Die orangefarbene Maske - Kommissar Kugelblitz ; 2

schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!

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Bahnsteig dreizehn
    Kugelblitz muss wegen eines dringenden Falles nach Frankfurt reisen. Es bleibt ihm nicht einmal Zeit zum Mittagessen. Daher hat er sich am Bahnhofskiosk ein Pfund Äpfel gekauft und die Abendzeitung als „Nachtisch“. So spart er sich das Essen im Speisewagen, und das Lesen der Zeitung ist, wie jeder weiß, nicht so nahrhaft wie ein Eisbecher.
    Kugelblitz hat nur einen kleinen Koffer. Dazu die Aktentasche und die Plastiktüte. Es ist kalt, und der Lautsprecher meldet, dass der ICE nach Frankfurt 15 Minuten Verspätung hat. Kugelblitz schlägt den Mantelkragen hoch und reibt sich die Hände. 15 Minuten. Das ist ganz schön lang auf einem kalten, zugigen Bahnsteig. Er geht neben seinem Gepäck hin und her, um sich warm zu laufen. Als er auf den Boden sieht, zuckt er zusammen.

    „Die Aktentasche! Wo ist meine Aktentasche?“, ruft er halblaut.
    „Vor einer Minute stand sie noch da neben dem Koffer! Und die Tüte mit den Äpfeln ist auch weg!“ Kugelblitz sieht sich überall um. Aber da ist keiner, der wegläuft. Auch auf der Treppe ist niemand zu sehen. Keiner hat den Bahnsteig verlassen, alle warten auf den verspäteten Zug.

    Also muss die Tasche noch irgendwo am Bahnsteig sein!
    Wäre Kugelblitz nicht so aufgeregt, würde er sie sicher entdecken.
    Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
     
Frage an alle Detektive, die gut beobachten können:
    Wo steckt das vermisste Gepäck?
    Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
    Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!

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Annas aufregender Dienstag
    Anna ist zwölf und ein sehr aufgewecktes Mädchen. Sie hat auch keine Probleme in der Schule. Heute aber ist alles schief gelaufen. Erst der Streit mit Nicole und dann die Fünf in Mathe!
    Missmutig schlurft Anna durch das Herbstlaub. Sie hat es nicht weit bis nach Hause. Obwohl sie heute eine Stunde früher Schluss hat als sonst, freut sie sich kein bisschen.
    Ihre Schritte werden immer langsamer.
    „Ach, heute ist auch noch Dienstag!“, murmelt sie enttäuscht. Das ist nämlich der Tag, an dem ihre Mutter immer in der Zahnarztpraxis von Dr. Bergeest aushilft.
    Da ist keiner zu Hause, bei dem man sich ausschimpfen kann. Anna kramt in ihrer Jackentasche nach dem Hausschlüssel.
    Als sie um die Ecke biegt, fällt ihr ein dunkelblauer VW-Kombi auf, der im Heckenweg steht. Nanu, da darf man doch gar nicht parken? Und das Gartentor ist offen! Instinktiv bleibt Anna stehen.
    Ihre Müdigkeit ist wie weggeblasen, die schlechte Laune vergessen. Hier stimmt etwas nicht! Die Balkontür oben lässt Mama nie offen! Und dann hält Anna die Luft an: Das Küchenfenster ist zerbrochen! Eine Hand mit schwarzem Handschuh wirft gerade einen Beutel durch das halb geöffnete Fenster. Es klirrt auf dem Rasen. Unser Silber! Das Familiensilber von Oma, auf das Mama so stolz ist!
    Hilfe, Hilfe! Einbrecher! Im ersten Moment will Anna schreien. Sie will auf das Haus zustürzen, den Dieb verjagen.
    Aber irgendwie machen ihre Stimme und ihre Beine nicht mit. Es ist wie im Traum, wenn man weglaufen will und wie festgeleimt ist.
    Und das ist gut so. Denn jetzt erscheint oben auf dem Balkon ein zweiter Mann.
     

     
    „Bist du fertig?“, ruft er halblaut.
    „Gleich!“, ertönt es von unten.
    „Das dauert schon viel zu lange!“, ruft der Mann von oben und klettert vom Balkon. Er ist mittelgroß, hat dunkle Haare und ist sehr gelenkig. Rasch sammelt er noch einige Gegenstände im Gras auf, die er wohl vorher heruntergeworfen hat. Dann läuft er zu dem blauen VW.
    Die Polizei! Ich muss die Polizei alarmieren!, überlegt Anna. Aber wie? Die Nachbarn sind nicht zu Hause. Das nächste Telefonhäuschen ist weit. Es ist besser, ich warte und gehe dann gleich ins Haus, überlegt sie.
    Jetzt kommt auch der zweite Mann heraus. Er klettert aus dem Küchenfenster. Er ist viel größer als der andere. Krauses blondes Haar kommt unter einer Schiebermütze zum Vorschein. Anna prägt sich jede Einzelheit ein. Der Mann stopft