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Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Die Nanokriege 4 - Die Flucht

Titel: Die Nanokriege 4 - Die Flucht
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Zwack
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kauerte sich neben ihr nieder.
    »Das ist so abgedroschen«, erwiderte Megan und lächelte.
    »So, gewöhnst du dich allmählich an die Ansicht?«, fragte Herzer. Die »Unterseite« des Schiffs war von der Erde abgewandt, und über ihnen waren nur Sterne zu sehen. Aber bei ihrer augenblicklichen Geschwindigkeit würde bald der Mond sichtbar werden.
    »Sieht recht gut aus«, meinte Megan und rutschte ein wenig zur Seite. Das Schiff begann zu rotieren, und Herzer holte schnell einen Handmagneten heraus und drückte ihn gegen die Schiffswand, um an Ort und Stelle zu bleiben. Das Schiff drehte sich auf seiner Achse, bis die Erde sichtbar wurde, und kam dann zum Stillstand.
    »Das war aber hübsch«, sagte Herzer vorsichtig. »Hast du das gemacht?«
    »Mutter und ich«, erwiderte Megan. »Wir machen das … zusammen.«
    »Na großartig«, lobte Herzer. »Hör zu, lass uns an eine Stelle gehen, wo ich mich wenigstens irgendwo festhalten kann.«

    »Ich muss hier draußen sein«, sagte Megan mit einer Stimme, die klang, als befände sie sich in Trance.
    »Schön«, erwiderte Herzer und legte ihr die Hand auf den Arm. »Nicht weit von hier ist eine Andockbucht. Dort können wir uns hinsetzen, und du kannst dann das tun … was immer du tust.«
    »Warte«, sagte Megan, immer noch wie in Trance. »Da, schau.«
    Herzer bemerkte, dass die … Form … der Fluoreszenz sich verändert hatte. Vorher war das Leuchten wie eine zigarrenförmige Schicht gewesen, die das Schiff in einem Abstand von etwa siebzig Metern umhüllte. Jetzt hatte sich das Leuchten »unten« und »oben« abgeflacht und sich nach beiden Seiten ausgeweitet. Es bildete jetzt …
    »Sind das Flügel?«, fragte Herzer ungläubig und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das gespenstische Schimmern.
    »Ja«, erklärte Megan, erhob sich vorsichtig und streckte die Hand aus. »Ich brauche den Schild ohnehin, um zu verhindern, dass das Schiff sich auflöst. Aber mit den Flügeln kann ich unsere Geschwindigkeit steigern, indem ich uns immer wieder von der Atmosphäre abprallen lasse. Zumindest hat Mutter mir das so erklärt.«
    »Vielleicht sollten wir es einfach sich auflösen lassen«, gab Herzer zu bedenken. »Wenn es in der oberen Atmosphäre in Stücke ginge, würde es die Erde nicht zerstören.«
    »Ich würde es aber entschieden vorziehen, in einem Stück nach Hause zu kommen«, wandte Megan ein. »Ich denke, ich schaffe es, das Schiff und uns intakt auf den Boden zu bringen. Wusstest du das nicht?«
    »Nein«, gab Herzer zu.
    »Was zum Teufel hast du dann hier zu suchen?«, fragte Megan ärgerlich.
    »Wo du hingehst …«, wiederholte Herzer. »Wenn du vorhattest, Selbstmord zu begehen, indem du dieses Ding runterbringst,
dann hatte ich vor, bei dir zu sein. Und dann hatte ich mir überlegt, dass du möglicherweise einen Plan zum Überleben haben würdest. Ich hielt das allerdings für recht unwahrscheinlich. «
    »Nun ja, Mutter hat einen solchen Plan«, seufzte Megan. »Aber ich glaube, es wird ziemlich mühsam werden. Wir werden etwa zehn Stunden im Orbit sein.«
    »So lange werden unsere Anzüge nicht halten«, wandte Herzer ein.
    »Im Maschinenraum sind Ersatzflaschen«, sagte Megan. »Wenn das Schiff nicht gerade einen nahen Durchflug macht, kann ich meine Konzentration etwas lockern. Dann genügt leichte Steuerung.«
    Herzer schob sie in den Andockring, dessen Rand eine brauchbare Lehne abgab, und ließ sich neben ihr nieder.
    »Hübscher Anblick«, sagte er, als die Erde an ihnen vorbeiglitt.
    »Sieht mir nach einem Hurrikan im Po’ele aus«, sagte Megan und deutete darauf.
    »Aus irgendeinem Grund nennt man die dort Taifun«, korrigierte Herzer. »Wie geht’s dir denn?«
    »Gut«, erwiderte Megan. »Wir sind jetzt wieder auf Kurs nach draußen. Wir werden über den geosynchronen Orbit hinausfliegen und dann wieder umkehren. Das werden wir etwa ein halbes Dutzend Mal machen, bis wir schließlich auf engem Orbit sind. Wenn wir dann runtergehen, werde ich sehr beschäftigt sein.«
    »Und du willst das wirklich alles von hier draußen machen? «, fragte Herzer.
    »Ja.« Dabei ließ Megan es bewenden.
     
    »Du willst mir also sagen, dass ich die letzten drei Jahre ein Diener der Dunkelheit war?«, fragte Sildoniel.
    »Ja«, erwiderte Tur-uck.

    »Und wir befinden uns in einem Treibstoffshuttle, der in Kürze auf die Erde stürzen wird?«
    »Ja«, sagte Tur-uck. Er hatte sein Schwert auf den einarmigen Elf gerichtet, aber das verdammte Ding erholte sich
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