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Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer

Titel: Die Pferde vom Friesenhof 02 - Wilde Jagd am Meer
Autoren: Margot Berger
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Strand hinter ihnen her, fällt im tiefen Sand zurück und muss Schlangenlinien fahren, um nicht in den Verwehungen stecken zu bleiben.
    »Schneller, Flicka!«, flüstert Lea atemlos. In ihrem Gesicht schmerzt der feine Sand wie Schleifpapier.
    »Renn, Muli!«, raunt Klara ihrem Maultier ins Ohr. Schon mischt sich das Pfeifen des Windes mit dem Rauschen der Brandung. Das Auto ist hinter den Strandkörben nicht mehr zu sehen.
    »Die sitzen garantiert im Sand fest!«, brüllt Charlotte. Wie ein Jockey steht sie vorgebeugt im Steigbügel, lehnt sich weit über Magics Hals. Mit gewaltigen Sätzen fegt der Friese voran. Nur noch wenige hunderte Meter trennen sie von dem Versteck. Wie riesige Baugerüste sehen die Pfahlbauten aus, errichtet aus mächtigen Stützbalken und Querstreben. Oben tragen sie kleine Hütten - früher waren hier Cafés -, die in dieser Höhe vor Hochwasser geschützt sind. Zwar ist der Unterbau weitgehend offen, aber was sich zwischen den Pfählen verbirgt, erkennt man von außen kaum - so dicht ist das Gewirr aus Balken und Treppenaufgängen.
    Geschafft! Keuchend parieren die Mädchen ihre Pferde vor den Pfahlbauten zum Schritt durch und husten sich den Sand aus den Kehlen.
    Die Pferde scheuen vor den schmalen Durchgängen, sie wollen nicht hinein.
    »Schnell, absteigen und Pferde führen!«, ordnet Klara an. Unruhig schaut sie zurück. Kommen die Entführer am Ende doch nach? »Zwei oder drei passen in jeden Pfahlbau. Los, los!«
    Widerstrebend lassen sich die Pferde am Zügel unter die bergenden Holzgerüste ziehen.
    Lea, Klara und Charlotte suchen im ersten Pfahlbau Unterschlupf. Mit Mühe passen sie mit ihren Tieren zwischen die Ansammlung von Stelzen.
    Mit zitternden Fingern streicht Charlotte Magic über die Nase. »Die haben mich garantiert die ganze Zeit beobachtet«, sagt sie. »Woher wussten die sonst, dass wir heute an den Strand reiten wollten?«
    Über ihnen ächzen und knarren die Balken. Schaudernd starrt Charlotte nach oben. Unter ihrer Nordseebräune ist sie fahl geworden. »Wie sollten wir darauf kommen, dass gleich zwei Leute hinter mir her sind?«
    Die Vierbeiner sind in Alarmstimmung. Wind heult um die Pfähle und treibt Sandfahnen durch das Bauwerk. Die Tiere stellen die Ohren auf und nehmen die fremde Umgebung mit hochgereckten Köpfen wahr.
    Klara sieht blass aus. Der Schreck sitzt ihr mächtig in den Gliedern.
    »Wir müssen hier weg, ganz schnell. Und diesmal sofort zur Polizei«, sagt sie. »Zu blöd, dass ich mein Handy vergessen habe.«
    Beklommen nicken Lea und Charlotte. Wer konnte aber auch damit rechnen, dass sich die Sache derart zuspitzen würde?
    Lea übergibt Klara Flickas Zügel, tastet sich durch das Gewirr der ausgebleichten Holzpfähle zu den äußeren Querstreben und späht über den Strand. »Ich sehe nichts«, stellt sie erleichtert fest. »Die Luft ist rein. Wir können losreiten, glaube ich. Lasst uns auf kürzestem Weg zurück zum ...« Weiter kommt sie nicht.
    Plötzlich ertönt hinter ihnen ein gellender Aufschrei von Charlotte, dann hört man nur noch halb erstickte Laute. Erschreckt schnauben die Pferde.Voller Erregung drängen Flicka und Muli zu einem der Durchgänge.
    Lea und Klara wirbeln herum. Sie sehen gerade noch, wie der Mann im Karohemd Charlotte den Mund zuhält und sie nach draußen zerrt. Im selben Moment entdeckt
    Lea das silberne Auto hinter einigen verlassenen Strandkörben.
    Schon hat der Entführer Charlotte bis zum Wagen geschleppt. Die blonde Frau packt sie an den Reitstiefeln. Mit vereinten Kräften heben sie das Mädchen in den Kofferraum. Von Panik ergriffen schlägt Charlotte um sich, boxt blindlings nach allen Seiten, sodass die Haube nicht zu schließen ist.
    »Verflixte Göre, sollen wir dir die Arme brechen?«, schreit der Mann sie an.
    Erbarmungslos drückt er Charlotte auf den Boden und wirft die Kofferraumklappe zu. In aller Eile rennt er um den Wagen herum und will einsteigen. Doch dazu kommt er nicht mehr.
    Wie eine Furie stürmt Magic aus seinem Versteck im Holzgerüst. Der Sand stiebt nach allen Seiten, als der mächtige Friese auf das Auto zu galoppiert. Wild fliegt seine Mähne.
    Vor dem Kidnapper stoppt Magic. Er stellt sich auf die Hinterbeine, bäumt sich vor dem Entführer auf und droht mit den Vorderhufen. Seine schweren Hufeisen blitzen furchterregend in der Sonne.
    Schützend reißt der Mann seine Unterarme vors Gesicht und duckt sich. Hastig weicht er einige Schritte zurück. Da schnellen aus dem zweiten
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