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Die Prophezeiungen von Celestine

Die Prophezeiungen von Celestine

Titel: Die Prophezeiungen von Celestine
Autoren: James Redfield
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manifestieren?
    Ich streckte meine Beine noch ein wenig weiter unter den Vordersitz und atmete tief durch.
    Möglicherweise war dies ein nutzloses Unterfangen, ein schneller Trip nach Peru und retour. Geldver-schwendung vielleicht, doch ansonsten würde mir aus dieser Entscheidung wohl kein weiterer Schaden entstehen.
    Der Flieger setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und rollte hinaus auf die Startbahn. Ich schloß die Augen und gab mich einem leichten Schwindel hin, der einsetzte, als der Riesenjet die kritische Geschwindigkeit erreicht hatte, abhob und in eine dichte Wolkendecke eintauchte. Als wir die Flughöhe erreicht hatten, gelang es mir endlich, ein wenig zu entspannen, und wenig später war ich eingeschlafen.
    Nach dreißig oder vierzig Minuten wurde ich durch Turbulenzen geweckt und beschloß, die Waschräume aufzusuchen.
    Während ich mich durch die Sitzreihen kämpfte, bemerkte ich einen großgewachsenen Mann mit einer runden Brille, der in der Nähe des Ausgangs mit einer Stewardeß sprach. Er musterte mich scheinbar flüchtig und wandte sich dann wieder seiner
    Unterhaltung zu. Er hatte dunkelbraunes Haar und war nicht älter als fünfundvierzig. Einen Moment lang glaubte ich, ihn zu kennen, doch nachdem ich seine Gesichtszüge genauer in Augenschein genommen hatte, entschied ich, daß ich mich geirrt haben mußte.
    Im Vorbeigehen schnappte ich einen Fetzen der Unterhaltung auf.
    »Trotzdem noch einmal vielen Dank«, sagte der Mann. »Ich dachte nur, daß Sie vielleicht etwas von diesem Manuskript gehört hätten, so oft wie Sie nach Peru fliegen.« Er drehte sich um und ging in den vorderen Teil des Flugzeugs.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. War etwa von dem gleichen Manuskript die Rede? Ich schloß die Tür des Waschraumes hinter mir und überlegte, was zu tun sei. Ich neigte dazu, dem Vorfall keinerlei Bedeutung beizumessen, vermutlich war irgendein anderes Manuskript gemeint.
    So kehrte ich zu meinem Sitzplatz zurück und schloß wieder die Augen, froh darüber, den Vorfall abgeschrieben zu haben und den Mann nicht weiter belästigen zu müssen. Doch dann überkam mich wieder die Erregung, die ich am See gespürt hatte.
    Was, wenn dieser Mann tatsächlich Informationen über das Manuskript hatte? Ich würde es nie herausfinden, wenn ich ihn nicht fragte.
    Meine Entscheidung geriet noch ein paarmal ins Wanken, dann stand ich auf und begab mich in den vorderen Teil der Maschine, wo er etwa auf mittlerer Höhe saß. Direkt hinter ihm befand sich ein leerer Sitz. Ich ging wieder zu meinem Sitz zurück und ließ die Stewardeß wissen, daß ich meinen Sitzplatz wechseln würde, dann nahm ich meine Sachen und bezog den neuen Platz. Nach einigen Minuten tippte ich ihm von hinten auf die Schulter.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich. »Ich habe eben zu-fällig gehört, wie Sie ein Manuskript erwähnten.
    Handelt es sich dabei zufällig um eines, das gerade in Peru gefunden wurde?«
    Er sah mich zunächst überrascht, dann mißtrauisch an. »Ja, in der Tat«, gab er zögernd zu.
    Ich stellte mich vor und erklärte ihm, daß eine Bekannte von mir kürzlich aus Peru zurückgekehrt sei und mich von der Existenz der Schrift informiert hatte. Er entspannte sich sichtlich und stellte sich dann als Wayne Dobson vor, Professor an der Geschichtlichen Fakultät der Universität von New York.
    Im Laufe unserer Unterhaltung bemerkte ich den irritierten Blick meines Nachbarn, der seinen Sitz in Liegeposition gebracht hatte und versuchte zu schla -
    fen. »Haben Sie das Manuskript je zu Gesicht bekommen?« fragte ich den Professor.
    »Teile davon«, sagte er. »Und Sie?«
    »Nichts. Meine Bekannte hat mich allerdings mit der sogenannten Ersten Erkenntnis vertraut ge macht.«
    Mein Nachbar wechselte unbehaglich die Stellung.
    Dobson warf einen Blick in seine Richtung. »Entschuldigen Sie die Störung. Wäre es zuviel verlangt, wenn Sie den Sitzplatz mit mir tauschen?«
    »Nein«, sagte der Mann. »Im Gegenteil.«
    Wir traten alle in den Gang hinaus, dann quetschte ich mich ans Fenster, und Dobson nahm den Platz neben mir ein.
    »Erzählen Sie mir, was Sie über diese Erste Erkenntnis gehört haben«, sagte Dobson.
    Ich besann mich einen Moment und versuchte zu rekapitulieren, was ich davon behalten hatte. »Meiner Ansicht nach handelt es sich bei der Ersten Erkenntnis um das Bewußtsein darüber, daß jene seltsamen lebensverändernden Schicksalsfügungen Teil eines umgreifenderen Prozesses sind.«
    Das kam mir jetzt
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