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Die Nirgendwojagd

Die Nirgendwojagd

Titel: Die Nirgendwojagd
Autoren: Jo Clayton
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Gesellschaft überhaupt von Individuen reden kann. Ich nehme an, man kann - sehen Sie sich das arme verdammte Vaad auf dem Band an. Wie auch immer. Sie haben echte Neutren die Vaada. Dies sind die Arbeiter und zugleich die große Masse der Bevölkerung. Die nächstgrößere Schicht umfaßt die Neutralisierten Weibchen - die Valaada. Die Anführerinnen. Sie halten auf den Welten alles in Gang. Intelligent und aggressiver als die Vaada. Dann die Männchen! Es gibt nur sehr wenige davon, vermutlich nicht mehr als zehn gleichzeitig auf einer Welt, verhätschelte Spielgefährten, mehr nicht. Schließlich
    die Königinnen - vollwertige Weibchen. Eierleger. Nur halbintelligent, wahnsinnig aggressiv, bevor sie gepaart werden, stockfaul danach, was jedoch gut so ist, denn sie verbringen schließlich den Großteil ihrer Zeit damit, Eier zu produzieren. Sehr kurze Lebensspanne. Nach wenig mehr als zwanzig Jahren bringen sie nur noch schadhafte Eier hervor. Eine Jugendliche wird gepaart und die alte Königin getötet. Die Königin auf Kavaakh steht kurz vor der Tötung.
    Die Kaavakhi-Haestavaada hatten nur zwei Königinnen im richtigen Alter. Eine davon haben sie nach Duvaks entsandt, doch ihre einzige andere Jugendliche im richtigen Alter würden sie niemals hergeben, nicht einmal, um das Leben ihrer Artgenossen auf Duvaks zu retten.”
    Aleytys verzog das Gesicht. „Das Leben zu retten?”
    „Ohne ihre Königin scheinen sich die Vaada einfach zusammenzurollen und zu verwesen. Die Valaada sind widerstandsfähiger, aber es gibt nicht sehr viele von ihnen, und sie können allein nicht eine ganze Welt in Gang halten. Wenn Duvaks nicht ziemlich bald eine Königin bekommt, dann haben die Tikh’asfour die Haestavaada wirklich verteufelt empfindlich getroffen. Deshalb wollen sie, daß ihnen jemand ihre Königin holt.”
    „Da sie nicht einfach selbst losziehen und sie aus dem Pfuhl herausholen, sieht das nach einer der gefährlichen Aktionen aus, die Sie anscheinend mit Vorliebe für mich reservieren.”
    Die strahlend blauen Augen schlossen sich. „Der Rat ist der Meinung, ich sollte die Jagd ablehnen.”
    „Und?”
    „Die Haestavaada haben speziell nach Ihnen verlangt, Lee. Ihr Ruhm breitet sich aus.”
    „Reden Sie weiter.”
    „Nirgendwo jedenfalls - ein lächerlicher Name für eine Welt, wenngleich treffend, nach all dem, was ich gehört habe - ist in den Zangaree-Pfuhl eingeschwenkt, was sie für weitere fünf oder sechs Monate wirkungsvoll von uns abschirmt - deshalb auch meine Anmerkung, wir hätten genügend Zeit, Ihre Implantate einzusetzen.
    Soviel ich weiß, gibt es keine Möglichkeit, diesen Planeten zu erreichen, solange er den Pfuhl durchquert. Weder für Sie noch für sonst irgend jemanden.” Haupt nahm die Fax-Folien auf und fächelte sich damit Luft zu. „Der letzte Bericht einer ferngelenkten Spionage-Sonde der Haestavaada besagt, daß sich zwei Tikh’asfour-Rudel am Rande des Pfuhls herumtreiben und sich die Zeit damit vertreiben, sich gegenseitig zu bekämpfen. Es werden jedoch mehr dort sein, wenn Nirgendwos Heraustauchen fällig ist.”
    „Soso. Ich glaube nicht, daß ich an den Rudeln vorbeikomme, und wenn ich es doch schaffen würde, mich an ihnen vorbeizumo-geln, dann könnte ich nicht landen. Noch etwas?”
    „Aasfresser.”
    „Sie machen Spaß.”
    „Tut mir leid, Lee. Sieht so aus, als seien sie hinter dem Rudel hergehechelt oder darauf gestoßen, als der Angriff begonnen hat. So oder so - Pech. Drei Schiffe sind auf Nirgendwo gelandet, unmittelbar bevor er sich in den Pfuhl hineingeschoben hat. Gott weiß, was die Kerle dort unten ohne benutzbares elektronisches Gerät anstellen. Aber was immer es auch ist - sie hatten drei Monate Zeit, sich darin zu üben.”
    „Aha.” Mit innerlich sprudelnder Belustigung sagte Aleytys:
    „Wenn ich diese Jagd also annehme, dann sollte ich mir wohl schon einmal Gedanken darüber machen, wie ich an einer kleinen Flotte vorbeikomme und dann auf einer Welt landen kann, auf der elektronisches Gerät aufs Geratewohl oder überhaupt nicht funktioniert; vorausgesetzt, mir fällt überhaupt eine Möglichkeit ein, auf Nirgendwo hinunterzukommen, bevor er aus dem Pfuhl heraustritt. Ich muß ein paar der bösartigsten und gerissensten Raubtiere überlisten oder besiegen, die hundert Welten nur hervorbringen konnten. Ich muß mich vor der heimischen Flora und Fauna in acht nehmen, und beide werden sich - wenn ich wie gewöhnlich Glück habe - als verdammt tödlich
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