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Die Psi-Agenten

Die Psi-Agenten

Titel: Die Psi-Agenten
Autoren: Dan Morgan
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um mich begannen die Leute ihre Sicherheitsgurte zu öffnen und wirre Fragen zu stellen. Die zweite Stewardeß, die sich bisher im Heck der Maschine aufgehalten hatte, versuchte auf die Menge einzureden, aber niemand nahm Notiz von ihr.
    Ein rothaariger Mann im hellgrauen Anzug rüttelte an der Tür der Pilotenkanzel. Sie gab nicht nach. Offensichtlich war sie von innen abgeschlossen.
    Ich warf einen Blick aus dem Fenster und fragte mich verwundert, worüber die Leute eigentlich in Panik gerieten. Schließlich rollten wir mit dreißig oder vierzig Meilen zum Startplatz zurück, und es sah nicht so aus, als wollte die Maschine vom Boden abheben.
    Katie? Sind Sie da? sagte eine Stimme in meinem Innern. Der Lärm um mich wich zurück.
    Ja, Doktor Moray, ich kann Sie hören.
    Braves Mädchen! Wie sieht es an Bord aus?
    Hm, ich weiß nicht recht. Henrietta befindet sich in der Pilotenkanzel.
    Lassen Sie mich in Ihr Bewußtsein eindringen, Katie – wehren Sie sich nicht dagegen! Entspannen Sie sich … so … schließen Sie die Augen …
    Ich tat, was er sagte, und plötzlich konnte ich genau sehen, was in der Pilotenkanzel vor sich ging. Einer der Männer lag auf dem Boden, und ein anderer war über dem Instrumentenbord zusammengebrochen. Der Pilot, ein dunkler, schnurrbärtiger Italiener, starrte mit riesigen Augen Henrietta an, die im Kopilotensitz Platz genommen hatte.
    »So, Käpten, nun glauben Sie mir hoffentlich«, sagte Henrietta. »Wenn ich es will, kann ich von Ihrem Körper und Ihrem Verstand Besitz ergreifen und das Flugzeug selbst steuern. Allerdings ist ein gewisses Risiko dabei – ein winziger Fehler von meiner Seite würde das Leben von nahezu hundert Passagieren kosten. Andererseits, wenn Sie nicht freiwillig mit mir zusammenarbeiten …«
    »Freiwillig!« Das Gesicht des Piloten war bleich vor Wut. »Wissen Sie auch, was Sie von mir verlangen? Wir haben den Befehl, in die Ausgangsposition zurückzukehren. Ich besitze keine Starterlaubnis.«
    »Sie besaßen eine Starterlaubnis«, korrigierte Henrietta. »Aber man gab Ihnen den Befehl zur Umkehr, weil man mich verhaften möchte. Sie werden begreifen, daß ich mich dagegen zur Wehr setze.«
    Der Käpten tat mir leid. Ich meine, schließlich hatte er die Verantwortung für all die Leute an Bord. Er konnte einfach kein Risiko eingehen … Und das bedeutete, daß er Henrietta gehorchen mußte.
    Es ist hoffnungslos! Er muß tun, was sie verlangt, erklärte ich.
    Vielleicht nicht… es gibt eine Möglichkeit. Aber die Sache ist nicht ungefährlich für Sie …
    Er erläuterte mir seinen Plan – und mir lief es kalt über den Rücken.
    Ich kann es nicht mit Henrietta aufnehmen. Sie hat mich schon einmal besiegt. Sie könnte mich umbringen, in Stücke reißen – durch einen kleinen Druck ihrer Psi-Kräfte …
    Vielleicht, aber im Augenblick konzentriert sie sich ganz darauf, den Kapitän in ihre Gewalt zu bringen. Sie weiß nicht einmal, daß wir sie beobachten. Und außerdem sind wir da – wir helfen Ihnen.
    Ich spürte ein weiteres Bewußtsein, das eng mit ihm in Verbindung stand, eine warmherzige Persönlichkeit. Das ist Barbara, meine Frau. Sie weiß über alles Bescheid …
    Hallo, Katie! Das Bild eines sanften, lächelnden Gesichts.
    Aber wie gehe ich vor?
    Sie selbst müssen gar nichts tun. Wir benötigen Sie lediglich als Brennpunkt für unsere Energie. Es wird natürlich eine Belastung für Sie sein, aber ich bin überzeugt, daß Sie nichts zu befürchten haben. Mit Ihren besonderen Fähigkeiten können wir Henrietta ohne weiteres besiegen.
    Hm – ich bin da nicht so sicher. Ich meine, woher weiß ich, daß ich Ihnen vertrauen kann? All diese Geheimnisse um den Guru und Henrietta – ich bin völlig durchgedreht …
    Zeig ihr die Zusammenhänge, Peter! drängte die weibliche »Stimme«. Sie hat ein Recht darauf, alles zu erfahren.
    Er tat es, und ich erfuhr, wie Henrietta mich und Ananda für ihre schmutzige Spionagetätigkeit ausgenützt hatte – und daß sie mich aus dem Land bringen wollte, weil sie dachte, das schreckliche Geheimnis von Ablesons Virus sei immer noch in meinem Gehirn. Ich schäumte vor Wut.
    Los – fangen wir an!
    Tapferes Mädchen!
    Die Energie der beiden floß in mein Inneres und staute sich da wie in einer Batterie. Das ganze geschah blitzschnell. In meinem Gehirn öffneten sich Türen, von deren Existenz ich nichts geahnt hatte.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl. Ich war immer noch Katie Mackinnon, aber zugleich auch
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