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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks
Autoren: Michael Peinkofer
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seine Arme. Gleichzeitig brandete ringsum tosender Jubel auf, in den nicht nur Nestor und Quia, sondern sogar Balbok und Rammar einfielen – Letzterer allerdings nur, solange er sich unbeobachtet fühlte, danach verfiel er wieder in die alte Misslaune.
    Einen endlos scheinenden Moment lagen König und Königin einander in den Armen, schienen alles um sich herum zu vergessen. Sie küssten sich lang und innig, und erst nach einer ganzen Weile lösten sie sich voneinander.
    »Alannah«, flüsterte Corwyn. »Ich glaubte, dich für immer verloren zu haben.«
    »Verzeih, Geliebter, dass ich dir das alles antun musste«, erwiderte sie flüsternd.
    »Was meinst du damit?« Das eine Auge Corwyns blickte sie prüfend an.
    »Das erzähle ich dir später.« Sie lächelte. »Fürs Erste bin ich nur glücklich, dass du unversehrt bist.«
    »So wie ich dankbar dafür bin, dich lebend wiederzusehen«, erwiderte er, und erneut umarmten sie einander und küssten sich.
    »Mal wieder typisch«, knurrte jemand neben ihnen – es war kein anderer als Rammar, der eine verdrießliche Miene zeigte. »Habt ihr beide nichts Besseres zu tun? Immerhin wären wir um ein Haar getötet worden und …«
    Der dicke Ork verstummte, als Alannah ihn anschaute und er den Kristall erblickte, der an einer ledernen Schnur vor ihrer Brust hing.
    »W-woher hast du den?«, fragte er verblüfft.
    »Aus dem Tempel von Shakara«, antwortete sie. »Es ist ein Kristall aus Ewigem Eis.«
    »Schmarren«, raunzte Rammar aufgebracht. »Ich habe dieses Ding schon mal gesehen, aber da hing es um den Hals eines einohrigen Ork, den Balbok und ich …«
    »… in Sundaril getroffen haben«, brachte die Elfin den Satz zu Ende. »Ich weiß.«
    »D-du kennst ihn?«
    »Sein Name ist Ankluas, und er hat euch von Sundaril bis in die Stadt des Feindes begleitet – bis eure Wege sich trennten und er loszog, um sich dem Herrscher von Kal Anar zu stellen.«
    »Das stimmt«, murrte Rammar verblüfft. »Woher weißt du das alles? Bist du ihm begegnet?«
    »Gewissermaßen ja.«
    »Was soll das heißen – gewissermaßen?« Der dicke Ork war sichtlich verwirrt. »Bist du ihm nun begegnet oder nicht? Und was ist aus ihm geworden, verdammt noch mal?«
    »Ich glaube, ich weiß es«, meldete sich Balbok leise zu Wort.
    »Was weißt du?«, schnauzte ihn sein Bruder an.
    »Was aus Ankluas geworden ist.«
    »Ach ja?«
    »Nun«, druckste Balbok herum, »es könnte doch sein, dass die … äh, die Elfin … äh, die Elfin es selbst gewesen ist. Das sie sich lediglich in einen Ork verwandelt hatte und …«
    »Was?« Rammar schaute ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Willst du behaupten, dass eine Elfin in der Lage wäre, sich in einen Ork zu verwandeln, in einen Sohn der Modermark?«
    »Könnte doch sein, oder?«
    »Also wirklich!« Rammar wusste nicht, was er auf eine solche Dummheit erwidern sollte, und sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Heiterkeit und Blutrausch. »Das ist der größte Blödsinn, den du je von dir gegeben hast!«, wetterte er schließlich drauflos. »Wie soll eine Elfin in der Lage sein, sich in einen Ork zu verwandeln, noch dazu in einen, der …«
    »Dein Bruder hat recht, Rammar«, sagte Alannah unvermittelt, und sie bediente sich dabei nicht nur des Orkischen, sondern verstellte auch noch ihre Stimme, sodass sie wie die eines gewissen Unholds klang. Eines Unholds mit nur einem Ohr …
    Rammar hielt in seiner Schimpftirade inne und schaute sie zweifelnd an. »A-Ankluas?«, fragte er.
    »Bisweilen«, gab sie lächelnd zurück. »Aber weil du's bist, darfst du mich auch bei meinem richtigen Namen nennen. Ich heiße Alannah.«
    »Ich … äh …«
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Corwyn verwundert. »Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?«
    »Allerdings, Kopfgeldjäger«, stöhnte Rammar. »Deine Frau ist das raffinierteste, gerissenste und mit großem Abstand ausgebuffteste Weib, das mir je untergekommen ist!«
    »Das ist hoffentlich ein Kompliment?«, fragte Alannah.
    »Das kannst du nehmen, wie du willst«, erwiderte Rammar und griff sich an die faltige Stirn, als ihm so manches klar wurde. »D-dann bist du gar kein ochgurash …«
    »Deine Orkkenntnis ist erstaunlich«, sagte Alannah mit leisem Spott. »Nur gut, dass du keine Vorurteile hast.«
    »Wieso Vorurteile?« Rammar kam sich ziemlich dämlich vor. »Alles, was mir über die ochgurash'hai zu Ohren gekommen ist, entspricht voll und ganz der – Ana!«
    Rammar brach mitten im
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