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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers
Autoren: Simon Scarrow
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Porcius, und warum sollte ich mich auch nur im Entferntesten für ihn interessieren?«
    Verwundert über die Unwissenheit der beiden Armeeoffiziere schüttelte der Kellner den Kopf. »Also, er ist ja nur der beste Wagenlenker, der je für die Blauen gefahren ist! Er ist heute Nachmittag die Hauptattraktion. Lenkt seine Pferde, als wäre er mit Zügeln in der Hand geboren. Ich sage euch was«. Er beugte sich vor. »Wenn ihr auch nur etwas Geld für eine Wette übrig habt, kann ich euch eine gute Quote verschaffen.«
    »LasssieinRuhe«,knurrteeineStimmevomNachbartisch,undalsderMannsichdenbeidenCenturionenzuwandte,erkannteMacrodasGesichtdesWächtersausdemPalast.»PorciusisteinarroganterkleinerTrottel.Derhältsichnurfürgut.WennderKerlauchnureinwenigTalenthätte,würdeerfürdieGrünenfahren.Herr,spardirdeinGeld.SetzeesaufNepos.DerfährtfürdieGrünen.«
    »Nepos!« Der Kellner spuckte auf den Boden. Er betrachtete den Wächter mit Verachtung und der üblichen dumpfen Feindseligkeit, die glühende Anhänger von Wagenrennmannschaften einander vorbehielten. Dann marschierte er zum Tresen zurück und bedachte die beiden Centurionen noch mit einer letzten gemurmelten Bemerkung. »Ebenso gut könntet ihr euer Geld in die Cloaca Maxima spülen, wie auf dieses Arschloch Nepos zu wetten.«
    »Das habe ich gehört!«, rief der Wächter.
    »Wagenrennen«, sagte Cato leise. »Wenn irgendwas das Imperium einmal zu Fall bringt, dann sind das Wagenrennen.«
    Macro hörte nicht hin. Seine Augen waren auf den Wächter geheftet. Er wandte sich ihm zu und klopfte dem Mann auf die Schulter.
    »Hallo, mein Freund«, meinte er lächelnd. »Diese Wagenrennen – möchtest du einem Waffenbruder ein paar gute Tipps geben?«
    »Tipps?« Der Mann blickte sich nach den anderen Gästen um, aber keiner schien zuzuhören. »Ja. Ich habe einen Tipp für dich. Setze nicht auf diesen Drecksack Porcius.« Er tippte den Finger gegen die Nase. »Ich kenne mich aus und sage dir, Herr, Nepos ist dein Mann. Verwette ein paar Denarii auf ihn, dann wirst du deine Freude haben. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, Herr, ich muss weg.« Er schob seinen Stuhl quietschend über die Fliesen zurück, stand schwankend auf, steuerte aus der Taverne hinaus und verlor sich sofort im Menschenstrom auf dem Forum.
    »Ich bezweifle, dass er es ohne Sturz zum Palast zurückschafft«, brummte Cato. »Trotzdem, ich wünschte, ich hätte seine Probleme.«
    Macro wandte sich wieder seinem Freund zu und suchte verzweifelt nach einem Trost für Cato, aber so etwas hatte ihm noch nie gelegen.
    »Das ist Pech, Junge.«
    »Pech?« Cato lachte bitter. »Oh, es ist besser als das. Ich meine, nach allem, was wir durchgemacht und für General Plautius getan haben, kannst du dir einer Sache sicher sein: Dieser Drecksack von Patrizier wird dafür sorgen, dass ich abserviert werde. Darauf kannst du ohne Weiteres wetten. Nur um sicherzugehen, dass sein glänzender Ruf als einer, der hart durchgreift, keinen Knacks bekommt. Und der Kaiserliche Sekretär wird ihn unterstützen.«
    »Er empfiehlt vielleicht eine Begnadigung«, schlug Macro vor.
    Cato starrte ihn an. »Oder vielleicht auch nicht. Aber so oder so, vergisst du nicht etwas?«
    »Ach ja?«
    »Du bist ebenfalls bedroht. Was, wenn der General beschließt, dass er dich wegen des Todes von Centurio Maximus drankriegen will?«
    »Das wird er wohl nicht tun. Es gibt keinerlei Beweise, die mich mit seinem Tod in Verbindung bringen. Da sind nur ein paar Gerüchte, von einer Handvoll Idioten in Umlauf gesetzt, die nicht akzeptieren wollen, dass er vom Feind getötet worden ist. Das macht mir keine Sorgen, wirklich nicht. Sorgen mache ich mir um dich.« Er schaute verlegen weg, und sein Blick fiel auf seinen Geldbeutel, der sicher an seinem Gürtel festgebunden war. »Aber am allermeisten mache ich mir Sorgen, weil wir pleite sind, und wenn nicht bald etwas von dem ausstehenden Sold bei uns ankommt, werden wir in ein paar Tagen sehr hungrig sein. Und dann, sobald die Miete für den nächsten Monat fällig wird, sitzen wir verdammt nochmal auf der Straße. Alles in allem sieht es nicht allzu gut aus, Cato, mein Junge.«
    »Nein.«
    »Wir sollten also besser etwas unternehmen.«
    »Wie zum Beispiel?«
    Macro lächelte und beugte sich über den Tisch vor. »Wie zum Beispiel, dass wir diesen Tipp nutzen und zum Circus Maximus gehen.«
    »Bist du verrückt? Wir sind bei unseren letzten paar Münzen angelangt, und die willst du bei den
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