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Die Nacht von Granada

Die Nacht von Granada

Titel: Die Nacht von Granada
Autoren: Brigitte Riebe
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der Folge in die abgelegene Bergregion der Alpujarras zurück.
    31. März 1492
    Königin Isabella und König Ferdinand erlassen das »Alhambra-Edikt«. Es weist alle Juden aus Spanien aus, die sich bis zum 31. Juli 1492 nicht taufen lassen wollen. Rund 150.000 Juden wandern daraufhin aus. Rund 50.000 treten zum katholischen Glauben über.
    1499
    Ende des Jahres werden vom Erzbischof von Toledo Francisco Jiménez de Cisneros angeregte Maßnahmen zur »Maurenmissionierung« ergriffen. Im Dezember werden in Granada Zwangstaufen durchgeführt. In einer öffentlichen Bücherverbrennung verglühen Tausende kostbarer arabischer Schriften in den Flammen.
    1500
    In den Alpujarras kommt es zu Aufständen der dort lebenden Mauren gegen ihre religiöse Unterdrückung.
    1501
    Das Edikt vom 20. Juli untersagt den Moriskos (getaufte Mauren) von Granada den Umgang mit noch nicht getauften Mauren, um einen »Rückfall« in die angestammte Religion zu verhindern.
    1502
    Ein Edikt der Katholischen Könige vom 12. Februar weist alle Mauren an, sich bis Ende April taufen zu lassen oder das Land bis dahin zu verlassen. Rund eine Million spanischer Mauren lässt sich taufen und steht fortan unter besonderer Beobachtung der Inquisition. 300.000 Mauren wandern aus, vor allem nach Nordafrika.
    1568/1569
    In den Alpujarras kommt es zu einem Aufstand der Morisken. Ursache waren die Maßnahmen zur Unterdrückung der maurischen Kultur in Spanien, die König Philipp II. angeordnet hatte.
    1570–1571
    Nach der endgültigen Niederschlagung des Aufstands von 1568/1569 werden die verbliebenen Morisken auf verschiedene Gebiete Spaniens zwangsumgesiedelt.
    1609
    Ein Edikt von König Philipp III. beschließt, die Morisken endgültig aus Spanien auszuweisen. Rund 300.000 Morisken müssen in den folgenden Jahren das Land verlassen.
    Um 1614
    Die endgültige Vertreibung der Morisken aus Spanien ist weitgehend abgeschlossen.

Glossar
    Albaycín
    Das älteste Stadtviertel von Granada, in dem vor allem Mauren lebten. Es liegt an einem Hügel gegenüber der >> Alhambra, von der es durch den Fluss Darro getrennt ist.
    Alcazaba
    Die eigentliche Festung und das älteste Bauwerk der >> Alhambra mit einem mächtigen Turm hoch über Granada. In ihren Gewölben befand sich der Kerker.
    Alhambra
    Die ummauerte Königsstadt der maurischen Herrscher von Granada mit Königspalast, Festung, einem Händler- und Handwerkerviertel und weithin berühmten Gartenanlagen. Nach der Vertreibung >> Boabdils 1492 nutzte das spanische Königspaar die Anlage.
    Alpujarras
    Südlich Granadas und hinter den hohen Gipfeln der Sierra Nevada liegt die Gebirgsregion der Alpujarras. In der abgelegenen wilden Landschaft mit ihren tief eingeschnittenen Tälern und fruchtbaren Hängen suchten nach 1492 zahlreiche Mauren Zuflucht.
    Babu’l-Ramla
    Der auch »Sandtor« genannte Zugang zu Granada; nahe des erzbischöflichen Palastes gelegen.
    Barett
    Mit einer Krempe versehene flache Kopf bedeckung, die vom 14. bis 16. Jahrhundert modern war und von Männern wie Frauen getragen wurde.
    Beschneidung
    Die teilweise oder völlige Entfernung der Vorhaut des Penis bei männlichen Säuglingen. Im Judentum aus religiösen Gründen bindende Pflicht, wird die Beschneidung im Islam verschiedentlich als Brauch ausgeübt.
    Blanco
    Eine Kleinmünze, die vom 14.–16. Jahrhundert in Spanien gebräuchlich war. Die weiße Farbe, nach der die Münze benannt wurde (blanca: »weiß«) kam von ihrem hohen Silberanteil.
    Blutstein
    Jaspis. Als Schmuckstein und zum Polieren verwendetes Mineral von schwarzgrauem und metallisch glänzendem Aussehen.
    Boabdil
    Muhammad XII., letzter Emir von Granada (* um 1459, † um 1533), wurde von den christlichen Bewohnern Spaniens »Boabdil« genannt. Nach der Eroberung Granadas durch Isabella und Ferdinand 1492 wurde Boabdil in die spanischen >> Alpujarras verbannt, 1494 ging er ins Exil nach Nordafrika.
    Bruche
    Mittelalterliches Beinkleid für Männer in der Art einer weiten Unterhose.
    Conversos
    Aus dem Islam zum christlichen Glauben übergetretene Muslime im Spanien zur Zeit der >> Reconquista.
    Derwisch
    Angehöriger eines religiösen islamischen Ordens. Derwische versuchen, Gott durch besondere geistige Übungen und d urch Askese näherzukommen. Musik und Tanz spielen dabei eine große Rolle.
    Djellaba
    Weites und bequemes knöchellanges Übergewand mit langen Ärmeln und häufig einer Kapuze. Ursprünglich die Kleidung von Wüstenvölkern wird sie bis heute von Muslimen,
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