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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe
Autoren: Johanna Lindsey
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niemand gesagt hat, wo du suchen sollst?«
    »Kristen ist auf die Idee mit der Grube gekommen.«
    Erika schaute ihre Schwägerin an und lächelte. Zum ersten Mal erwiderte Kristen das Lächeln. Ihr Blick bat um Verzeihung, die ihr Erika mit einem beredten Blick ihrerseits gewährte. Sie waren keine Freundinnen, doch nun bestand auf einmal die Möglichkeit, dass dies irgendwann geschehen könnte.
    Plötzlich überraschte Selig sie alle, indem er verkündete: »Wir sind nur gekommen, um euch zu beruhigen, dass Erika nichts geschehen ist, aber jetzt bringe ich sie nach Hause. Ich werde eine Zeitlang brauchen, bis ich darüber hinweggekommen bin, sie beinahe verloren zu haben. Bis dahin werde ich sie jedenfalls nicht aus den Augen lassen, und ihr werdet uns eine Weile nicht sehen. Auch ich muss mich von diesem qualvollen Tag erholen. Ich schätze, wir werden mein Gemach für mindestens eine Woche nicht verlassen.«
    Angesichts seines vielsagenden Grinsens errötete Erika über das ganze Gesicht. Garrick und Royce brachen in schallendes Gelächter aus, und Brenna spöttelte : »Vielleicht sollte ich mit euch kommen, um darauf zu achten, dass man euch auch gut versorgt!«
    »Nicht, wenn dir an meinem Wohl etwas liegt, Mutter! «
    Nach einer Reihe weiterer Scherze, die Erikas Wangen noch mehr erglühen ließen, kehrten sie schließlich in die Ruhe und Stille ihres eigenen Heims zurück. Doch als sie zusammen mit Turgeis die Halle betraten, stürzte sich Golda sofort auf Turgeis und stimmte ein Riesengezeter an, so dass von Stille keine Spur mehr war.
    »Schon wieder von oben bis unten mit Schmutz besudelt, und diesmal sogar noch mit Blut! « keifte sie. »Wirst du es denn nie schaffen, sauber zu bleiben, Wikinger? Oder machst du das einzig, um mich zu ärgern? «
    Wie üblich gab Turgeis keine Antwort, doch anders als sonst ignorierte er Golda diesmal nicht. Ganz im Gegenteil. Er stapfte auf sie zu, stemmte sie über seine Schulter und erklomm mit ihr in aller Seelenruhe die Treppe zu seinem Zimmer, als sei es für ihn das Normalste auf der Welt, eine kreischende und strampelnde Frau auf dem Rücken zu tragen.
    »Soll ich einschreiten?« fragte Selig.
    Erika schloss ihren Mund wieder und grinste angesichts der aufrichtig besorgten Miene ihres Gatten. »Nay, ich glaube, es ist am besten, sich nicht einzumischen. Ich weiß zwar nicht, was er mit ihr vorhat doch ich bin überzeugt, er wird ihr nichts Böses antun!«
    Nun muss te auch Selig grinsen. »Ah! So geht das also!«
    »Das habe ich nicht gesagt!«
    »Aber gedacht!« konterte er. »Und ich würde es auch nicht unziemlich finden, wenn du mich auf dieselbe Art nach oben schleppen würdest! «
    Unwillkürlich muss te sie kichern, nahm sich jedoch gleich wieder zusammen, wiewohl ihre Augen weiterhin vergnügt funkelten. »Sollte ich jemals den Drang verspüren, werde ich auf dein Angebot zurückkommen! «
    Er seufzte mit gespielter Enttäuschung. »Also werde ich mich wohl oder übel opfern müssen! «
    Mit diesen Worten beugte er sich zu ihr und schwang sie über die Schulter. Als er mit ihr die Treppe hinaufging, kreischte oder strampelte Erika nicht, sondern sagte nur: »Das wäre nicht nötig gewesen.«
    Er gab ihr einen zärtlichen Klaps auf das Hinterteil. »Aber es gefällt mir!«
    Da sich Erika der Ehrlichkeit halber eingestehen muss te, dass es ihr ebenfalls gefiel, verlor sie kein Wort mehr darüber. Es hatte etwas sehr ... etwas sehr Romantisches an sich, in ein Schlafgemach getragen zu werden, auch wenn sie nicht in die Arme des Mannes geschmiegt war, sondern über dessen Schulter hing. Als sie an Turgeis' Zimmer vorbeikamen, vernahmen sie Gelächter, das von einem Mann und einer Frau stammte. Erika freute sich für ihren Freund und lächelte zufrieden in sich hinein.
    In ihrem Gemach angelangt, setzte Selig sie ab und demonstrierte ihr sogleich, was er von Anfang an im Sinn gehabt hatte. Und ihre eigenen Absichten verflüchtigten sich, sobald sie in seinen Armen lag, den süßen Geschmack seiner Lippen kostete und seinen Kuß aus vollem Herzen erwiderte. Doch als er ihr Gewand hochstreifen wollte, legte sie ihre Hand auf die seine, um ihm Einhalt zu gebieten.
    Fragend zuckte seine Braue in die Höhe. Eine plötzliche Scheu nahm von Erika Besitz. Sie suchte nach Worten, mit denen sie ihn endlich überzeugen könnte, dass seine Meinung über sie falsch und einzig seinen Fieberträumen zuzuschreiben war. Aber am meisten interessierte sie, ob sie ihn heute, nachdem
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