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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen
Autoren: Abby Green
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    Endlich begriff Ellie. „Die Artikel in den Zeitungen! Du hast sie gelesen.“
    „Einer dieser Artikel wurde auch in den Staaten gebracht. Du siehst, dein Ruhm reicht weit“, erklärte Leo mit einem grimmigen Lächeln. „Und von einem Moment zum anderen verwandelt sich die reiche und angesehene Tochter einer mächtigen Bostoner Familie in eine kleine Londoner Lehrerin. Wie es scheint, stimmte nur dein Name, alles andere, was du mir erzählt hast, war frei erfunden.“
    Gott sei Dank wurde in diesem Moment das Essen serviert.
    „Du bist bestimmt nicht hier, um dich mit mir über diesen Vorfall zu unterhalten, oder?“, fragte sie schließlich.
    „Das stimmt allerdings.“ Leo schob ihr den Umschlag zu. „Das hier ist der Grund meines Besuchs …“
    Sie kann sich also tatsächlich an nichts erinnern … Beinahe fühlte Leo so etwas wie Erleichterung. Tief in seinem Inneren hatte er sich immer wieder gesagt, dass sie ihn andernfalls niemals einfach so verlassen hätte. Jetzt befürchtete er, dass sie jeden Moment ohnmächtig wurde. Ellie wirkte vollkommen durcheinander.
    „Nein“, flüsterte sie. „Es kann nicht sein. Wir können unmöglich …“
    „Es stimmt“, erklärte er knapp.
    „Wir können nicht wirklich miteinander verheiratet sein.“ Ellies Verstand weigerte sich, diese Tatsache zu begreifen. „Daran müsste ich mich doch erinnern!“
    Leo gab einen Laut von sich, der entfernt an ein Lachen erinnerte. Beinahe empfand er Mitleid für Ellie, bis er sich energisch zur Ordnung rief und sich klarmachte, dass er schon einmal auf die schauspielerische Leistung dieser Frau hereingefallen war. Bei ihrem ersten Zusammentreffen vor vier Jahren hatte sie zart und verletzlich und auf rührende Weise ehrlich gewirkt. Diese Eigenschaften waren es, die ihn schließlich dazu brachten, ihr sein Innerstes zu offenbaren und über seine geheimsten Gefühle, etwa die Trauer um seinen verstorbenen Vater, zu sprechen. Und auch über seine Angst, in dessen Fußstapfen zu treten.
    „Warum hast du mich angelogen?“ Leos Stimme klang rau.
    Ellie sah ihn schweigend an und zuckte dann mit den Schultern. Er ist ein faszinierender Mann, schoss es ihr durch den Kopf. Leo hatte seine Anziehungskraft auf sie keinesfalls verloren. Schließlich war er ihr erster und bisher auch einziger Liebhaber gewesen. Ein erregtes Kribbeln fuhr durch ihren Körper, als plötzlich bruchstückhafte Erinnerungen vor ihrem geistigen Auge auftauchten.
    „Ist das noch wichtig?“
    „Nein, aber ich verlange eine Erklärung!“ Sie sah ihn erstaunt an. „Das heißt, ich bitte dich um eine Erklärung“, verbesserte er sich schnell. Zum ersten Mal an diesem Abend huschte so etwas wie ein Lächeln über Ellies Gesicht. Ihr zauberhaftes Lächeln war überwältigend, daran konnte er sich noch genau erinnern.
    „Damals erschien mir alles wie ein großer Spaß, und den brauchte ich dringend. Es war keine leichte Zeit für mich“, begann Ellie zögernd, während sie ihr Besteck beiseitelegte.
    „Ich lasse die Rechnung kommen. Wir sollten unser Gespräch in einer weniger formellen Umgebung fortsetzen“, schlug Leo vor. „Wir müssen diese Angelegenheit bereinigen.“

4. KAPITEL
    Draußen war es kalt und ungemütlich. Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ Ellie sich auf die Rückbank des Taxis sinken, das Leo herangewunken hatte.
    „Wohin fahren wir?“
    „In mein Hotel.“
    „Wie bitte?“ Voller Entsetzen sah sie Leo an.
    Der hätte sie am liebsten daran erinnert, wie anschmiegsam und leidenschaftlich sie bei ihrem Treffen in Las Vegas gewesen war. „Wir werden uns in eine der Bars setzen und besprechen, wie wir weiter vorgehen. Das ist sicherlich besser, als bei diesem Wetter nach einem Pub zu suchen, der nicht überfüllt ist.“
    „Du hast recht.“ Sie schien sich ein wenig zu entspannen. „Ich muss schrecklich betrunken gewesen sein, an dem Abend als wir …“
    „Geheiratet haben?“ Ellies Verhalten begann ihn zu irritieren. Was hatte sie denn schon zu verlieren? Er selbst war dagegen in einer völlig anderen Lage. Für ihn stand die Verbindung mit einer der reichsten und mächtigsten Familien Amerikas und vor allem sein gesellschaftlicher Ruf auf dem Spiel.
    „Erzählst du mir, was sich damals abgespielt hat? Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir getanzt haben … und dann sind wir in ein Auto gestiegen, vermutlich um zum Hotel zu fahren?“
    Leo betrachtete Ellie von der Seite: Ihr Profil, den schlanken
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