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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte
Autoren: Raeanne Thayne
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in sein Handy, das er beinahe ebenso verabscheute wie Cisco del Norte. „Trotzdem, es gefällt mir nicht. Weiß er denn nicht, wie viel Arbeit wir haben? Anscheinend ist er schon zu lange weg und hat vergessen, wie es auf einer Ranch zugeht.“
    Wieder unterdrückte sie einen Seufzer. „Ich bin sicher, das weiß er noch, Burt. Aber er hat für ein paar Tage eine Unterkunft gesucht, und die Ranch liegt auf seinem Weg. Schließlich hat er noch einen Anteil an der Ranch, vergiss das nicht.“
    „Wie könnte ich“, murmelte Burt so verächtlich, dass Easton unwillkürlich lächeln musste.
    „Ich muss jetzt aufhören. Bitte fangt schon ohne mich an, ja? Ich komme, sobald ich kann.“
    Belle hatte angefangen zu weinen, und ihre blauen Augen schwammen in Tränen.
    „Okay, Schnuckelchen. Ich mache dir jetzt deine Flasche, und dann sehen wir mal nach Cisco.“
    Sie ging mit dem Baby auf dem Arm in die Küche, goss warmes Wasser in das Fläschchen und rührte Milchpulver hinein. Sie war froh, dass sie als Tante von Joey und Abby in den letzten Monaten ein bisschen Erfahrung mit Babys gesammelt hatte, sonst wäre sie mit Windelwechseln und Fläschchenmachen völlig überfordert gewesen.
    Sie prüfte die Temperatur und reichte Belle die Flasche, die mit ihren kleinen knubbeligen Händen energisch danach griff und zu saugen anfing. Mit ihrem süßen Mund, der sich um den Schnuller schloss, sah sie wie ein pausbäckiger Engel aus.
    Liebevoll drückte Easton das Baby etwas fester an sich.
    Drei Stunden schlief Cisco schon, und draußen wartete viel Arbeit auf Easton. Doch Belle im Arm versüßte ihr die Wartezeit erheblich.
    Durch das Baby waren Gefühle in ihr aufgewühlt worden, die sie normalerweise verdrängte.
    Sie ging mit dem Baby die Treppe hoch ins Kinderzimmer und legte es ins Bett. Dann nahm sie ihm behutsam die leer getrunkene Flasche aus dem Mund. Die Kleine machte noch ein paar Nuckelgeräusche und schlief dann fest ein.
    Während Easton das Baby zärtlich betrachtete, fragte sie sich, was wohl mit seiner Mutter passiert war. Cisco hatte nur erzählt, sie sei gestorben. Er hatte Belle als das Kind seines Freundes ausgegeben. Doch mit den schwarzen Locken und dem gebräunten Teint könnte sie auch seine Tochter sein.
    Easton riss sich vom Anblick des schlafenden Kindes los und stellte das Babyfon ein. Quinn hatte es installiert, damit er und Tess den kleinen Joey überall hören konnten, falls er aufwachte.
    Sie nahm das Empfangsgerät an sich und verließ das Zimmer. Vor Ciscos Tür blieb sie stehen und lauschte. Warum konnte sie dieses alberne Herzklopfen nicht unterdrücken, die Vorfreude, ihn bald wiederzusehen?
    Nachdem sie eine Weile vor der Tür gestanden hatte, traute sie sich endlich zu klopfen.
    Drinnen blieb es absolut still.
    Sie klopfte lauter, doch immer noch keine Antwort.
    Unentschlossen biss sie sich auf die Unterlippe. Normalerweise hatte Cisco einen leichten Schlaf. Jo hatte immer kopfschüttelnd bemerkt, er schlafe extra nicht fest, aus Angst, etwas zu verpassen.
    Unsicher umklammerte sie den Türknauf. Vielleicht war er gar nicht mehr da drin. Womöglich hatte er die Gelegenheit ergriffen, seinen Verpflichtungen zu entkommen, und war aus dem Fenster geklettert. Es wäre nicht das erste Mal, dass er den Ausgang über das Verandadach und am Ahornbaum hinunter genommen hätte.
    Nein, so viel Unverfrorenheit traute sie ihm nun doch nicht zu. Er war kein Mensch, der sich vor seiner Verantwortung drückte.
    „Cisco? Ist alles okay?“, rief sie mit lauter Stimme.
    Ihr war, als käme von drinnen ein Stöhnen. Sie lauschte angestrengt.
    Wieder hörte sie das leise Stöhnen, diesmal war es eindeutig. Sie runzelte die Stirn. Entweder hatte er einen Albtraum oder Schmerzen. Auf jeden Fall würde sie mal nachsehen müssen.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür und spähte ins abgedunkelte Zimmer.
    Er lag mit nacktem Oberkörper auf dem Bett, die Decke bis zur Hüfte hochgezogen. Um seine Taille war eine breite Bandage gewickelt, blendend weiß, bis auf einen kleinen roten Fleck in der Mitte.
    Sein Gesicht wirkte noch blasser als zuvor, und sie spürte förmlich die Hitze, die von ihm ausging. Beim Nähertreten stellte sie fest, dass sein Haar feucht von Schweiß war und ihm die Schweißperlen auf Stirn und Oberlippe standen.
    Als sie ihm die Hand auf die Stirn legte, merkte sie, dass er vor Fieber glühte. „Oh Cisco, was hast du bloß wieder angestellt?“, flüsterte sie erschrocken.
    Er murmelte ein
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