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Die putzende Lottofee

Die putzende Lottofee

Titel: Die putzende Lottofee
Autoren: Nick Pasadena
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hinab zum Wohnbereich welcher an den Wänden mit dunklem Kirschbaum ausgekleidet war. In der Ecke stand ein alter ägyptischer Sarkophag, wohl ein Replik. Obwohl er Herrn Kies auch ohne weiteres den Schmuggel von altägyptischen Antiquitäten zugetraut hätte. Auf einem Regal lag Anubis, der ägyptische Gott der Unterwelt. Auf einem anderen Regal stand Horus in Form eines aufrecht gehenden Menschen mit Falkenhaupt. Irgendwie mutete dieses Wohnzimmer an, als sei Lenny in einem ägyptischen Totentempel abgestiegen und nicht bei einem Schulkameraden und Thailandkollegen auf einer Stippvisite. Auf dem Wohnzimmertisch lag eine silberne Schale mit seltsamen Runenzeichen. In ihr waren Bonbons und Lenny spürte, dass hier ein kleiner Stilbruch vorlag, der irgendwie aber auch nur all zu typisch war für Kies. Um den Tisch herum stand kein Sofa, sondern vier schwarze Ledersessel und eine Liege, wie man sie eher beim Psychiater vermutet hätte.
    „Setzt euch!“, sagte Kies und machte mit seinen Händen eine auffordernde Geste in Richtung der Sitzgelegenheiten. Alle drei nahmen Platz und saßen nun rund um den Tisch. Michi schaute mit einem fast schon bettelnden Blick auf die Bonbonschale. Zweifelsohne, das konnte Lenny nun erkennen, waren Zitronenbonbons in der Schale.
    „Nimm!“, sagte Kies und nickte in Richtung der Schale.
    Mich langte in die Schale und holte sich ein Bonbon heraus. Dann wickelte er es aus und stopfte es sich in den Mund. Lenny konnte hören wie das Bonbon seine Rouletterunde zwischen Michis Zähnen drehte.
    „Und?“, fragte Lenny. „Wo ist jetzt deine Séance Meisterin?“, fragte er und war nur zu gespannt auf Violettas großen Auftritt. 
    „Kann sich nur noch um wenige Minuten handel n!“, sagte Kies und schaute auf seine Armbanduhr. „Die ist nur noch im oberen Stockwerk“, sagte er und deutete mit seinem Zeigefinger in Richtung Decke.
    „Si e ist schon da?“, fragte Michi als sei dies ein Grund sich zu wundern.
    Kies lehnte sich zurück und lag etwas quer in seinem Sitzsessel. Er schlug die Beine übereinander und verrenkte den Kopf um zu Michi zu sehen.
    „Ja. Aber die ist gleich durch!“, sagte er und wischte sich mit seiner Hand über seine Hose.
    „Ehm?“, räusperte Lenny und hatte nun einige Fragezeichen auf der Stirn. „Womit ist sie denn gleich durch?“, fragte er und Kies sah ihn nun etwas genervt an. Er holte tief Luft und zog die Augenbrauen hoch. „Mit dem Putzen!“, sagte er und klang nur wenig souverän.
    Michi und Lenny sahen sich nur an. Lenny konnte sehen, wie Michi i m inneren seines Mundes, das Bonbon mit seiner Zunge hin und her jonglierte.
    „ Deine Putzfrau!“, sagte Lenny, fasste sich an den Kopf und sah nervös zu Michi hinüber. Dann saß er aufrecht im Sessel und war hellwach. „Ich dachte, sie ist deine Nachhilfelehrerin!“, sagte er und plusterte die Backen auf.
    „ Violetta….Ja!“, sagte Kies, wich mit seinem Oberköper verteidigend zurück und sah nun Lenny von unten nach oben an. „Sie kann das! Neben der Nachhilfe macht sie bei uns sauber!“, sagte er und sah nun wieder ins Leer.
    „Ts…“, sagte Michi und schüttelte den Kopf.  „…Das kann ja was werden!“ Dann lehnte er sich zurück, schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Oberen hin und her.
    „Sag mal…“, flüsterte Lenny und war nun doch neugieriger , als er noch zu Beginn selbst dachte. „Hast du denn schon mal so eine Rückführung gemacht?“
    Kies schloss die Augen und Lenny hatte wohl einen wundern Punkt getroffen.
    „Spielt denn das eine Rolle?“, fragte Kies und sah arrogant zu Lenny.
    „Eigentlich nicht, aber interessieren würde es mich schon“, sagte Lenny und zuckte mit den Achseln.
    „Ich will nur wissen, ob es bei dir geklappt…“, sagte Lenny und kam nicht weiter.
    Kies fiel ihm mit einem „Ja“ abrupt ins Wort.
    „Ich habe so etwas schon mal gemacht“, sagte Kies und sah nun etwas versöhnlicher zu seinem Gast.
    „Und?“, fragte Michi und Kies musste nun den Blickkontakt wechseln.
    „Ist das relevant?“, fragte Kies und wollte die Situation herunterspielen.
    „Du willst, dass ich dir was verrate, was unser aller Leben verändern kann“, sagte Lenny und rückte mit dem Sessel etwas näher an den Tisch heran. „Da wäre es von Vorteil, wenn wir uns vertrauen könnten.“
    Kies stand auf und ging ans Fenster. Lenny und Michi sahen sich an und beide fragten sich, was nun passieren würde. Kies drehte sich wieder um und stellte sich
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