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Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)

Titel: Die Nacht - Del Toro, G: Nacht - Night Eternal (Bd. 3 The Strain Tril.)
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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so was wäre größer«, sagte Vasiliy.
    »Ich hab überhaupt nichts gedacht.« Ann sah den Kammerjäger aus ihren schmalen Augen an. »Das Ganze ist viel zu durchgeknallt, als dass es eine Falle sein könnte.«
    William – deutlich jünger als Ann, bekleidet mit einem zotteligen Wollpullover und ausgebeulten Jeans – hielt etwas Abstand und nahm die Hände nicht von seinem Gewehr. Die beiden Lampen lagen neben seinen Füßen auf dem Boden. Eine davon brannte noch und warf ein indirektes Licht auf Quinlan, der in seinem schwarzen Mantel wie Bela Lugosi in Dracula neben dem Jeep stand.
    »Wir wollen nichts von euch«, sagte Eph. »Nur eine Karte der Inseln und vielleicht ein Boot, um da hinzukommen, wo wir hinwollen.«
    »Und dann lasst ihr dieses Baby hier hochgehen?«
    Eph nickte. »Ja. Es wäre also am besten, wenn ihr diese Gegend hier rechtzeitig evakuiert.«
    »Wir leben überhaupt nicht hier«, sagte William.
    Zuerst warf Ann ihrem Gefährten einen zornigen Blick zu, als hätte er zuviel verraten, aber dann schien sie zu dem Entschluss zu kommen, dass man mit den Fremden offen reden konnte. »Wir leben stromabwärts auf den Inseln, wo die Wichser nicht hinkönnen. Da stehen noch einige Forts aus dem Unabhängigkeitskrieg, in denen wir es uns gemütlich gemacht haben.«
    »Wie viele seid ihr?«
    »Zweiundvierzig Seelen. Waren mal sechsundfünfzig, aber es gab Verluste. Wir leben in drei Gruppen – früher waren wir Nachbarn hier, aber wir haben uns erst nach Night Zero richtig kennengelernt. Wir fahren regelmäßig zum Festland, um uns Waffen, Werkzeug und Essen zu besorgen – ein bisschen wie Robinson Crusoe, wenn man das Festland als gestrandetes Wrack sieht.«
    »Ihr habt also Boote.«
    »Meinst du, wir schwimmen rüber? Wir haben zwei Motorboote und eine Handvoll Ruderboote.«
    »Gut. Wir wären euch sehr dankbar, wenn ihr uns eines borgen könntet.« Eph sah zu Quinlan. »Empfängst du etwas?«
    Nein.
    Trotzdem verriet Eph die Stimme des Blutgeborenen, dass sie sich beeilen mussten. Er wandte sich wieder Ann zu. »Ihr kennt euch auf den Inseln aus?«
    Sie nickte. »Vor allem William. Der kennt die Gegend wie seine Westentasche.«
    »Könnest du uns eine Karte zeichnen?«, fragte Eph Wil liam. »Wir suchen eine kleeblattförmige Insel. Drei sich überschneidende Ringe, wie das Symbol für Biogefährdung, wenn du das kennst. Außerdem wächst da nicht viel, außer Steine und Felsen und ein paar Bäume gibt es dort nichts.«
    Ann und William warfen sich einen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, dass die beiden genau wussten, von welcher Insel die Rede war. Eph spürte, wie ihm das Adrenalin in die Adern schoss.
    Plötzlich gab das Walkie-Talkie auf dem Beifahrersitz des Jeeps ein Knistern von sich – und William hob erschrocken das Gewehr. »Keine Panik«, sagte Vasiliy. »Das sind Freunde von uns.« Er ging zum Wagen und griff nach dem Funkgerät. »Nora?«
    »V! Gott sei Dank!« Noras Stimme aus dem Äther. »Wir sind jetzt in Fisher’s Landing. Wo seid ihr?«
    »Folgt der Uferstraße, bis ihr ein Schild mit der Aufschrift RIVERSIDE CAMPING seht. Da biegt ihr ab und fahrt bis runter ans Wasser. Beeilt euch! Wir haben hier Leute getroffen, die uns helfen können.«
    Rauschen. Dann: »Was für Leute?«
    »Vertrau mir, Nora. Kommt einfach her.« Vasiliy legte das Walkie-Talkie wieder weg. »Sie sind gleich da.«
    »Sehr gut.« Erneut sah Eph zu Quinlan, der jetzt zum Himmel blickte, als hätte er dort irgendetwas entdeckt. »Tut sich was?«
    Alles ruhig.
    »Wie lange noch bis zum Mittagslicht?«
    Zu lange, fürchte ich.
    »Irgendwas beschäftigt dich doch, das sehe ich.«
    Ich reise nicht gerne über Wasser.
    »Das glaube ich dir. Und was noch?«
    Der Meister hätte längst hier sein müssen. Ich frage mich, was ihn so lange aufhält.
    Sie trugen den Sprengkopf ins Restaurant und stellten ihn auf der leeren Theke des Eiscremestandes ab. Während Ann und William zu einem der Tische gingen, um dort eine Karte der Inseln auf die Papiertischdecke zu zeichnen, blieb Eph bei Vasiliy. Durch die zerbrochenen Fenster des Restaurants konnten sie Quinlan am Flussufer stehen sehen.
    »Was meinst du, wie viel Zeit uns bleibt, wenn wir das Ding aktiviert haben?«, fragte Eph.
    »Keine Ahnung. Hoffentlich lange genug.« Der Kammerjäger deutete auf die Zündvorrichtung. »Wenn du diesen Schalter da nach rechts drehst, dann läuft die Uhr. Wenn du ihn nach links drehst« – auf der linken Seite des Schalters war
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