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Die Odyssee des Captain Roadstrum

Die Odyssee des Captain Roadstrum

Titel: Die Odyssee des Captain Roadstrum
Autoren: R. A. Lafferty
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Namen der anderen werdet ihr im Laufe des Tages auch erfahren – falls ihr lange genug am Leben bleiben solltet. Aber jetzt kommt erst einmal zum Frühstück. Und haut richtig ’rein, Jungs! Ihr könnt mir glauben, daß ihr eure Kraft brauchen werdet.”
    „Nein, nein”, protestierte Roadstrum. „Wir müssen uns zuerst um unsere Raumschiffe kümmern. Wir müssen die Schäden feststellen und sie – wenn möglich – reparieren. Außerdem ziehen wir unsere eigene Bordverpflegung vor.”
    „Kleine-Kinder-Menschen, ihr solltet eure Fahrzeuge und alles andere lieber vergessen”, sagte Björn. „Mein kleiner Sohn wird sie richten. Er hat eine technische Ader. Und auch eure Rationen solltet ihr vergessen. Wenn die so winzige Typen wie euch produzieren, werdet ihr damit den heutigen Tag nicht überstehen. Wir sehen euch an, und wir sehen uns an, und wir lachen. Kommt und eßt, was wir essen. Ihr müßt ein wirklich großes Frühstück unserer Art essen, weil ihr später den Kampf eures Lebens kämpfen werdet, und wir wollen, daß ihr dabei fit seid.”
    „Warte, Björn”, schrie Roadstrum. „Laßt diesen riesigen Kerl mit seinen sieben Steinhämmern nicht an unsere Schiffe heran. Er wird alles zerschlagen und für immer zerstören. Ich muß ihn aufhalten …”
    Aber in der nächsten Sekunde strampelten Roadstrums Füße in der Luft, denn Björn hielt ihn am Kragen gepackt hoch.
    „Das ist kein riesiger Kerl, der da in dein Fahrzeug klettert, sondern mein kleiner Sohn Hondstarfer, und ich habe dir schon gesagt, daß er eine technische Ader hat. Er wird alle Schäden an euren Fahrzeugen reparieren. Ihr werdet inzwischen das größte Frühstück eures Lebens essen und dann den größten Kampf eures Lebens führen.”
    „Aber er wird mit diesen Steinhämmern die ganzen Instrumente zerschlagen!” protestierte Roadstrum lauthals.
    „Hast du kein Vertrauen zu mir?” rief der kleine Hondstarfer, der gerade in die erste der beiden Hornissen kletterte. „Hast du denn nicht gemerkt, daß einer meiner Hämmer mit feinem Leder überzogen ist? Ich gebrauche ihn für die Feinarbeiten. Mach’ dir also keine Sorgen. Entweder ich bringe eure Fahrzeuge wieder in Ordnung, oder eben nicht. Das ist doch völlig logisch. Ich bin der beste und einzige Mechaniker auf Wallhall, wie der Planet Lamos von den Ungebildeten genannt wird.”
    Ein Prachtjunge! Er mußte mindestens einen Meter größer sein als der große Roadstrum.
    „Jemand muß den jungen Narren aufhalten!” schrie Roadstrum, der immer noch im Griff Björns hing und mit den Beinen strampelte.
    „Wenn der unsere Hornissen anfaßt, sitzen wir für immer hier fest. Unternehmt doch etwas! Tötet ihn meinetwegen! Aber haltet ihn auf!”
    „Einer, der schon vor dem Frühstück tötet, hat den ganzen Vormittag über Pech”, zitierte Björn mit Kieselrasseln in der Kehle ein lokales Sprichwort. „Und ich würde es euch wirklich übelnehmen, wenn ihn jemand umbrächte. Er ist mein Junge, und ihr werdet ihn tun lassen, was er tun will. Ich bin sicher, daß er eure Fahrzeuge reparieren wird. Niemand kann besser als er Steine behauen oder Leder bearbeiten. Niemand kann einen Balken oder Träger so genau zuschneiden. Er ist der beste Mechaniker, den wir haben. Und nennt ihn nicht einen Narren! Glaubt ihr etwa, wir haben keine Gefühle, nur weil wir größer sind als ihr? Ach, da sind ja unsere Wagen. Jetzt auf zum großen Frühstück! Und eßt wie Männer, wenn ihr am Tisch sitzt.”
    Da seien die Wagen, hatte Björn gesagt. Die Wagen? Was waren das eigentlich für Fahrzeuge, die dort in knapp zehn Metern Höhe lautlos und flach heranschwebten? Wartet mal, das mußte eine Art Tarnung sein. Es konnten doch unmöglich echte Felsplatten sein, die mit einem oder mehreren Riesen besetzt durch die Luft glitten! Aber sie sahen wie richtige, riesige Steinplatten aus. Manche von ihnen hatten einen Durchmesser von zwanzig Metern, andere wieder nur ein Zehntel davon.
    Es gab Zehn-Mann- und Fünf-Mann- und Ein-Mann-Steinplatten, die flach über dem Boden durch die Luft glitten. Und als sie dicht vor ihnen landeten, sahen sie immer noch wie Steinplatten aus, und das waren sie auch.
    Aber wie konnten Steinplatten so schwer wie diese (und selbst die kleinsten waren so schwer, daß zwölf Mann sie nicht einmal einen Zentimeter heben konnten) ohne jeden Mechanismus oder Antrieb durch die Luft gleiten?
    „Wie ist das möglich, Matrose Bramble?” fragte Captain Roadstrum.
    „Es ist völlig
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