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Die Queen macht Ferien (German Edition)

Die Queen macht Ferien (German Edition)

Titel: Die Queen macht Ferien (German Edition)
Autoren: Elisa Ellen
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jemanden vermitteln könne, der mir aushelfen könnte, konnte ich mein Glück kaum fassen. Joey und ich waren ganz niedergeschlagen seit Tante Emilys Tod im letzten Monat. Ich hatte auch keine Ahnung wie ich zurechtkommen sollte. Auf Joey aufpassen, der Haushalt, der Laden – und das nun alles alleine – das stellte sich als noch viel schwerer heraus, als ich gedacht hätte. “ Sie schaute traurig vor sich hin. „ Zugegeben, Tante Emily war nicht wirklich gesund. Letzten Winter hatte sie einen Schlaganfall, und danach hinkte sie und war etwas verwirrt – sie wiederholte alles was sie sagte dreimal – aber sie hielt ein Auge auf Joey und half mir gerne, indem sie die Kartoffeln schälte oder Staub saugte. Wie sehr ich auf sie angewiesen war, merkte ich erst richtig, als ihr zweiter Schlaganfall sie dahinraffte. ”
    Ihre Augen schimmerten feucht, aber dann setzte sie sich gerade hin, schob sich die Haare hinter die Ohren, und stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch.
    „ Sorry. Ich rede viel zu viel von mir selbst “, s ie sah die Queen erwartungsvoll an.
    Obwohl die Queen ihre Exkursion in das „ normale Leben “ gut geplant hatte, war sie auf solches Interesse nicht vorbereitet. Wie sollte sie bloß anfangen? Am besten hielt sie sich bedeckt.
    „ Nun, mein vorheriger Beruf war sehr anstrengend. Ich glaube, dies hier wird eine nette Abwechslung sein. “
    Wohl wahr.
    Clares Stirn kräuselte sich. „ Was hast du denn vorher gemacht? “
    Die Queen wich aus. „ Ich hatte mit sehr vielen Menschen zu tun... “ Oh je, was sollte sie sagen? Aus einem Impuls heraus sagte sie: „ Eine Lehrerin. Ja. Ich war eine Lehrerin. “
    „ Eine Lehrerin! So was! Ich hätte es mir ja denken können. Dein Englisch ist perfekt. Ich wünschte meines wäre so gut – es ist Queen's English, nicht wahr? “
    Die Queen zog es vor, darauf nichts zu erwidern.
    „ Und weil du eine Lehrerin bist, bist du so elegant und hältst dich so gerade. Ich wäre nicht gerne eine Lehrerin – es muss die Hölle sein. Wenn man die Nachrichten verfolgt, müssen Lehrer heutzutage ja geradezu um ihr Leben bangen, wenn sie ein Klassenzimmer betreten! “
    Die Queen nahm ihren Löffel, und rührte in ihrem Tee. „ Ich halte nichts davon, überängstlich zu sein. Das Leben ist voller Risiken. “
    Aber Clare stützte ihr Kinn auf eine Hand und sah sie mitleidig an. „ Du Arme. Bestimmt hast du jetzt 'burn out'. Ich bin froh, dass du dich entschieden hast, eine friedlichere Arbeit zu finden. Sag, findest du es schlimm, noch arbeiten zu müssen, wenn a ndere schon ihre Rente beziehen? “
    „ Manchmal zwingt einen das Leben dazu “, d ie Queen nippte an ihrem Tee.
    „ Das stimmt. Du hast wohl auch finanzielle Sorgen wie ich. “
    „ Finanzielle Sorgen? Nein – es geht so. “
    „ Also, dieser Laden ist nicht gerade eine Goldgrube. Oft frage ich mich, wie lange ich ihn noch halten kann. Aber ich muss es schaffen. Mit deiner Hilfe, klappt es sicher besser. “
    Die Queen nickte ihr aufmunternd zu.
    Clare saß, das Kinn in die Handfläche gestützt, und sah sie gedankenverloren an.
    Dann meinte sie: „ Nimm es mir bitte nicht übel, aber wenn ich dich so angucke, erinnerst du mich irgendwie an – die Queen. “
    Die Queen erschrak und verschluckte sich fast an ihrem Tee. Wie schrecklich! Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr.
    Clare plauderte jedoch einfach weiter: „ aber eigentlich nur ein bisschen, deine Haare und deine Brille sind so ganz anders, als was sie tragen würde. “
    Die Queen traute sich,wieder zu atmen und änderte schnell das Thema: „ Wo ist denn dein Junge? Ich freue mich drauf, ihn kennenzulernen. “
    „ Er geht morgens in den Kindergarten. Bevor ich den Laden öffne, bring ich ihn hin und hole ihn am Nachmittag wieder ab. Du wirst ihn später treffen. Er weiß, dass du kommst und kann es kaum abwarten, dich zu begrüßen. Oh! Das war die Ladenglocke! Tut mir l eid, aber ich muss davon. Nimm dir ruhig noch Tee. Ich hoffe, er ist noch nicht zu kalt. “
    Clare verschwand und hinterließ ein nachdenkliche Queen. Sie starrte in ihre Tasse und hoffte inständig, dass ihr so etwas nicht häufiger passieren würde.

Kapitel 8
    Als die Queen sich später zu Clare in den Laden gesellte, war ihr Schwung gebremst. Sie musste vorsichtiger sein. Deswegen bemühte sie sich, sich möglichst unauffällig im Hintergrund aufzuhalten. Doch nach und nach stellte sie mit Erleichterung fest, dass keiner der Kunden sie zu erkennen
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