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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau
Autoren: Sanne Hipp
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Anteilnahme zeigen.
    „Bin ich doch, aber sie war weg. Wie vom Erdboden verschluckt.“
    „Hast du das Kennzeichen?“
    „Nein, hab ich nicht. Aber es war, wie gesagt, ein metallicfarbener Porsche Boxter mit weinroten Ledersitzen.“
    „Ah, eine sportliche Frau. Die würde aber zu dir passen, was?“, lachte Ritschie. „Wie hat sie denn ausgesehen?“, fragte sie mit wirklichem Interesse.
    „Hübsch. Wirklich hübsch“, sagte Jackie und nahm einen Schluck aus ihrem Bierglas, „eine Frau wie aus dem Modekatalog.“
    „Seit wann gefällt dir denn so was?“, fragte Klaus verblüfft.
    Jackie zuckte mit den Schultern.
    „Keine Ahnung. Ist mir ja erst aufgegangen, als sie schon wieder weg war. Aber die Frau hatte was, echt! Und nett war sie auch“, seufzte sie. „Wesentlich netter als ich. Sie hatte sich wirklich bemüht. Nur ich war unmöglich.“
    Klaus war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Jackie schien sich sonst nicht allzu viel Gedanken über ihre bisherigen Frauen zu machen. Es waren immer Gelegenheitsbekanntschaften gewesen, Frauen aus der Szene, zufällige Begegnungen, kurzweilig und nie sonderlich ernsthaft. Er konnte sich die vielen Namen von Jackies Verflossenen gar nicht mehr merken. Es waren Künstlerinnen darunter gewesen, Handwerkerinnen, ab und zu auch mal eine Studentin.
    Ritschie hob ihr Bierglas und stieß mit ihr an. „Auf dein Wohl, Jackie. Ich hoffe, du begegnest ihr wieder.“
    Falls Jackie gedacht hatte, sie könne sich hier ablenken, hatte sie sich getäuscht. Jetzt waren sie alle bei diesem Thema.
    „Weißt du eigentlich“, sagte sie zu der Barkeeperin, „dass man nur einmal im Leben die Chance bekommt, seiner Traumfrau über den Weg zu laufen?“
    Ritschie lachte laut auf. „Und du meinst, sie wäre es gewesen, Jackie? Deine Traumfrau?“
    „Vielleicht! Dann hätte ich diese Chance heute vertan.“
    Ritschie amüsierte sich. Schließlich kannte sie Jackie schon einige Jahre. Sie konnte ein herzhaftes Lachen nicht unterdrücken. „Mach dir mal nicht zuviel Sorgen“, tröstete sie Jackie gutmütig, „man trifft sich immer zweimal im Leben. Du wirst sehen, falls es so sein sollte, kreuzen sich eure Wege wieder.“
    „Es hat sich noch nie eine Frau von so einem Kaliber für mich interessiert. Aber ich war so verdammt genervt. Meinst du ich habe sie verschreckt?“
    „Du kannst manchmal schon ganz schön temperamentvoll sein“, warf Klaus ein, mit einem schiefen Lächeln, „aber wahrscheinlich ist es genau das, was die Frauen an dir lieben.“ Er legte ihr besänftigend seinen Arm um ihre Schultern, wollte ihr nicht noch mehr zusetzen und wechselte das Thema. „Hat euer Zentrum eigentlich schon einen neuen Chef?“
    „Nein, immer noch nicht“, stöhnte Jackie, „aber es hat schon ein paar Vorstellungsgespräche gegeben. Muss diesmal auch was Gescheites dabei gewesen sein, hat mir Ina vom Personalbüro gesagt.“
    „Wäre ja gut, wenn ihr mal jemanden Kompetentes bekommen würdet, nach den Luschen in letzter Zeit.“
    „Ja, das stimmt. Der letzte Leiter hat den Haushaltsplan in ein Minus von über einer Million getrieben.“
    „Was?“, staunte Klaus. „Woher weißt du das?“
    „Auch von Ina. Sie sitzt ja mit im Gremium. Aber behalt es für dich, ja?“
    Klaus schüttelte den Kopf.
    „Ich konnte es auch kaum glauben. Und unsereins bekommt schon eine Abmahnung, wenn wir uns von dem Essen der Bewohner etwas nehmen, auch wenn es übrig geblieben ist und sonst weggeworfen würde“, sagte Jackie frustriert.
    „So ist das Leben. Wenn du erst mal oben bist, kannst du dir halt mehr erlauben.“
    Klaus zog eine Grimasse, zuckte mit den Schultern.
    Jackie sah auf die Uhr, seufzte auf. „Ich muss los. Ich hab’ morgen Frühdienst.“
    Sie zahlten und machten sich auf den Weg nach Hause.
    „Ich glaube, ich fahr die Strecke jetzt öfter“, sagte Jackie beim Hinausgehen zu Klaus, „vielleicht seh ich sie ja wieder.“
    Klaus brauchte etwas Zeit um zu verstehen, dass Jackie immer noch von dieser Frau im grauen Porsche sprach. „Du kannst es ja zumindest versuchen.“
     

Kapitel 3
    Alex war überwältigt. Es war ein wirklich süßes Haus, das friedlich und einladend vor ihr lag, umgeben von wenigen Gebäuden desselben Stils, eingebettet in saftiges Grün und einem idyllischen kleinen Bach, der an ihr Grundstück grenzte und daran vorbei plätscherte.
    Sie fuhren über den Bach hinüber in den Hof. Alex beeilte sich auszusteigen. Eine grau weiße Katze kam
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