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Die Rache des stolzen Griechen

Die Rache des stolzen Griechen

Titel: Die Rache des stolzen Griechen
Autoren: Jessica Steele
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Griechenland ?“ Ruth Harper machte ein Gesicht, als traute sie ihren Ohren nicht. Sie legte die Kehrschaufel beiseite und stellte den Besen ab. „Aber Clare, Kind, du …“
    „Bitte, Mum“, flehte Clare. Sie drückte ihre Mutter auf einen Küchenstuhl und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. „Ich weiß, was für ein Schock das für dich sein muss. Aber lass dir bitte erst alles erzählen, bevor du versuchst, mich davon abzubringen.“
    Clare begann das Nötigste zu berichten. Da sie es zu kompliziert fand, zu erklären, dass Lazar sie von zu Hause abgeholt hatte und warum, ließ sie ihre Mutter in dem Glauben, sie habe ihn während ihres Urlaubs in Griechenland kennengelernt.
    „Auf jeden Fall hast du dich sehr verändert, seit du wieder hier bist“, sagte Ruth schließlich. „Das ist uns allen aufgefallen. Ich habe auch mit Tante Katy über dich gesprochen. Sie meinte, es sei wohl an der Zeit, dich deine eigenen Wege gehen zu lassen. Aber … aber Griechenland?“ Sie holte tief Luft und schaute ihre Tochter besorgt an. „Hast du denn keine Angst vor diesem Mann?“
    „Mum, ich liebe ihn“ war Clares Antwort, und es klang sehr bestimmt. „Wenn ich bei Lazar bin, habe ich vor nichts mehr Angst.“
    Nachdenklich blickte Ruth Harper ihre Tochter an. Das Strahlen in ihren Augen sprach Bände. Trotzdem konnte sie ihre Besorgnis nicht so einfach über Bord werfen.
    „Kit hat ihn ebenfalls kennengelernt, sagtest du?“
    „Ja.“
    „Dann ist es besser, wenn er dich begleitet. Ich könnte ihn im Büro anrufen und ihn bitten …“
    „Nein, Mum“, widersprach Clare lächelnd, aber bestimmt. „Du und Dad und die Jungen seid wundervoll zu mir gewesen, und ich bin euch sehr dankbar dafür. Doch das hier muss ich allein tun. Lazar weiß alles von mir. Wenn ich in Begleitung käme, würde er nur glauben, ich hätte immer noch Angst vor Männern und vor ihm.“
    „Und er? Liebt dieser Lazar dich?“
    Clare wünschte, sie könnte diese Frage mit Ja beantworten. „Ich weiß es nicht, Mum. Ich weiß nur, dass ich zu ihm gehen muss.“
    Ruth sah die Entschlossenheit im Blick ihrer Tochter und stand auf. „Dann wird es wohl auch nicht viel Sinn haben, deinen Vater anzurufen und ihn zu bitten, nach Hause zu kommen und mit dir zu reden?“
    „Nein, Mum“, erwiderte Clare fest.
    „Gut, dann packen wir jetzt am besten deine Sachen“, meinte Ruth Harper ergeben. „Aber eins musst du mir versprechen.“
    Clare war so froh und erleichtert, dass sie ihrer Mutter alles versprochen hätte. „Ja?“
    „Versprich mir, sofort anzurufen, wenn du dort angekommen bist.“
    Clare versprach es. Dann ging es ans Packen.
    Mit ihrer Garderobe war sie diesmal höchst unzufrieden. Umso mehr freute sie sich, als ihre Mutter mit dem weinroten Kleid hereinkam, das sie erst am nächsten Tag hätte bekommen sollen.
    „Ich nehme an, du willst dein Weihnachtsgeschenk gleich anziehen?“
    „Oh, Mum!“ Glücklich umarmte Clare ihre Mutter.
    Als sie dann später als einziger Passagier in Lazars Privatjet saß, kam ihr alles so unwirklich vor wie ein Traum. In aller Eile hatte sie sich von ihrer Mutter verabschiedet und beim Anblick ihrer feuchten Augen Mühe gehabt, nicht selbst in Tränen auszubrechen. Dann war auch schon der Chauffeur da gewesen und hatte sie zum Flughafen gefahren. Clare schaute auf ihre Armbanduhr. In einer knappen Stunde würde sie Lazar wiedersehen! Bei dem Gedanken daran begann es in ihrem Magen vor Aufregung zu flattern. Sie versuchte, sich die Begrüßungsworte zurechtzulegen, doch alles, was ihr einfiel, klang zu geziert und war nicht wirklich das, was sie zu ihm sagen wollte.
    Zu ihrer großen Enttäuschung war Lazar nicht selbst gekommen, um sie in Thessaloniki vom Flughafen abzuholen. Stattdessen hatte er Lukas geschickt. Clare lächelte den Bediensteten trotzdem strahlend an, als er sie begrüßte und ihr den Koffer abnahm.
    Sie war froh, dass sie während der Fahrt zur Villa noch Gelegenheit hatte, ihre Aufregung unter Kontrolle zu bringen. Sie musste aufhören, sich ständig zu fragen, wie das Wiedersehen mit Lazar verlaufen würde, und die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Doch kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst, wurde sie schon von einem neuen schrecklichen Gedanken gequält. Was war, wenn Lazar glaubte, sie wäre nur auf seine Einladung aus gewesen, als sie ihm diese Weihnachtskarte geschickt hatte? Wenn er sie nur deshalb zu sich geholt hatte, weil er der Meinung war, ihr noch etwas
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