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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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sich dem König zu nähern, sondern damit man seiner ansichtig würde. Wie er vermutet hatte, eilten sowohl Alfred als auch der Wikinger, sobald sie ihn bemerkten, geradewegs auf ihn zu. Doch das beunruhigte ihn nicht. Immerhin würde sein Wort gegen das des anderen Mannes, eines Wikingers, stehen. Und wer konnte schon dem Wort eines Wikingers trauen?
    Nun verlief alles so, wie Durwyn erwartet hatte, außer, dass Lord Royce für den Wikinger übersetzen muss te, da dieser kein Angelsächsisch sprach. Die Verständigungsschwierigkeiten waren für Durwyn nur von Vorteil, trugen sie doch zur allgemeinen Verwirrung noch das ihre bei, und so sah sich Durwyn auch nicht veran lass t, seine Kenntnisse der keltischen Sprache zuzugeben.
    Natürlich wurde Durwyn genau jenes Verbrechens, das er begangen hatte, beschuldigt. Und natürlich leugnete er es ab. Seine gespielte Verblüffung und der anschließend inszenierte Wutausbruch waren eines Beifalls wert. Zumal Alfreds nachdenkliche Miene eindeutig verriet, dass er nicht wußte, wem er glauben sollte. Denn letztendlich gab es keinerlei Beweise.
    Allerdings hatte Durwyn nicht damit gerechnet, dass ihn der hitzköpfige junge Mann tätlich angreifen und ihn mit einem einzigen Handrückenschlag zu Boden werfen würde. Noch ehe er sich wieder erheben konnte, hörte er Royce erklären: »Durch dein Leugnen hast du ihn als Lügner dargestellt. Und dafür fordert er dich nun heraus. «
    »Das ist eine Unverschämtheit! Man kann von mir nicht verlangen, gegen einen verdammten Heiden zu kämpfen, einen ... «
    »Du sprichst hier von meinem rechtmäßigen Schwager, also achte auf deine Wortwahl, denn sonst werde auch ich dich herausfordern. Und offen gesagt, mein lieber Lord, ich bin geneigt, ihm zu glauben, vor allem, seit ich weiß, dass du guten Grund hattest, die Hochzeit eines Dänen mit just jenem Mädchen, das dein Sohn hätte heiraten sollen, zu verhindern. Es war töricht von dir, Alfred deine Einwände nicht vorzutragen.«
    »Das hätte ich getan, wäre mir der Inhalt dieses Abkommens bekannt gewesen! Aber glaube mir, ich hatte davon keine Ahnung! Erst als ich vor kurzem an den Hof gekommen bin, habe ich davon erfahren. «
    »Das behauptest du. Er sagt etwas anderes. Doch jetzt bist du zum Zweikampf herausgefordert, und da spielt es im Grunde keine Rolle mehr, wer die Wahrheit sagt. Nimmst du die Herausforderung an, oder willst du zulassen, dass er dich jetzt hier, an Ort und Stelle, erschlägt? Denn ich versichere dir: Er wird nicht zögern, dies zu tun! «
    Hastig sprang Durwyn auf die Beine und sagte bebend: »Ich nehme die Herausforderung an - aber zunächst muss ich mich von den Strapazen meiner Reise erholen. Schließlich bin ich kein junger Mann mehr. «
    Deutlich vernahm Royce die beiden verächtlichen Schnalzlaute. Er brauchte sich gar nicht erst umzudrehen, um zu wissen, dass sie von Turgeis und Garrick stammten, beide älter als Durwyn, der noch keine zweimal zwanzig Jahre alt war. Durwyns Erröten verhieß, dass auch er die beiden gehört hatte. Doch es war Alfred, der die Angelegenheit entschied.
    »Von jetzt an drei Stunden, meine Lords. Lord Durwyn mag sich während dieser Zeit ausruhen, sein Morgenmahl einnehmen, seine Waffen schärfen. Nicht gestattet ist ihm allerdings, Wyndhurst ohne meine Genehmigung zu verlassen. Und es wird auch kein Wergeld anstelle des Kampfes akzeptiert werden. Solange ich kein Geständnis höre wird der Zweikampf wie gefordert und angenommen stattfinden.«
     

44
    »Lady, du muss t mit mir kommen!«
    Erika wandte den Blick von der bewegten Oberfläche des Sees ab und entdeckte an der Uferböschung einen stämmigen, dunkelhaarigen bewaffneten Mann. Er war ihr nicht bekannt, doch auf Wyndhurst befanden sich viele Krieger, und vom Sehen kannte sie nur jene, die auf der Reise von Ostanglia nach Wessex dabeigewesen waren.
    »Wer bist du?«
    »Odgen, Lady. Dein Gemahl hat einen Zweikampf gefordert und würde vorher gerne mit dir sprechen. Seine Männer suchen überall nach dir ... «
    »Wen hat er herausgefordert? Diesen Lord Durwyn, der sich als Dieb getarnt hat?«
    Rasch eilte Erika die Böschung hinauf, zu aufgeregt, als dass sie die angespannte Miene und das bösartige Funkeln in de - n Augen des Mannes registriert hätte. »Aye, Lord Durwyn«, antwortete er verkniffen. »Du wirst mit mir reiten. Wir müssen uns beeilen.«
    Beeilen? Erikas Herz raste schon jetzt. Wenn nötig, würde sie den ganzen Weg bis nach Wyndhurst zu Fuß
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