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Die Qualen der Sophora

Die Qualen der Sophora

Titel: Die Qualen der Sophora
Autoren: May R. Tanner
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Neues daraus entstehen.
Sie musste es um ihretwillen wollen. Zumal ihr anders als Romy und Cat noch die
Chance blieb, selbst zu wählen, wann sie einer der ihren werden wollte. Die
Zeit drängte nicht. Im Gegenteil, ihnen blieb alles offen. Die Gefahr, die
ihnen durch den Aryaner-Lord drohte, der Nicos Vater Gewalt angetan hatte, war
vielleicht der einzige Grund, der sie zur Eile antreiben konnte. Doch davon
sollte sie sich nicht beirren lassen.
     
    „Mein Herz ist sich sehr sicher, Damon… Es ist
allerhöchstens mein Verstand, der sich wünscht, eine Prophezeiung zu haben, auf
die er sich stützen könnte. Das würde es uns beiden wohl leichter machen. Ich
tue es hauptsächlich für mich, wirklich! Natürlich wirst du nun immer Teil
meiner Entscheidungen sein… Du bist mir wichtig!“
Nico fühlte sich bei ihm so gut aufgehoben, dass sie nur ein leichtes Flattern
in der Magengrube verspürte.
    "Ich fühle mich stärker als die ganzen letzten
Wochen… Ausgeruht und befreit von allen Ängsten, weil du bei mir bist und
bleiben möchtest. Und diese Blessuren werden verschwinden, oder nicht? Ihr
Krieger würdet sie nur als Kratzer bezeichnen. Ich hab das schon oft genug
gehört.“
Wie sollte sie Damon begreiflich machen, dass sie an seiner Seite vor nichts
Angst haben würde? Selbst wenn sie währenddessen eine gewisse Unsicherheit
empfinden würde, würde das auch passieren, wenn sie noch Monate wartete. Sie
wusste eben doch nicht genau, was während der Verwandlung auf sie zukam, weil
sie jeder anders empfand. Eine so intensive Erfahrung würde in jedem
Unsicherheiten wecken. Es gab in diesem Punkt keine hundertprozentige
Sicherheit.
    „Ich weiß, dass ich das nicht einfach damit
vergleichen kann… Aber ich bin Santería-Priesterin auch nicht einfach so
geworden. Das ist ein sehr belastendes Ritual, das über drei Tage und Nächte
geht. Man muss Schmerzen ertragen und Prüfungen bestehen. Ich wollte es
unbedingt und doch hatte ich währenddessen manches Mal Sorgen, dass ich es
nicht schaffe. Ich war die Jüngste, die jemals dieses Amt erlangt hat. Und ohne
Mélusinas Zuspruch hätte ich das niemals geschafft. Und auch hier wäre ich
nicht allein! Du wärst bei mir!“
    Und das war das Wichtigste überhaupt. Nico schmiegte ihre Wange an seine Brust und lächelte glücklich vor sich hin,
auch wenn die nächsten Schritte nicht feststanden. Sie hatte ihn vielleicht zu früh
mit ihrem Anliegen überfallen. Es war anders geplant gewesen. Dovie hatte ihr
eben noch zugeflüstert, dass alles nach ihren Wünschen hergerichtet worden war.
Aber nach dem Zusammentreffen ihres Vaters war dieser Wunsch einfach aus ihr
herausgesprudelt.
     
    Damon lächelte schmal. Nico durfte ihre Blessuren nun
wirklich nicht mit dem vergleichen, was Krieger in der Tat als Kratzer abtaten.
Noch war sie menschlich. Die Verletzungen schmerzten und Edward hätte ihr
wirklich richtig wehtun können, wenn Damon nicht rechtzeitig gekommen wäre. Was
er beim Training zu ihr gesagt hatte, war anscheinend wesentlich effektiver
gewesen als seine Beschwichtigungsversuche auf diesem Flur. Das hätte ihn
freuen müssen, doch ein bitterer Nachgeschmack blieb. Wenigstens gab sie ihm
gleich darauf Recht, auch wenn sie sich darauf berief, schließlich nicht ohne
Preis und Opfer Priesterin geworden zu sein. Davon hatte er zu wenig Ahnung,
wie er zu seiner Schande eingestehen musste.
     
    „Kann ich dich vielleicht noch einmal nach draußen
locken, Damon?“, fragte Nico und sah mit einem unschuldigen Augenaufschlag zu
ihm auf, als er zu stutzen schien, weil sie so plötzlich das Thema gewechselt
hatte.
Sie hatte diesen Plan ganz spontan beim Spaziergang zurück ins Schloss gemacht,
da sie die Zeit mit Damon so genossen hatte. Sich draußen aufzuhalten, schien
sie beide in eine verzauberte Welt zu versetzen. Und nun bei Vollmond würde es
geradezu magisch sein.
Sie nahm seine Hand und musste sich sehr beherrschen, ihre Aufregung nicht zu
sehr nach außen dringen zu lassen, weil sie sich wie ein kleines Mädchen
freute, diese Idee gehabt zu haben. Und dass es im Castle die Möglichkeit gab,
solchen spontanen Eingebungen mit solcher Leichtigkeit zu folgen. Dovie würde
King und Jackie Bescheid geben, falls sie in der Nacht nicht zurückkamen, was
nicht bedeuten musste, dass etwas passieren würde. Sie war schließlich nicht
die einzige Beteiligte, die sich dafür entscheiden musste.
    „Nach draußen? Sicher.“ Damon nickte und war fast
überrascht, dass ihre
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