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Die Münze im Becher (German Edition)

Die Münze im Becher (German Edition)

Titel: Die Münze im Becher (German Edition)
Autoren: Iny Lorentz
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und er wünschte sich nichts mehr, als die Gauklerin unter sich zu spüren.
    »Ihr solltet rasch machen, mein Herr, denn wie Ihr selbst sagtet, muss ich bald die Fähre erreichen, um vor den hiesigen Stadtknechten sicher zu sein.«
    Da Falko einfach nur dastand und sie mit großen Augen anschaute, griff die Frau selbst zu und schälte ihn aus seiner Kleidung. Dann sank sie ins Gras und spreizte einladend die Beine.
    »Du musst dich mir nicht hingeben, wenn du es nicht willst«, stotterte Falko hilflos, doch da fasste sie seine Hand und zog ihn zu sich herab. Als er den warmen, weichen Frauenleib unter dem seinen spürte, gab es kein Halten mehr für ihn. Rasch glitt er zwischen ihre Schenkel, benötigte aber ihre Hilfe, um zum Ziel zu kommen.
    Die Gauklerin spottete in Gedanken über den unerfahrenen Jüngling, genoss aber das Zusammensein mit ihm und fand, dass er mit etwas Übung ein besserer Liebhaber werden konnte als die beiden Männer, mit denen sie bislang durch das Land gezogen war. Nun aber würden der falsche Mönch und der Spieler die Härte des Gesetzes kennenlernen. Ein wenig taten ihr die beiden leid, doch sagte sie sich, dass sie ihr Glück selbst herausgefordert hatten. Wer heimlich Geldbeutel von den Gürteln schnitt, musste damit rechnen, erwischt zu werden.
    Gott sei Dank war sie an diesen jungen Burschen geraten und bekam durch ihn die Möglichkeit zu entkommen. Ohne Geld war eine Flucht jedoch ein schwieriges Unterfangen, und daher tat sie alles, um den unerfahrenen Edelmann zufriedenzustellen.
    Als Falko endlich fertig war und keuchend auf ihr zusammensank, schlang sie beide Arme um ihn und hielt ihn fest. »Ihr seid wunderbar, mein Herr! Ich wünschte, ich könnte für immer bei Euch bleiben.«
    Falko war klar, dass seine Mutter es nicht dulden würde, wenn er sich eine Beischläferin auf die Burg holte, und er blickte sie bedauernd an. »Das wird leider nicht möglich sein. Ich ...«
    »Es steht wohl ein Engel mit dem Flammenschwert vor dem Paradies!« Die junge Frau lachte leise, küsste ihn voller Leidenschaft und schob ihn dann von sich herab.
    »Ich muss jetzt fort, Herr. Das werdet Ihr sicher verstehen.«
    »Natürlich!« Falko sah lächelnd zu, wie sie sich mit aufreizenden Bewegungen ankleidete und dann noch einmal bückte, um seine eigene Kleidung zu ordnen, die über den umliegenden Büschen verstreut hing. Zuletzt wandte sie sich ein letztes Mal zu ihm um, warf ihm eine Kusshand zu und verschwand so flink wie ein Reh im Wald.
    Falko blieb liegen und schloss die Lider, um die Augenblicke der Leidenschaft in Gedanken noch einmal zu erleben. Jetzt, sagte er sich, war er ein richtiger Mann. Beim ersten Mal hatte er nicht einmal richtig in das Mädchen eindringen dürfen, sondern sich mit Streicheln und Küssen zufriedengeben müssen. Bei der Gauklerin aber war es ganz anders gewesen. Nach einer Weile erhob er sich und begann, sich anzuziehen. Da seine Gedanken jedoch noch immer der schönen Frau galten, musste er sein Hemd abstreifen und umdrehen. Schließlich aber steckte er es in seine Hosen und griff nach seinem Wams.
    Da fiel sein Blick auf seinen Gürtel, und er erstarrte. Sein Geldbeutel war weg! Zuerst tastete er im hohen Gras danach, dann aber dämmerte ihm die Erkenntnis, dass die Frau ihn bestohlen hatte. Wütend hielt er nach ihr Ausschau, entdeckte jedoch nicht die geringste Spur von ihr.
    »Ich hätte nicht so lange liegen bleiben und mich meinen Träumen hingeben dürfen«, schalt er sich. Gleichzeitig schmerzte es ihn, dass die Diebin sich ihm nicht aus Dankbarkeit hingegeben hatte, sondern aus Berechnung, um an seine Börse zu gelangen.
    Sein Blick glitt nach Osten, wo die Mainfähre anlegte. Dorthin zu laufen erschien ihm sinnlos. Der Vorsprung, den die Frau hatte, war einfach zu groß. Außerdem bezweifelte er, dass sie wirklich dorthin unterwegs war.
    »Dieses elende Biest ist noch ausgekochter als ihre beiden Kumpane. Und ich Trottel habe sie auch noch laufen lassen!«, fluchte er.
    Sein verletzter Stolz wollte ihn zwingen, nach Dettelbach zurückzukehren, sein Pferd zu holen und das diebische Biest zu verfolgen, doch der Verstand sagte ihm, dass die Suche nach ihr der nach einer Nadel im Heuhaufen gleichkommen würde. Wenn er sich nicht noch lächerlicher machen wollte, als es bereits geschehen war, musste er seinen Verlust hinnehmen. Dabei hatte er am Morgen auf Kibitzstein noch groß getönt, seine Mutter und seine Schwestern den ganzen Tag freihalten zu
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