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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer
Autoren: Margot Berger
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»Nelly? Hol vorsichtshalber Jette. Sie soll alle Beweisstücke sammeln und mitnehmen. Lippenstift, Ohrring..., was ihr gefunden habt. Ich hoffe, dein Vater ruft nicht die Polizei. Versuch alles, um ihn daran zu hindern.«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt«, versprach Nelly. »Glaubst du, deine Mutter macht meinen Leon wieder gesund?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, sagte Lea.
    Klara verdrehte die Augen. »Gift nehmen«, formte sie vorwurfsvoll mit stummen Lippen und tippte sich gegen die Stirn.
    »Ich wollte sagen, natürlich macht meine Mutter Leon gesund«, verbesserte sich Lea schnell. »Sie kennt sich super aus mit Hunden.«
    Genau zum Zeitpunkt des Telefongesprächs traf Leon in der Praxis von Meike Eichhorn ein. Niels Ingwersen hatte den schweren Hund auf einer gepolsterten Fitnessmatte von der Nordseestraße hergebracht, den ganzen Weg hatte er ihn auf seinen Armen getragen. Mit geschlossenen Augen lag der große Leonberger auf der Seite und rührte sich nicht.
    Niels hatte auf dem Friesenhof angerufen und den Notfall angekündigt.
    Vier Tierbesitzer aus Westerbüll saßen im Wartezimmer, als Niels die Tür mit dem Fuß aufstieß. Gaby Mewes, eine der Wartenden, stellte ihren Kaninchenkäfig ab und sprang auf. Sie öffnete die Tür, damit der Junge eintreten konnte. Jeder hier drinnen kannte den Sohn des Strandkorb-Vermieters und grüßte ihn.
    »Moin, Niels. Was ist mit eurem Leon passiert?«, fragte Gaby Mewes und betrachtete den schlafenden Hund. Sie wohnte bei Ingwersens um die Ecke, an der Deichstraße besaß sie eine kleine Ferienpension. »Wahrscheinlich vergiftet«, sagte Niels mit einem Kloß in der Kehle. Seinen treuen Begleiter so hilflos zu sehen, ging ihm näher, als er zugeben wollte. Er sah in die Runde und räusperte sich. »Kann ich vor euch rein?«
    Die Wartenden murmelten zustimmend. Frau Mewes machte die Tür zum Praxisraum auf.
    Niels trat ein und ließ die Matte mit dem bewusstlosen
    Leon behutsam auf den Behandlungstisch gleiten. Der Hund atmete flach.
    »Wann habt ihr ihn gefunden?«, fragte Meike Eichhorn sachlich.
    Niels war den Tränen nahe, das merkte sie sofort, darum wollte sie ihn nicht unnötig reden lassen. Sie fühlte Leons Puls - er ging schnell und war schwach.
    »Vor einer Stunde.«
    »Erbrechen? Durchfall?«
    »Nein.«
    »Sieht nach Schlafmitteln aus«, vermutete die Tierärztin, als sie Leon weiter untersucht hatte. »Vielleicht hat jemand Tabletten in Leberwurst versteckt und ihn damit gelockt. Aber ich kann dich beruhigen: Richtig schlecht steht es nicht um Leon. Scheint so, als ob er allein damit fertig wird - er muss nur ausschlafen.«
    Sie drehte sich zur Schrankwand um und wählte Arzneimittel aus. »Eine Magenspülung können wir Leon wohl ersparen. Ich gebe ihm eine Infusion, die den Kreislauf stützt.«
    Ihr Blick streifte die Schermaschine, die wieder an ihrem Platz lag. Meike Eichhorn seufzte, als sie an die abrasierten Haare ihrer Ferienmädchen dachte.
    »Hast du Zeit, Niels? Leon muss alle halbe Stunde anders gelagert werden - bis er aufwacht. Sonst staut sich das Blut.«
    Sie ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände. »Das war eine prima Idee, den Hund auf die dicke Polstermatte zu legen. Na, bei der DLRG seid ihr ja für Notfälle ausgebildet.«
    Gottlob geschah es so, wie Meike Eichhorn vorausgesagt hatte: Am nächsten Morgen war Leon fast der Alte. Jedenfalls konnte Niels den Hund bereits wieder zum Strand mitnehmen.

Helden auf Hufen
     

    Heftiger Nordostwind brachte am vorletzten Tag der Reiterferien brütend warme Luft mit. Schon morgens brannte die Sonne auf den Friesenhof, als die Mädchen ihre Pflegepferde putzten. Die dünnen T-Shirts klebten nach wenigen Minuten auf der Haut, so drückend war es. Aber niemand beklagte sich, dafür waren alle viel zu aufgeregt. Denn Markus Eichhorn hatte seiner wilden Truppe den Abschiedswunsch erfüllt: Ihr letzter Ausritt sollte heute mit Klara und Lea an den Strand führen. Ohne Begleitung eines Erwachsenen.
    Lange hatte er mit seiner Frau beraten, ob auch Charlotte mit reiten durfte. Da aber - nach ihrer Meinung - in den Ferien nichts Bedrohliches passiert war, gaben sie ihre Erlaubnis.
    Nach dem Frühstück brachen sie auf. Aufmerksam ritten die Mädchen hintereinander. Vorneweg Klara auf Muli, daneben Lea auf der Fjordiestute Flicka. Großherzig hatten die Schwestern ihre Friesen Magic und Luna heute abgetreten.
    Charlotte saß stolz auf Magic, Lisa auf Luna, Katharina auf Willem. Mit
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