoladenbraune Haut, hohe Wangenknochen und katzenartige veilchenblaue Augen. Trotz ihrer kleinen und ein wenig molligen Erscheinung war sie selbst in diesem Alter noch auffällig schön.
    Tess streckte die Hand aus. „Hallo, ich bin Tess York.“
    „Wanda Bennett“, stellte sich
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