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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle
Autoren: Uwe Schomburg
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Spekulanten ungehindert die Welt abzocken, dann müssen wir auch  jetzt  handeln.
    Denn ohne Energie kein Wohlstand!
    Niemand soll mir vorwerfen, mit dem Blick auf die Zukunft unser Heute  vergessen zu haben. Denn wenn wir unseren heutigen Wohlstand nicht bewahren, fallen wir zurück und werden auch den Wohlstand der uns folgenden Generationen verspielen.
    Natürlich haben wir mehr denn je auch die Sicherheit im Blick. Die Katastrophe von Tschernobyl hatten wir fast schon verdrängt, als uns vor fünf Jahren das Drama von Fukushima schockte. Energie und Sicherheit. Diese Formel bietet keinen Platz für Arroganz und Überheblichkeit. Weder in der Politik noch in der Wirtschaft oder in der Wissenschaft. Deshalb wird keine Idee, mag sie zunächst auch noch so absurd erscheinen, keine noch so kleine Chance unbeachtet bleiben, die unsere Energie und unseren Wohlstand sichern könnte. Wir warten schon zu lange auf neue Ideen.«
    ****
    »Wie war ich?« Arndt Fischer saß selbstzufrieden und mit glänzenden Augen in der Maske, während ihm die Maskenbildnerin die Schminke aus dem Gesicht rieb. »Das juckt furchtbar.«
    Hagen reagierte zunächst nicht. Er machte sich Sorgen. Gleich nach der Sendung hatte er versucht, etwas über das Experiment herauszufinden, bei dem er eigentlich hatte dabei sein wollen. Er hatte mehrfach angerufen. Beide. Aber keinen erreicht.
    »Gut. Wirklich gut«, sagte Kanzleramtsminister Sieber sichtlich zögernd.
    Verdammt, was passte dem Kanzleramtsminister nun wieder nicht? Hagen warf einen giftigen Blick zu Sieber und konzentrierte sich erneut auf den Kanzler.
    »Sie waren klasse!«, sagte er mit Nachdruck.
    Hagen blickte in den großen Wandspiegel, in dem er neben dem Gesicht des Kanzlers auch Siebers bekümmertes Gesicht sehen konnte. Sieber war ein Bürokrat, ein parteigeschulter Bedenkenträger, von dem er nichts Gutes erwartete.
    »Es gibt nichts zu kritisieren«, sagte Hagen laut. »Es war perfekt.«
    Der Bundeskanzler hob mahnend die Hand.
    »Sieber - wir arbeiten lange genug zusammen. Wenn Ihre Stimme diese Tonlage hat und Ihr Gesicht so bedeppert wirkt, ist irgendetwas faul. Was haben Sie zu mäkeln?«
    »Sie erinnern sich an den kurzen Lichtausfall?«, fragte Sieber.
    »Na klar!«
    Die drohende Tonlage des Kanzlers gefiel Hagen. Im Spiegel sah er Fischers gefährlich funkelnde Augen.
    »Sie wissen doch, ich mag es nicht, wenn Sie über Fragen das Gespräch zu lenken versuchen, Sieber. Reden Sie! Mir ist der Schreck mächtig in die Glieder gefahren. Hat man das gesehen? Meinen Sie das? Ich bin weniger zusammengezuckt als die Zuschauer.«
    »Auch mein Blutdruck war mit einem Schlag auf zweihundert.« Hagen lachte nervös auf. »Der kleine Schrecken hat Sie erst richtig in Fahrt gebracht, Herr Bundeskanzler. Danach waren Sie besonders gut.«
    »Das stimmt.«
    Aber ...
    Die Einschränkung hing förmlich in der Luft. Siebers düsteres Gesicht ließ Hagen nichts Gutes ahnen. Was hatte er übersehen oder überhört? Worauf wollte der Kanzleramtsminister hinaus?
    »Leider hat das niemand mehr gesehen. Stromausfall. Der Sender hier hat Notstrom, aber die Zuschauer zu Hause ... Ganz Europa liegt im Dunkeln.«

Kapitel 2
    N ÄCHTLICHE   O STSEE
    Benn Ziegler stand am Innensteuerstand der Motorjacht und summte zufrieden. Trotz seiner Größe von knapp eins neunzig genoss er die Kopffreiheit im abgedunkelten Pilothouse.
    Benn war knapp dreißig und Bootsbauer. Nach dem Tod seines Vaters hatte er dessen kleinen, schlecht laufenden Bootsverleih nahe Kiel übernommen, da seine Mutter damit überfordert war. Im Winter würde er die Jacht für den Eigner, der das Boot günstig erworben hatte, für eine Weltumseglung überholen.
    Pantry, Salon, Nasszelle und die Eignerkammer im Vorschiff lagen eine Stufe tiefer als der Innensteuerstand und boten ausreichend Platz für eine Zweiercrew. Achtern gab es zwar keine Kammern, dafür aber ausreichend Stauraum. Das Boot hatte eine ausgezeichnete Längsstabilität und hielt selbstständig Kurs. Gesteuert wurde es über das Steuerrad drinnen und außen über die Pinne.
    »Das wird zwar ein Haufen Arbeit, aber ...« Benns Urteil stand fest. Er registrierte eine Fülle dieser kleinen Mängel, die ein jahrelanger Gebrauch ohne wirklich intensive Pflege mit sich brachte. Doch mit dem 40-PS-Diesel musste sich das Boot vor keinem echten Motorsegler verstecken. Ja, mit der knapp zwölf Meter langen Jacht konnte man mühelos und mit ausreichendem Komfort die ganze Welt
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