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Die Nonne und der Harem

Die Nonne und der Harem

Titel: Die Nonne und der Harem
Autoren: M. K. Bloemberg
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mit mir zu tun?«, fragte sie entwaffnend und Djamila lächelte wissend. »Ganz einfach. Ihr seid wunderschön und das erregt die Begierde eines ganz bestimmten Mannes«, sagte Djamila ebenso offen.
    Heloïse lachte auf. »Ich? Schön? Ich bitte Euch, niemand hat mich je angeschaut, als würde er mich begehren und das ist auch gut so, ich hätte ihm ein paar Maulschellen verpasst, dass es gescheppert hätte.«
    Schmunzelnd erwiderte Djamila »Ich denke nicht, dass es eine gute Idee wäre, unserem Herrn, dem Sultan, Maulschellen zu verpassen, Heloïse. Es mag sein, dass man Eure Schönheit unter der Nonnenkutte nicht gesehen hat, doch ich sage Euch: Ihr seid von ausgesuchter Schönheit, nicht nur unter Euresgleichen. Sondern hier seid Ihr etwas … Exotisches, blendend wie ein vom Himmel gefallener, weißhäutiger Engel, Euer Gesicht wie edles Porzellan, Eure Brüste …«
    »Das ist Unsinn«, keuchte Heloïse, bevor sie noch mehr hörte.
    Djamila schüttelte ernst den Kopf. »Unser Herrscher, der Sultan, besitzt alles, was Ihr hier seht, einschließlich uns. Und er hat befohlen, Euch … vorzubereiten, denn er ist an Euch interessiert, versteht Ihr?«
    Das Herz der Nonne begann heftig zu pochen. Erschreckt rief sie »Ihr habt den Befehl, mich in sein Bett zu treiben? Eher würde ich sterben. Sofort!«
    Ihre Betreuerin fasste sie beschwörend und schmerzhaft an den Schultern und schaute ihr intensiv in die Augen. »Heloïse, begreift Ihr nicht? Es gibt Frauen, die warten ihr Leben lang darauf und würden ihre Mutter verkaufen für eine solche Gelegenheit. Wenn Ihr zu einer der Frauen erwählt werdet, die in des Sultans Bett waren, dann gibt Euch dies große Macht. Wenn es Euch gelänge, ihm gar ein Kind zu schenken, dann wäre ich, wären alle Frauen hier Euch untertan!«
    Die Nonne schluckte. Es war definitiv eine Versuchung des Satans! Sie erkannte sein Muster sofort: auf der einen Seite die Rettung, die in Reichweite schien. Macht, Freiheiten, vielleicht eine Möglichkeit zur Flucht, in jedem Fall zu einem luxuriösen Leben. Auf der anderen Seite der Verrat an ihrem Glauben, an ihren Prinzipien und damit die Befleckung ihrer unsterblichen, christlichen Seele.
    »Natürlich müsstet Ihr Eurem christlichen Glauben abschwören und zum Islam übertreten«, flüsterte Djamila passend zu ihren Überlegungen und schlug damit den letzten Sargnagel in die Totenkiste, in der Heloïses Schicksal lag.
    »Niemals!«, hauchte sie. Ihr Blick war felsenfest und Djamila war zu weise und erfahren, um ihren Schützling zu diesem Zeitpunkt noch weiter zu bedrängen.
    »Ihr habt heute genug gesehen und solltet in Ruhe nachdenken«, beendete sie die Lektion und führte sie aus dem Raum. Mit leerem Blick ging Heloïse hinter Djamila, doch in ihrem Geist hallte es endlos wieder. »Nein, niemals!« Zu ihrem Entsetzen war die Vorstellung, ihren Glauben zu verraten, schlimmer als die Aussicht, im Bett des osmanischen Herrschers zu landen.

 

     
    D ie Wochen vergingen im Harem und Heloïse gewöhnte sich zu ihrem eigenen Erstaunen tatsächlich an die lustvollen Darbietungen, zu denen Djamila sie abholte. Teilweise waren sie sogar interessant, denn ein Abend bestand in der Darbietung eines Bauchtanzes, den die Haremsfrauen bis zur Perfektion beherrschten. Die anwesenden Männer waren Eunuchen, deren Lust im wahrsten Sinne des Wortes beschnitten war, da allen die Geschlechtsorgane entfernt worden waren. Statt drückender Gier lachten, klatschten und sangen sie zu den bauchtanzenden Frauen und Heloïse fühlte sich verzaubert von der exotischen Stimmung und der Gelöstheit des Augenblicks.
    Andere Abende jedoch nötigten ihr Disziplin auf angesichts abartiger Zurschaustellungen. Vom Geschlechtsverkehr in vielen Positionen über Frauen, die von mehreren Männer gleichzeitig genommen wurden, umgekehrt von drei Frauen, die einen Mann beglückten bis hin zu Frauen, die einander Lust bereiteten. Die Schulung wurde intensiviert. Sie wurde gezwungen, näher heranzutreten, sich alles genau anzusehen und die Männer und Frauen erklärten ihr, worin die Lust einer speziellen Stellung bestünde. Heloïse gab vor, entsetzt zu sein, doch allmählich stumpfte sie ab und fragte sich, ob nicht etwas an dem Gesagten wahr sein konnte. Diese Tatsache entsetzte sie jedoch erneut und am Ende war sie verwirrt wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
    In den Nächten wurde sie regelmäßig von Frauen besucht und hatte sie bislang die Liebkosungen passiv hingenommen, so
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