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Die Queen macht Ferien (German Edition)

Die Queen macht Ferien (German Edition)

Titel: Die Queen macht Ferien (German Edition)
Autoren: Elisa Ellen
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Königin sah sich um.
    Das Zimmer war spärlich möbliert, ein bisschen wie eine Dienstbotenkammer. Der einzige Luxus war ein großer Sessel beim Fenster. Clare trat ein und rückte eine Vase mit weißen Rosen mehr auf die Mitte des Nachttisches.
    „ Wunderschöne Blumen “, sagte die Queen.
    Clare errötete über das Kompliment. „ Ja, sie sind frisch vom Markt. “
    Über dem schmalen Bett hing ein Bild, das die Queen stutzen ließ. Es war ihr Ebenbild, handgestickt und etwas schief.
    Clare folgte ihrem Blick. „ Das soll die Queen sein. Ich habe es für Emily gemacht, als ich klein war. “
    „ Gut gemacht. Es sieht ihr tatsächlich ähnlich. “
    Die Queen spürte, wie ihre Mundwinkel gefährlich zuckten.
    „ Ich hoffe, sie stört dich dort nicht. Ich habe schon die ganzen Gedenkteller und Tassen entfernt, aber die Tapete hinterm Bild ist dunkler. Emily war ein Riesenfan der Queen “, s ie lächelte, „s o wie wir alle. “
    „ Ja. Gewiss. “
    „ Also, wenn dich das Bild irritiert – ich habe auf dem Dachboden noch ein Bild von Van Gogh... “
    „ Nein. Ist schon recht “, d ie Queen biss sich auf die Lippe.
    Clare sah sie von der Seite an. „ Ich hoffe, dies ist nicht alles zu schäbig. Am Ende bist du mehr Komfort gewohnt. “
    Komfort war es nicht, was die Queen im Sinne hatte.
    „ Nein. Es ist perfekt. “
    Clare seufzte.
    „ Fein. Ich zeige dir eben noch das Badezimmer, und dann kannst du auspacken, während ich schon mal gehe und uns Tee mache. Wenn wir Glück haben, gibt es noch nicht so viel Kundschaft, und wir können ein wenig plaudern. “
    Nachdem Clare weggeeilt war, betrachtete die Queen ihr Domizil in Ruhe. Das Zimmer hatte zwei Fenster. Durch das eine sah man eine Backsteinmauer, vor der sich einige Äste im Wind bewegten. Durch das andere konnte man auf die Straße vor dem Laden blicken. Gegenüber schwangen sich Tauben über das Chaos der Dächer oder hockten auf den unzähligen Schornsteinen.
    Ihr Rufen und Gurren wurde vom Grummeln der Stadt begleitet, als der Verkehr auf Piccadilly wenige Blöcke entfernt dichter wurde.
    Der große Sessel schien ihr zuzuwinken, und sie setzte sich hinein. Er war weich und warm. Sie lehnte ihren Kopf zurück und schloss die Augen. And one enormous chair...wouldn't it be lovely? Sie fühlte sich wie Eliza Doolittle.
    Dann erhob sie sich, um auszupacken – zum ersten Mal in ihrem Leben. Es machte Spaß, zu entscheiden wo alles hin kam. Es brauchte einige Zeit, bis sie zufrieden war.
    Sie nahm ihren Toilettenbeutel und ging nach nebenan, um das Badezimmer zu inspizieren. Den Beutel stellte sie auf eine Ablage und sah sich um. Ein Plastiksitz war auf der Toilette, perfekt geformt für einen kleinen Kinderpo. Wie clever! Sie hatte so etwas noch nie gesehen. Aber – sie hatte ja auch noch nie ihr Bad mit jemanden teilen müssen. Auf dem Wannenrand hockten ein Wal und ein gelber Schwamm mit Gesicht, Armen und Beinen.
    Auf der Spiegelablage waren Clares Kosmetika. Ein Flakon Parfüm stand bereit und die Queen konnte nicht widerstehen, daran zu schnuppern. Sie nickte anerkennend. Ein schöner, blumiger Duft. Leicht und nicht zu penetrant.
    Sie sah ihr Spiegelbild kritisch an. Eine ältere Dame schaute zurück. Sie fand ihr Brillengestell ganz ausgezeichnet. Es war leicht und fast ohne Rand. Es fühlte sich viel besser an, als ihr altes. Vielleicht könnte sie dieses ja behalten, wenn sie zum Hof zurückkehrte.
    „Ich sehe nett aus“, dachte sie zufrieden, „ gar nicht wie die Queen. Gut, manche Leute werden vielleicht denken, dass ich mich wie sie bewege und spreche, aber ich könnte ein Fan von ihr sein, wie diese Emily, und sie aus Bewunderung imitieren. “
    Sie fuhr sich mit den Fingern durch das gerade, kurze Haar. „ Prima“, dachte sie, „ ich brauche noch nicht einmal eine Bürste. Sehr praktisch!“
    Voller Unternehmungslust stieg sie die Treppe hinab und klopfte an der Küchentür.

Kapitel 7
    „ Ach du meine Güte! Sei nicht so förmlich! Du musst nicht anklopfen “, Clare stellte einen Stuhl an den Tisch und forderte die Queen auf, Platz zu nehmen.
    Tee dampfte in einer großen Keramikkanne, und Clare füllte die passenden Tassen randvoll. Die Queen, die nur edelstes Bone China kannte, fand die schweren Tassen irgendwie charmant.
    Clare begegnete ihr mit freundlicher Neugierde.
    „ Verzeih mir, wenn ich dich ein wenig ausfrage, aber ich weiß absolut nichts über dich. Als mein Onkel mir sagte, dass ein Freund von ihm mir
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