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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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er sie aus der Grube herausgezogen hatte, tatsächlich richtig verstanden hatte. Denn sie war sich nicht sicher, ob er die Worte wirklich gesagt hatte, da sie wegen der verfluchten Käfer vor Panik völlig außer sich gewesen war. Doch letztlich bedurfte es nur einer einzigen Frage, um sich darüber Klarheit zu verschaffen.
    Wild entschlossen stellte sie nun diese Frage: »Hast du heute wirklich gesagt, dass du ... dass du mich liebst?«
    »Habe ich das? Ich kann mich nicht erinnern. «
    »Dann habe ich mich wohl getäuscht.«
    Sein Finger strich über ihre Wange. »Vielleicht bist du nur darauf aus, es noch einmal zu hören.«
    Sie versteifte sich etwas. »Wenn es nicht stimmt, dann will ich es gewiss nicht hören!«
    »Und wenn es stimmt?«
    »So oder so, falls du beabsichtigst, mich weiterhin damit aufzuziehen, kannst du dir jedes weitere Wort sparen!« knurrte sie. »Ich werde ... «
    »Mich mit noch mehr Salz bewerfen?«
    Sie brach in Gelächter aus. Dieser Mann war vollkommen unmöglich, konnte nicht einmal dann ernst sein, wenn ihr etwas wirklich wichtig war. Die Tatsache, dass Selig angesichts ihres Gelächters auffallend still wurde, nahm Erika nicht weiter zur Kenntnis, dafür jedoch sein verwirrtes Stirnrunzeln, das ihren Heiterkeitsausbruch abrupt beendete.
    »Was hast du?«
    »Dein Lachen ... es ist nicht dasselbe, an das ich mich erinnere. Lass es mich noch einmal hören! «
    Erika verstand. Nun würden sie also doch erst einmal über jene andere Sache sprechen müssen, ob sie nun wollte oder nicht. Ach kann nicht auf Befehl lachen, aber ... «
    Ungestüm packte er sie an den Schultern. »Bitte, Erika, du verstehst nicht! «
    »Doch, das tue ich wohl! Es ist nicht dasselbe Lachen, weil du mich noch nie zuvor lachen gehört hast. Es war dein Fieber, Selig, das dir die Trugbilder eingegeben hat. Während des Auspeitschens war ich gar nicht anwesend. Ich wollte den Befehl noch rückgängig machen, wurde dann aber weggerufen. Frag Turgeis!«
    Betroffen starrte er sie an, ehe er auf die Knie sank und seine Arme um ihre Beine schlang. Als er seinen Kopf in ihrem Schoß begrub, entrang sich ihm ein tiefes Stöhnen, und der Laut zer riss ihr schier das Herz.
    »Nay, steh auf«, tröstete sie ihn. »Du hast keine Schuld. Es war dein Fieber, das dich verwirrt hatte.«
    »Warum hast du mir das nie gesagt?«
    »Ich hatte keine Ahnung davon und habe es erst gestern von deiner Schwester erfahren . «
    »Aber wie kannst du mir jemals all das vergeben, was ich dir anzutun versuchte?«
    Zärtlich lächelte sie ihn an. »Versuchte, Selig! Du hast es nie wirklich über dich gebracht, deine Rache auszuführen, konntest mir einfach nicht weh tun. «
    »Ich habe dich in Ketten gelegt!«
    »Damit sah ich meine eigene Schuld gebüßt, denn glaube mir, andernfalls hätte ich mich sehr viel heftiger ge wehrt!«
    »Ich habe versucht, dich zu demütigen.«
    »Aye, das ist dir auch gelungen, und dafür fordere ich auch Wiedergutmachung! «
    »Alles, was du möchtest! Sprich es nur aus! «
    »Nay, du wirst es aussprechen! Liebst du mich?«
    »So sehr, dass es mir angst macht! «
    Diese Worte bereiteten ihr eine so unendliche Freude, dass ihr für einen Moment der Atem stockte. Da er nach wie vor nicht aufstand, sondern entschlossen schien, sich weiterhin in Schuldgefühlen zu ergehen, ließ sie sich nun ebenfalls auf die Knie sinken und umfasste sein Gesicht mit ihren Händen.
    »Du bist der sanfteste Mann, den ich je kennengelernt habe. Du wolltest mir weh tun, aber hast es nicht über dich gebracht. Ich sollte dich bedauern, dass dich deine eigene Natur besiegt hat, aber stattdessen bin ich froh darüber, denn dadurch habe ich einen wahrhaft bemerkenswerten Mann bekommen, den ich sehr liebe. Ich liebe dich, Selig. Also bitte mich nie wieder um Verzeihung. Ich bin es, der du vergeben muss t . «
    Plötzlich grinste er, brach gleich darauf in schallendes Gelächter aus und drückte sie an sich, bis sie, nach Atem ringend, aufschrie. »Wir beide geben wahrlich ein feines Paar ab mit unseren wechselseitigen Bitten um Vergebung.
    Doch jetzt bin ich viel zu glücklich, um mich weiterhin zu grämen. Was meinst du: Können wir jetzt einen neuen Anfang wagen?«
    Auf ihr Nicken hin lachte er noch vergnügter, und diesmal wurde auch sie von seiner Fröhlichkeit angesteckt. Wenn sie sich nicht täuschte - und dessen war sich Erika sicher -, dann würde ihr Leben fortan sehr heiter verlaufen - und voller Liebe, mehr Liebe, als sie es sich in
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