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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau
Autoren: Sanne Hipp
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gemeinsam hinüber zur Kantine. Sie hatten mit der Köchin einen Termin vereinbart, um das Büffet zu planen.
    Inge nahm Jackie sofort in den Arm, kaum dass sie eingetroffen war. „Meine Jackie. Mensch, das freut mich ja.“ Sie drückte sie so fest, dass Jackie sich lachend befreien musste.
    „Bring mich nicht um. Ich will meine Hochzeit noch erleben.“
    „Ja“, sagte Inge, und mit Verwunderung traf ihr Blick auf Alex, „ja, das hätte ich nicht gedacht, wenn ich ehrlich bin.“
    Alex fragte nicht nach, warum, es war auch nicht nötig. Inge sagte es von sich aus.
    „Ich hab ja immer darauf gewartet, dass Sie und der Herr Geschäftsführer etwas miteinander anfangen.“
    „Ach ja?“, war alles, was Alex darauf sagen konnte. Warum nahm das jeder an? Weil er nicht verheiratet war und sie miteinander zum Mittagessen gingen? Reichte so etwas schon für diese Annahme?
    „Wissen Sie, ich hab Sie immer so eingeschätzt … Nun, Sie sind eben ganz die Chefin ... und Jackie ist so ganz anders als Sie …“ Inge winkte ab, als sie merkte, dass sie sich in Einzelheiten verzettelte. „Auf jeden Fall freut es mich riesig und ich mach Ihnen das beste Büffet aller Zeiten.“ Um ihre Worte zu verstärken, klatschte sie in die Hände, als könne sie es kaum erwarten, damit zu beginnen.
    Sie setzten sich alle drei in ihr Büro und Inge machte ihnen einen Vorschlag nach dem anderen. Alex war von allem begeistert, Jackie ebenso. Sie überließen es letztendlich der Köchin, alles zusammenzustellen und legten sich lediglich auf zirka einhundert Gäste fest.
    Inge meinte abschließend: „Auf zwanzig mehr oder weniger kommt es nicht an.“
    Sie verließen die Kantine mit einem wirklich guten Gefühl. Alex wunderte sich wieder über sich selbst. So etwas hätte sie früher nie gemacht. Berufliches und Privates waren hier nicht mehr auseinanderzuhalten, und sie musste sich eingestehen: Es gefiel ihr.
     
    Die Mitarbeiterinnen freuten sich über ihr gemeinsames Glück. Das konnte sie ganz deutlich wahrnehmen, als sie am nächsten Tag nach Wochen die Pflegestation wieder betrat. Sie musste immer noch an ihren Krücken gehen und es gab niemanden, der sie nicht freundlich angesprochen hätte und ihr alles Gute wünschte.
    Alex nahm an der Übergabe teil, die diesmal überraschend kurz ausfiel. Danach kam das Thema ziemlich schnell auf ihre geplanten Feierlichkeiten.
    „Es gibt auch griechische Spezialitäten“, entschied Aslan, in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. „Ich habe schon mit Inge gesprochen. Es gibt gute griechische Aufläufe und Fleisch und gefüllte Auberginen und … Ah, lass dich überraschen. Es wird lecker.“
    Alex war sich nicht sicher, ob Aslan sie selbst oder Jackie angesprochen hatte.
    „Und es gibt griechische Mokka“, bestimmt Aslan abschließend.
    Alex nahm schon an, das sei ihr letztes Wort in dieser Angelegenheit gewesen, als sie noch hinzufügte: „Und ich bin Trauzeuge. Das hab ich Jackie schon gesagt.“
    Alex wechselte einen schnellen Blick mit Jackie, diese saß ganz entspannt in der Ecke des Raums auf der Arbeitsfläche, entgegen der Hygienevorschrift, wie Alex nebenbei bemerkte, und warf ihr einen belustigten Blick zu. „Ich finde die Idee wirklich gut“, sagte sie und warf Alex noch einen Blick zu, diesmal einen eindringlichen.
    Diese erinnerte sich auch sofort wieder an ihr Versprechen, dass Jackie alles in bezug auf die Hochzeit entscheiden durfte, und nickte nur.
    „Weißt du“, begann Aslan zu erklären, „ich war die Erste, die gemerkt hat, dass da etwas läuft mit Jackie und unserer Chefin und so … Ich hab’ ihr immer ins Gewissen geredet, dass es jetzt ernst ist. Aber es hat ja geklappt.“ Dann wandte sie sich direkt an ihre Wohnbereichsleitung. „Du hast dich geändert, Jackie. Hast Glück gehabt. Sonst hättest du was erleben können“, drohte sie mit deutlicher Geste.
    Wohlwollendes Lachen erfüllte den Raum, Alex nahm es mit Erleichterung wahr. Jeder kannte Aslan schließlich gut genug, um ihre Äußerungen bewerten zu können.
    Ja, Jackie hatte sich geändert. Das musste sie zugeben. Sie hatte den Mut gefunden, sich wirklich auf einen Menschen einzulassen, mit ihrer ganzen Geschichte, die sie mit sich herumtrug.
    Alex war furchtbar stolz auf sie. Ihre Partnerin hatte Mut bewiesen, das war nicht zu leugnen, sie war in der Tat eine taffe Frau. Alex sah zu ihr hinüber und ihre tiefblauen Augen erwiderten liebevoll ihren Blick.
    Es würde schon alles gut über
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