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Die putzende Lottofee

Die putzende Lottofee

Titel: Die putzende Lottofee
Autoren: Nick Pasadena
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gehen nun rein und alle moralischen Dinge klären wir, wenn wir den Schein haben.
     
    Die drei standen nun vor ihrem Lottozettel.
    „Depp…“, sagte Kies zu Michi. „Die Superzahl ist die Eins“; sagte er und schmiss den Lottoschein, welcher noch gar nicht ausgefüllt war , in den Papierkorb. „Mit der Vier wird das nichts!“, sagte er vorwurfsvoll und holte einen neuen Schein mit der Superzahl Eins heraus.
    Michi gab Kies einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen .
    „Was denn…?“, giftete Kies in einem nörgelnden Ton.
    „Den Zettel!“, sagte Michi und hielt die Hand auf.
    Kies zögerte nicht lange und nickte nun einsichtig. „Ach ja…“, stammelte er und kramte in seiner Hosentasche. Er legte den kleinen Zettel auf den Tisch und Michi nahm einen Kugelschreiber. Er hielt die Hand auf den Lottozettel und schob ihn langsam zu sich. Dann begann er sein en Kreuzzug.
    „21, 25, 33…“, flüsterte er und machte zeitgleich seine Kreuzchen auf dem Papier.
    „Hey….“, sagte Lenny und schob sich zwischen die beiden. Dann berührte er Michis Schreibhand und schaute ihm in die Augen.  „Nicht gleich die erste Reihe!“, sagte er und schüttelt den Kopf.
    Michi machte schmale Lippen und lies einen Schnalzer mit der Zunge.
    „Wäre komisch!“, sagte er und wusste nicht, warum sie sich solche Sorgen machten, aufzufallen. Die Chancen auf sechs Richtige mit Superzahl betrugen 1:140 Millionen. Da wäre es dann auch absolut egal, mit welcher Zahlenreihe man diesen knacken würde. Dennoch verspürten alle Drei ein Gefühl, dass man so einen Jackpot nicht mit der ersten Reihe knacken sollte. Lenny nahm den Kuli in die Hand und vollendete die Reihe mit einer 8, einer 17 und einer 42.
    „Gut…“, sagte Kies und riss nun den Kuli an sich.
    Er legte an und begann seine Kreuze zu machen. 21,25,33,37,38 und 49 waren nun angekreuzt. „Jetzt hat die arme Seele ruhe!“, sagte er und schien fast erleichtert zu sein, dass nun endlich die sechs Richtigen auf dem Papier standen.
     
     
     
    Die sechste Zahl
     
    Sie saßen zu dritt auf Michis Sofa. Hier hatte ein Großteil der Geschichte begonnen. Hier saßen Lenny und Michi beim legendären 2:2 der Nationalelf gegen die Finnen. Zwar würde Lenny nicht soweit gehen und diesen Ort als Schicksals-Wohnzimmer bezeichnen, dennoch nahm hier so einiges seinen Anfang. Hier hatte Michi schmerzlich feststellen müssen, dass sein Freund ein Zeitreisender war. Hier begann eine Geschichte, welche ihresgleichen sucht. Hier wurde Michi vor einem Armbruch bewahrt, hier in diesem Räumen hatte sich Patrice stellvertretend den Arm ramponiert, hier nahm die Bekanntschaft zwischen Lenny und Rebecca ihren zweiten Anfang.
    Sie saßen wie die Hühner auf der Stange und warteten nur auf jene sechs Körner, welche in wenigen Minuten ausgestreut auf einer Rinne liegen würden. Kies hielt die Spielquittung wie eine Landkarte, welche sie zum Schatz brachte. Das X waren die sechs Ziffern der zweiten Lottoreihe.
    Die Lottofee wünschte wie immer allen Teilnehmern viel Glück und setzte ein Grinsen auf, welches Lenny nur allzu gekünstelt vorkam. Die Kugeln fielen in die runde Plastikhülle und diese begann sich nun um die eigene Achse zu drehen. Das Geräusch klang wie 49 Tischtennisbälle in einem Wäschezuber. Noch nie zuvor hatte Lenny so aufmerksam dieses Geräusch wahrgenommen.
    Plötzlich kullerte die erste Kugel heraus und kam schlussendlich zum Stehen.
    „Die 38!“, sagte Franziska Reichenbacher und Kies ballte die Faust.
    „Super…“, sagte Michi in einem eher ernüchternden Ton, während er an seinen Fingernägeln kaute. „Da waren es nur noch fünf!“ Er starrte wie gebannt auf den Bildschirm und lies sich von den Drehungen der Ziehungsmaschine in ihren Ba nn ziehen. Wieder kam ein Bällchen mit einer schwarzen Ziffer aus der Kugel und fiel herab.
    „Die 25!“, sagte Franzi und Kies sprang auf und ging in Richtung des Esszimmertisches. Er holte sich eine Orange heraus, setzte sich wieder in die Mitte des Sofas und drehte die Frucht permanent in seiner linken Hand.
    „Ich glaube das nicht“, sagte Kies und sah nun Lenny mit einem Freudestrahlen an. „Du hast tatsächlich die Wahrheit gesagt… Du bist ein Zeitreisender. Dabei legte er Lenny den Arm um die Schultern, zog ihn an sich heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Der Hammer!“, tönte Kies und hatte ein Grinsen bis hinter die Ohren auf dem Gesicht.
    Franzi machte ihren Job weiter. „Die dritte Zahl ist die
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